Der Weg der Erholung: Können Anleger nach sinkenden Inflationsraten nach Frankfurt zurückkehren?

Im Kampf gegen die globale Inflation haben die Europäische Zentralbank (EZB), die US Notenbank Fed und die Bank of England noch einmal die Leitzinsen erhöht. Der Leitzins der EZB beläuft sich jetzt auf 2,5 Prozent (Stand: 23. Dezember 2022). Infolgedessen sind die Inflationsraten in Deutschland von 10,5 Prozent auf 10 Prozent gesunken.

Dementsprechend deutet alles auf eine Erholung und Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftsleistung hin, doch reichen diese ersten Anzeichen aus, damit sich Aktien kaufen wieder lohnt? Oder sollten Anleger weiterhin vorsichtig bleiben? 

Abbildung: #238920">Statistisches Bundesamt

Die Ursache der globalen #Inflation

Die derzeitige Inflation hat ihre Ursprünge in der #Pandemie, die bereits vor rund 2,5 Jahren begann und wird durch die derzeitigen politischen und ökonomischen Faktoren nochmals befeuert. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist aufgrund internationaler Lieferengpässe entstanden, die durch die internationalen Lockdowns je nach Branche zum Regelfall wurden.

Infolgedessen schrumpfte die Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2020 deutlich. Die erste Rezession verlief dennoch relativ ungewöhnlich, da die meisten Verbraucher weiterhin von zu Hause aus arbeiten konnten und die Nettoersparnisse in Deutschland stiegen. Der eigentliche Grund der jetzigen Rezession findet sich in jüngster Geschichte wieder.

Der Ukrainekrieg und die anschließenden Sanktionen haben die Energiepreise in die Höhe getrieben. Auch, wenn man hierzulande glücklicherweise nicht von einem Winter ohne Strom sprechen muss, bringen die Preise viele Verbraucher an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Die Preise könnten zudem noch weiter im neuen Jahr ansteigen.

Chinas Null #Covid #Politik wirkt sich nach wie vor auf die internationalen Lieferketten aus. Als wichtigster Handelspartner der EU sind weiterhin nicht nur einzelne Unternehmen, sondern ganze Branchen von chinesischen Produkten abhängig. Chinas Politik kann daher entscheidend dazu beitragen, dass sich die Weltwirtschaft in naher Zukunft erholt.

Abbildung: Statistisches Bundesamt

Sollten Anleger jetzt in #Aktien investieren?

Nach mehr als 2 Jahren Einschränkungen, Rezession und Inflation stellen sich Anleger vermehrt die Frage, ob jetzt der passende Zeitpunkt ist, um in Aktien und andere Wertanlagen zu investieren.

Shanna Strauss Frank, stellvertretende Vertriebsleiterin bei Freedom Finance Deutschland, sagt hierzu Folgendes: «Der anhaltende Inflationsdruck hat die Zentralbanken, einschließlich der US Notenbank, dazu veranlasst, die Geldpolitik zu straffen und die nominalen und realen (inflationsbereinigten) Anleiherenditen auf die höchsten Niveaus seit zehn Jahren anzuheben. Der anhaltende massive Ausverkauf von Aktien hat zu einem weiteren Rückgang der Bewertungen aller globalen Aktienkategorien geführt. Die #Kurs #Gewinn Verhältnisse für alle wichtigen Kategorien globaler Aktien – USA, entwickelte Märkte außerhalb der USA und Schwellenländer – liegen jetzt unter ihren langfristigen Durchschnittswerten.«

Abbildung: Statista

Welche Aktien lohnen sich besonders in der Inflation?

Die Expertenmeinungen sind eindeutig: Momentan befindet sich die Frankfurter Börse nach wie vor im Winterschlaf, steht jedoch vor dem großen Comeback. Anleger stellen sich daher die Frage, in welche Aktien sie investieren sollten. Gerade jetzt stehen viele Optionen zur Verfügung. Anleger haben die Qual der Wahl zwischen inflationssicheren Aktien und Value-Stocks.

Wer nach wie vor noch auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich bei inflationssicheren Aktien umschauen. Diese bestehen aus Branchen, die von den allgemeinen Preisentwicklungen weniger betroffen sind.

Hierzu zählen unter anderem Ölaktien, Pharmaaktien und Versicherungsaktien. In diesen Branchen ist die Nachfrage unelastisch und bleibt auch bei größeren Preisschwankungen konstant. Gerade in Zeiten der drohenden Energiekrise sind Aktien von Rohstoffunternehmen eine beliebte Alternative.

Daneben lohnt sich zudem ein Blick auf Value Aktien, die sich zu diesen Zeiten vermehrt an der Börse befinden. Hierzu zählen günstige Wertpapiere von Unternehmen mit einem etablierten Geschäftsmodell. Gemeinsame Merkmale von Value Aktien sind eine hohe Dividendenrendite und ein niedriges #Kurs #Gewinn Verhältnis (KGV). Gerade zu diesem Zeitpunkt gibt es eine Menge attraktiver Firmen, die immer noch unter ihren langfristigen Durchschnittswerten liegen. Hier lohnt sich der Zuschlag, um mittel- bis langfristig zu profitieren und die Krise als Gewinner zu verlassen.

Edelmetalle lohnen sich auch weiterhin, jedoch profitieren Anleger weder von Unternehmensgewinnen noch von Dividenden, sodass ein Großteil des Handelsportfolios weiterhin in Aktien oder ETFs investiert werden sollte.

Fazit: Aktien und ETFs als Inflationsschutz 2023

Die Anzeichen stehen auf Umschwung: Die weltweit größten Zentralbanken haben ihren Leitzins erhöht, um die Inflation einzuschränken. Dementsprechend sollten sich Anleger für den kommenden Aufschwung wappnen und von den derzeit relativ günstigen Kursen in Frankfurt profitieren.

Auch, wenn die Inflation voraussichtlich ihren Höhepunkt erreicht hat, wird der Geldwertverlust noch das gesamte Jahr 2023 anhalten. Die Bundesbank rechnet aktuell mit einer Inflationsrate von 7,2 Prozent für das Folgejahr. Das bedeutet konkret, dass Verbraucher, die ihr Geld auf dem Sparbuch geparkt haben, Tag für Tag an Kaufkraft einbüßen. Wer dagegen in Sachwerte wie die richtigen Aktien und ETFs investiert, kann sowohl die Inflation umgehen sowie hohe Renditen erzielen. 

Gerade für Neueinsteiger stellt die jetzige Situation eine tolle Möglichkeit dar, um sich ausreichend mit Aktien und ETFs zu befassen. Wir empfehlen unseren Lesern, einen möglichst hohen Anteil des Handelsportfolios mit ETFs zu besetzen, sodass das Ausfallrisiko bestmöglich gemindert wird. Die Renditen sind groß genug, um der allgemeinen Geldentwertung entgegenzuwirken. Dies ist der effektivste Weg, um Ihr Privatvermögen langfristig zu schützen.