Widereröffnung Stadttheater Minden, Veranstaltungen im April 2023

Minden, 3. März 2023

»WIr sind saniert!«

»Der Frühling kommt, die Tage werden heller und wir strahlen auch über das ganze Gesicht! Das Stadttheater Minden wird am 16. April 2023 um 18 Uhr nach genau einem Jahr der Sanierung wieder eröffnet ☀️.«

»Chocolat«

Es ist Fastnacht, als Vianne Rocher mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes kommt. Direkt am Kirchplatz eröffnet sie eine Pâtisserie, einen kleinen Tempel für feinste Schokoladen. Für Pater Reynaud, den Dorfpfarrer, ist diese Art der »himmlischen Verführung« absolut unakzeptabel. Rigoros verbietet er den Mitgliedern seiner Gemeinde jeden Umgang mit Vianne – und wird zu ihrem großen Gegenspieler. Auf äußerst amüsante Weise prallen zwei Lebenshaltungen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Abneigung gegen alles Fremde auf der einen Seite, Offenheit und Genuss auf der anderen. Reynaud sieht in Vianne, der alleinerziehenden Mutter einer unehelichen Tochter, die sich um die am Fluss lebenden Manouches kümmert, die Verkörperung des Bösen. Während sich Viannes Chocolaterie zum neuen Mittelpunkt des Dorfes entwickelt, flüchtet sich der Dorfpfarrer in immer verzweifeltere Beichten und Gebete, Intrigen und Verschwörungstheorien. Das Althergebrachte fühlt sich vom Modernen bedroht. Was bleibt ihm letztlich anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen?

Sonntag, 16. April 2023, 18 Uhr, mit Ann Kathrin Kramer, Harald Krassnitzer und Les Manouches Du Tannes

Irland – Sehnsucht nach der grünen Insel

#Irland ist trotz oder vielleicht gerade wegen seines launischen Wetters ein ganz besonderes Erlebnis: sanfte Täler und weite Torfmoore. Der #Fotograf und Journalist Roland Marske hat sich diese Zeit genommen und Irland einen ganzen Sommer lang erkundet. Sein Irland ist nicht das Irland der Hochglanz Tourismusbroschüren, es ist vielmehr voller Melancholie, tiefsinnig, kontrastreich und gleichzeitig durch und durch verzaubert. Es ist ein Land voller Poesie und Magie, dass er mit außergewöhnlichem Charme und Witz beschreibt und uns dabei tiefe Einblicke in die irische Seele gewährt. Abgestimmt mit grandiosen Bildern eröffnet sich so ein liebevolles, erfrischend persönliches, manchmal schwärmerisches, dann wieder schmerzliches oder humorvolles Portrait von Irland und den Iren.

Mittwoch 19. April 2023, 17 Uhr

USA – Südstaaten – 200 Tage Roadtrip

Den #Rucksack voller Träume machte sich Fotograf und Journalist Roland Marske auf den Weg, den tiefen Süden der USA zu erkunden. Den Rucksack voller Träume machte sich Fotograf und Journalist Roland Marske auf den Weg, um mit nicht viel mehr als Mietwagen, Kreditkarte, Neugierde, Abenteuerlust und Kamera den tiefen Süden der USA zu erkunden: Virginia, die beiden Carolinas, Tennessee, Arkansas, Louisiana, Mississippi, Alabama, Georgia und die Florida-Halbinsel. 200 Tage erkundete er von Küste zu Küste ein Land voller atemberaubender Naturwunder und aufregender Metropolen. Abseits der großen Highways, immer dem Horizont entgegen, wurde dabei die Windschutzscheibe für ihn oft selbst zur Leinwand, erlebte er Amerika wie im Breitbildformat. Über die Menschen, die hier leben, urteilt man anderswo gerne, dass sie so schwerfällig seien wie ihr Südstaaten-Dialekt: bigott, erzkonservativ und rassistisch. Dabei wird die Vielschichtigkeit des Südens gerne übersehen.

Mittwoch 19. April 2023, 20 Uhr

4. Sinfoniekonzert mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, Simone Lamsma, Violine, Jonathon Heyward, Leitung

Carl Maria von Weber, Oberon Ouvertüre, Max Bruch, Violinkonzert Nummer 1, g Moll, opus 26, Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nummer 7, A Dur, opus 92

Workshop »Fräulein Julie«, Crash Boom Bang – die Intensiv Workshops

Auch diese Spielzeit bieten wir wieder einen Intensiv #Workshop für Wiederholungstäter (ab 16 Jahren) an, die Theater spielen möchten, aber die Teilnahme am #Spielclub nicht einrichten können. Die Teilnahme am Workshop beinhaltet den Besuch eines Theaterstücks. Für ein Wochenende eröffnen wir einen Spiel Platz, ein Labor, auf dem sich die Darstellenden ausprobieren und tiefer in die Ideenwelt des Stücks eintauchen können, welches wir im Rahmen des jeweiligen Workshops besuchen werden.

Freitag, 21. April 2023, 16.30 Uhr, Samstag, 22. April 2023, 11 Uhr, im Anschluss Besuch der Vorstellung »Fräulein Julie« um 20 Uhr

Fräulein Julie, naturalistisches Trauerspiel von August Strindberg

Fräulein Julie, Tochter eines Grafen und Gutshofbesitzers, ist zwar privilegiert, würde aber am liebsten das enge Gefängnis der Standesgrenzen sprengen. Diener Jean träumt dagegen von sozialem Aufstieg und Prestige. Beide vereint die unbefriedigte Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und das verzweifelte Streben nach Individualität. In der erregenden Atmosphäre der Mittsommernacht lassen sie sich auf ein gefährliches Liebesspiel ein, das zwischen Begehren und Abweisung, Macht und Ohnmacht oszilliert. Julie und Jean suchen die Flucht nach außen, verirren sich aber im Inneren ihrer Gefühle und Wünsche. Strindbergs 1888 entstandenes und damals als Skandal empfundenes Stück über den Kampf zwischen Mann und Frau, der zum Kampf mit sich selbst führt, zählt mittlerweile nicht nur zu den meistgespielten Werken des schwedischen Schriftstellers, sondern auch zu den Klassikern der modernen Beziehungsdramatik überhaupt.

Freitag, 21. April 2023, 20 Uhr, mit Judith Rosmair und Dominique Horwitz, Regiem Fassung Torsten Fischer

The Tribute Show – ABBA today

Dass die zahllosen Fans der schwedischen Ausnahme Band das einzigartige Feeling der unvergessenen ABBA Songs auch heute noch originalgetreu erleben können! Mit Superhits wie »Waterloo«, »Money, Money, Money«, »Thank You for the Music«, »Mamma Mia«, »SOS«, »Super Trouper«, »Dancing Queen«, »Chiquitita« oder »Fernando« lässt »The Tribute Show – ABBA today« die #ABBA #Glitzerwelt auf Plateauschuhen wieder auferstehen.

Samstag 22. April 2023, 20 Uhr

Ein deutsches Leben, von Christopher Hampton

Brunhilde Pomsel, Berlinerin, 1911 geboren und aufgewachsen im Berlin der 20er Jahre, arbeitete als Sekretärin für einen jüdischen Rechtsanwalt und dann ab 1933 in der Abteilung Zeitfunk der #Reichs #Rundfunk #Gesellschaft. Für diese Anstellung musste sie in die NSDAP eintreten. 1942 kam sie ins Büro von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Sie war keine flammende Anhängerin der #Nazis – sie war, wie sie sagte, völlig unpolitisch. »Nur eine ansteckende Krankheit hätte mich davor bewahren können«, erklärt Pomsel zu diesem Stellenwechsel. »Und doch fühlte ich mich geschmeichelt, weil es eine Auszeichnung war, die schnellste Stenotypistin des Rundfunks.« Pomsel blieb bis zum Kriegsende Goebbels Sekretärin. Im Luftschutzkeller unter dem Propagandaministerium verbrachte sie die letzten Stunden mit ihrem Chef und seiner Familie – bis zum #Mord an den gemeinsamen 6 Kindern und dem Suizid von Joseph und Magda Goebbels. Noch im Bunker wurde sie von den sowjetischen Truppen aufgegriffen. Nach 5 jähriger russischer Gefangenschaft setzte sie ihre Karriere als Chefsekretärin bei der ARD fort. Dieses grandiose Solo basiert auf Gesprächen und Vorgesprächen für den Film »Ein deutsches Leben« (2016), die Brunhilde Pomsel im Alter von 102 Jahren führte. Sie erzählt als Zeitzeugin mit exzellentem Erinnerungsvermögen aus ihrer Sicht, aus der Sicht der »unpolitischen Mitläuferin«, ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. »Brigitte Grothum brilliert in der Rolle von Goebbels Sekretärin […] mit Spannung verfolgt man ihr sensationelles Bühnensolo […] nuanciert und beklemmend«, Berliner Morgenpost.

Sonntag 23. April 2023, 18 Uhr, mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel, Sekretärin von Joseph Goebbels, Inszenierung: Philip Tiedemann

Extrawurst, Dramödie in 2 Akten von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob

Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, »Gutmenschen« und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill. Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie. Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am #Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft? »Kulturkampf am Grillbuffet. Die #Satire ›Extrawurst‹ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob mausert sich zum Theaterhit. ‹Extrawurst‹ ist eine #Komödie mit Abgründen, die zeigt, wie sich eine harmlose Diskussion verselbstständigt«, Stefan Keim, Deutschlandradio.

Dienstag 25. April 2023, 20 Uhr, mit Gerd Silberbauer, Daniel Pietzuch, Matthias Happach, Susanne Theil und anderen

Das Pubertier, Komödie nach dem Roman von Jan Weiler

Sie waren süß. Sie waren niedlich. Jeder Milchzahn wurde als Meilenstein gefeiert. Doch irgendwann mutieren die Kinder von fröhlichen, neugierigen und nett anzuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen Pubertieren. Aus rosigen Kindergesichtern werden Pickelplantagen. Nasen, Beine und Hinterteile wachsen in beängstigendem Tempo, Stimmen klingen wie verstimmte Dudelsäcke. Und Kommunikation wird ohnehin unmöglich, wenn das Hirn wegen Umbaus vorübergehend geschlossen ist. Pubertiere bewohnen am liebsten schlecht belüftete Räume, in denen sich Müllberge türmen. Das weibliche Pubertier fällt durch maßlosen Konsum, unverständliches Monologisieren und multiples Maulen auf, während das männliche Pubertier durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen, Umwelt und Politik sowie anhaltende Begeisterung für ungenießbares Essen und seltsame Musik besticht. Sie wachsen wie Bambus und tragen Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Nur was? Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voll Vernunft und Güte. Man muss nur Geduld haben, bis es sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht gewühlt hat. Nach der überaus erfolgreichen Produktion »Maria, ihm schmeckt‘s nicht« von Jan Weiler präsentiert das WLT ein neues Stück, das aus den drei Büchern »Das Pubertier«, »Im Reich der Pubertiere« und »Und ewig schläft das Pubertier« des Autors entwickelt wird. Die erfolgreichen Best- seller finden nun nach der gelungenen Verfilmung von Leander Hausmann ihren Weg auf die Bühne.

Freitag 28. April 2023, 20 Uhr

Mr. Boombasti – in seiner Welt ein Superheld, Bastian Bielendorfer

In seinem neuen Programm »Mr. Boombasti – un seiner Welt ein Superheld«, mit dem der Comedian ab 2023 in mehr als 50 deutschen Großstädten und Kleinstädten unterwegs sein wird – allein das ist boombastisch – feuert Bastian Bielendorfer ohne Atempause 2 Stunden Vollgas #Comedy aus einer Welt ab, die in der Zwischenzeit nicht weniger verrückt geworden ist.

Samstag 29. April 2023, 20 Uhr, ausverkauft

Richling #2023

So oft und gerne der schwäbische Menschen-Beobachter, Politik-Deuter und sarkastische Wahr-Sager Mathias Richling bei Ihnen im Wohnzimmer via TV (zum Beispiel: »Die Mathias Richling Show«, SWR #Fernsehen) zu Gast ist: Am liebsten kommuniziert er doch direkt und live mit Ihnen, was durch pandemische Umstände in den letzten Jahren nicht leicht oder unmöglich war. Richling, der von vielen Kritikern als der beste Parodist der deutschen Kabarett-Szene gefeiert wird, bringt seine jüngsten Beobachtungen wie immer in literarisch anspruchsvolle Form (über seine Texte gibt es bereits Magister-und Doktorarbeiten). Niemand aus #Politik und #Show bleibt verschont. Weil Olaf Scholz sich bekanntlich an seine CumEx und #Wirecard Affären nicht erinnern kann, leiht ihm Richling seine Stimme. Die wiederum ist bei Annalena Baerbock relativ kindlich, während Christian Lindner mit fester Stimme um die Jungwähler buhlt, die er vor seinem Regierungsamt als Schulschwänzer abgekanzelt hat. Mit dabei auch Boris Becker und Andreas Gabalier, der über das angebliche Hakenkreuz auf dem Cover seiner ersten CD sinniert. Ein Kritiker beschreibt die Verwandlungskunst von Richling wie folgt: »Er benötigt dazu nicht einmal eine große Maske, die Veränderung von Stimme und Körperhaltung und die Nutzung von ein paar wenigen Gesten genügen, um zu erkennen, wen er durch humorvolle und bisweilen bizarre Übertreibung skizziert und karikiert. Überzeugen Sie sich bitte selbst!« »Düstere #Pointen, zum Wegwerfen komisch […] Richling bebildert sein Solo mit einigen der berühmtesten und teuersten Gemälde der Welt. Kontrastiert so das Image der Politiker […] Richling versteht es äußerst erhellend, mit wenigen gestischen Pinselstrichen und verbal geschickt nachgeahmter Attitüde zu zeigen, wie Populisten und Diktatoren Moral, Menschenrechte und demokratische Errungenschaften erodieren lassen. Eine düstere Quintessenz. Allerdings zum Wegwerfen komisch«, Berliner Morgenpost.

Sonntag 30. April 2023, 18 Uhr