#Bielefeld, Kontraste, 6. Kammerkonzert der #Bielefelder #Philharmoniker präsentiert Werke von Poulenc, Reich, Bartók und Brahms

Bielefeld, 8. Februar 2023

Unter dem Titel Kontraste präsentiert das 6. Kammerkonzert am Montag, 27. Februar 2023, um 20 Uhr, ein facettenreiches Programm: Auf die Bühne im Kleinen Saal der #Rudolf #Oetker #Halle bringen die Bielefelder Philharmoniker Francis Poulencs Sonate für Klarinette und Klavier, Steve Reichs New York Counterpoint, Béla Bartóks Kontraste und Johannes Brahms’ Klarinettenquintett – 4 Werke, wie sie scheinbar gegensätzlicher nicht sein könnten. Was sie trotz aller Unterschiedlichkeit eint: Jedes Stück wurde für herausragende Klarinettisten geschrieben.

Seine poetische Klangsprache gehört zu den reizvollsten des 20. Jahrhunderts: Francis Poulenc. Wenige Monate vor seinem Tod vollendete der französische Komponist 1962 die vorletzte seiner insgesamt drei Sonaten für Holzblasinstrumente: Die Klarinettensonate. Entstanden ist das Werk als Hommage an seinen 1955 verstorbenen Freund Arthur Honegger. Die ersten zwei Sätze zeichnen sich daher durch ein ruhiges Tempo und einen bisweilen melancholischen Tonfall aus. In scharfem Kontrast dazu beendet ein schneller und fröhlicher Finalsatz das Stück. Uraufgeführt wurde die Klarinettensonate erst nach Poulencs Tod 1963 in New York.
Seine 1985 entstandene minimalistische Komposition New York Counterpoint schrieb Steve Reich für einen Solo Klarinettisten – der oder die gegen 10 Tonbandaufnahmen desselben Instruments spielt. So entstehen mehrere, sich überlagernde Klangebenen, die die pulsierende Lebendigkeit Manhattans einfangen sollen. Aus seiner »Kontrapunkt«-Serie gilt das dreiteilige New York Counterpoint als rhythmisch kompliziertestes – und zählt zu den bekanntesten Werken des amerikanischen Komponisten.

1938 in der amerikanischen Emigration entstanden, schrieb Béla Bartók seine Kontraste für zwei große Musiker: den weltberühmten Violinisten Joseph Szigeti und den amerikanischen Jazzklarinettisten und »King of Swing« Benny Goodman – der auch Poulencs Klarinettensonate uraufführte. In dem temporeichen, dreisätzigen Werk verbindet der ungarische Komponist meisterhaft auf den ersten Blick Unvereinbares: jazzige Rhythmen und alte Volksmelodien aus seiner Heimat – aber auch Klarinette und Violine, die miteinander wetteifern, in den Dialog treten und schließlich freundschaftlich verschmelzen.

Eigentlich hatte Johannes Brahms 1890 sein musikalisches Schaffen offiziell für beendet erklärt. Dann jedoch hörte er im März 1891 in Meiningen den Soloklarinettisten der Hofkapelle, Richard Mühlfeld, spielen. Die unvergleichliche klangliche Qualität von Mühlfelds Spiel beeindruckte Brahms nachhaltig – und inspirierte ihn zu insgesamt 4 Stücken für das Holzblasinstrument: neben dem Klarinettenquintett opus 115 (1891) auch zu einem Trio op. 114 sowie zu 2 Sonaten opus 120. In seinem Quintett zieht Brahms ein kompositorisches Resümee aus einem erfüllten Musikerleben – klanglich unterstrichen durch die #Klarinette, die in traumwandlerischer Tongebung ihren gesamten Registerreichtum erkundet. Seit seiner umjubelten Uraufführung 1892 in Berlin zählt das wehmütig-sehnsuchtsvolle Quintett zu Brahms‘ beliebtesten Werken.

Es spielen Astrid den Daas (Klarinette), Youngeun Kim (Violine), Saskia Peters (Violine), Nataliya Salavei (Violine), Gabriele Nereo Piras (Viola), Yoonha Choi (Violoncello) und Hiroko Arimoto (Klavier). Außerdem beteiligt als Tonmeister ist Benedikt Jäger.