Frauen auf dem Chefsessel: der Spagat zwischen Familie und Beruf

#Frauen sind trotz aller Bemühungen immer noch seltener in #Chefpositionen anzutreffen als Männer. Woran liegt das? Recruiterin Muila Swele liefert in folgendem exklusiven Gastbeitrag einen Erklärungsansatz.

Das Urverhalten und sein Spiegelbild im Alltag

Insbesondere in der #Start up #Szene fällt auf, dass Frauen deutlich seltener die Entscheidung fällen, ein eigenes Unternehmen zu gründen als #Männer. Dies liegt aber überhaupt gar nicht an fehlenden Kompetenzen, sondern daran, dass sich Frauen oft weniger zutrauen.

Männer dagegen agieren meist mutiger und selbstbewusster. Wenn dann etwas schiefgeht, probieren sie es einfach nochmal und grübeln nicht so lange darüber nach. Genau dieser Unterschied in der Rollenverteilung ist es, aber auch, der letztendlich zu unternehmerischem #Erfolg oder #Misserfolg führt. Dabei sind es Bilder von falsch eingeprägten Geschlechterrollen, die das Verhalten heutzutage immer noch bestimmen, obwohl die Zeiten, in denen einzig und alleine der Mann für die Versorgung der Familie zuständig war, der Vergangenheit angehören. Der Rollenverteilung in der modernen Gesellschaft haftet immer noch ein evolutionärer Ballast an, der allerdings längst obsolet geworden ist.

Mehr weibliche Charaktere drängen in die Chefetagen

Woher nehmen die jungen Frauen von heute eigentlich ihre Berufswünsche? Für viele sind #Social #Media Kanäle ein Quell der Inspiration. Doch Vorsicht: Auch diese sind nach wie vor sehr stark von klassischen Familienbildern beeinflusst und tragen dem modernen Arbeitsmarkt nicht unbedingt Rechnung.

Dabei gibt es durchaus typische weibliche Kompetenzen, die Frauen manchmal für Führungspositionen eigentlich geeigneter machen sollten als Männer, gerade wenn es um den Bereich der #Empathie und der emotionalen #Kommunikation geht.

Gerade diese Tatsache jedoch, dass Frauen oft rücksichtsvoller agieren, führt oftmals dazu, dass sie die Karriereleiter nicht so steil erklimmen, wie es den männlichen Widersachern gelingt. Da Frauen von #Natur aus meist weniger #Risiko eingehen, halten sie sich auch oft zurück, wenn es um die berufliche Weiterentwicklung geht.

Beruflich vorankommen und für Freiräume sorgen

Für Frauen ist es auch deswegen schwieriger, in Männerdomänen vorzustossen, weil dort schon die alteingesessenen Strukturen vorherrschen, in denen sich die Männer untereinander die freien Stellen zuschieben. Dann wird Frauen gegenüber oft der Vorwurf gemacht, sie könnten nicht richtig netzwerken, dabei ist das Gegenteil eher der Fall. Nur Frauen knüpfen ihre #Netzwerke eben nicht so ergebnisorientiert und karriereorientiert, wie es Männer tun.

Eine Quotenregelung für Frauen wird oft dahingehend kritisiert, dass sie nicht die pure Leistung bewerten würde. Doch es gibt unzählige Beispiele dafür, dass dieselbe Leistung bei Männern mehr geschätzt wird als wenn sie von einer Frau stammt. Was das betrifft, hat die Gleichberechtigung in den Köpfen also noch immer nicht stattgefunden.

Doch tun die Frauen gut daran, sich trotz alledem nicht davon abhalten zu lassen, ihren Berufswunsch zu verfolgen. Damit übernehmen sie auch eine Vorbildfunktion für die kommende Generation.

Fazit

Jeder ist seines Glückes Schmied. Das gilt für Frauen in besonderem Maße. Andererseits gibt es in der Berufswelt auch immer noch Faktoren, die sie nicht steuern können und bei denen sich die über Jahrzehnte und Jahrhunderte verkrusteten Strukturen nur langsam auflösen. Doch der Fortschritt ist unverkennbar, so dass langfristig gesehen das Geschlecht im Hinblick auf die beruflichen Karrieren keine Rolle mehr spielen wird.