Liebe, Landleben und Tierleid, PETA verleiht »Bauer sucht Frau« Negativpreis »Speziesismus des Monats«

Köln, Stuttgart, 7. Dezember 2022

Trügerische Bauernhofidylle: Im November ging die 18. Staffel der RTL Dating #Show »Bauer sucht #Frau« zu Ende. Erneut mussten für die Show sogenannte #Nutztiere und andere #Hoftiere unfreiwillig als #Komparsen herhalten. Während die #Kandidaten nach getaner Arbeit ins #Wurstbrot oder #Käsebrot beißen, bleiben die andernorts geschehende Ausbeutung qualgezüchteter Tiere unerwähnt. Auch Kuhmütter, die nach ihren entrissenen Kindern rufen, angsterregende Tiertransporte und der Tod vieler Tiere im Schlachthaus finden in der Sendung keinen Platz. Nach PETAs Ansicht können flüchtige Streicheleinheiten und vermeintlich witzige Tiernamen über die speziesistische Darstellung fühlender Lebewesen nicht hinwegtäuschen. Vielmehr unterstreichen sie den willkürlichen Umgang von Menschen mit ihren Mitgeschöpfen in der Show. Darum ernennt PETA »Bauer sucht Frau«, moderiert von Inka Bause, zum »Speziesismus des Monats« November. Mit diesem zum dritten Mal verliehenen Negativpreis macht die Tierschutzorganisation auf besonders ausgeprägte Fälle von Speziesismus, also der #Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit, aufmerksam.

»In der letzten Staffel gab sich ›Bauer sucht Frau‹ besonders divers. Doch wird die Diskriminierung von Tieren, die einzig zum menschlichen Nutzen gehalten werden, eiskalt wegignoriert«, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. »Denn in der Realität werden unseren qualgezüchteten Mitgeschöpfen in der Landwirtschaft meist bis zu ihrem Tod im Schlachthaus krankmachende Höchstleistungen abverlangt. Streicheleinheiten, putzige Tiernamen und Verniedlichungen stehen im Widerspruch dazu, dass wahre tierische Interessen kaum ernst genommen werden. Durch unsere Auszeichnung als ›Speziesismus des Monats‹ November hoffen wir, die Redaktion des Formats dazu zu bewegen, Tiere in der Show kritisch abzubilden.«

PETAs Negativpreis »Speziesismus des Monats«

PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis »Speziesismus des Monats« aus. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen »Gewinnern« der Titel »Speziesismus des Jahres« verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird.

#PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.

Speziesismus – die #Diskriminierung anderer Arten

Analog zu den Begriffen #Rassismus und #Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte #Haustiere und #Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur »falschen« Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder #Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.