Mehr Shein als Sein: Gefährliche Chemikalien in Shein Kleidung verstoßen gegen EU Vorschriften

Hamburg, 23. November 2022

In Kleidung des weltweit größten Online Textilhändlers Shein stecken oft gefährliche Chemikalien, wie ein neuer #Report von #Greenpeace Deutschland zeigt. Produkttests von 47 Artikeln der chinesischen Ultra Fast Fashion Marke ergeben, dass sieben von ihnen (15 Prozent) gefährliche Chemikalien enthalten, die die Grenzwerte der europäischen Chemikalienverordnung (REACH) überschreiten, teilweise um das Hundertfache. Insgesamt enthalten 15 Produkte (32 Prozent) gefährliche Chemikalien in besorgniserregenden Mengen. In wenigen Jahren wurde Shein zum weltweit größten Online-Textilhändler und dominiert in der Zielgruppe der acht bis 26 Jährigen die Märkte. Shein verkauft direkt online, über die #App und via #Social #Media, vorbei an den Behörden. »Die EU muss ihre Gesetze zum Schutz der Umwelt und Verbraucher:innen auch für Onlinehändler durchsetzen und REACH deutlich verschärfen. Denn Chemikalien, die in Deutschland beim Tragen eines Textils potentiell krebserregend sind, sind es erst recht für die Arbeiter:innen in den Fabriken von Shein in China. Gefährliche Chemikalien müssen aus der gesamten Textilproduktion gesetzlich verbannt werden«, fordert Viola Wohlgemuth, Expertin für Ressourcenschutz von Greenpeace. 

Greenpeace Deutschland kaufte für die Tests 47 Kleidungsstücke, die in einem unabhängigen Labor für Schadstoffanalytik untersucht wurden. #Phthalat Werte mit mehr als 100.000 Milligramm pro Kilo wurden in 5 Stiefeln beziehungsweise #Schuhen gefunden, der Grenzwert der REACH-Verordnung liegt bei 1.000 Milligramm pro Kilo. Der höchste Phthalat-Wert wurde in schwarzen Schneestiefeln gemessen und ist mit 685.000 Milligramm pro Kilo sogar das 685 Fache des gesetzlichen Grenzwertes. 

#Shein vergiftet Menschen, #Klima und #Umwelt

Täglich bietet Shein bis zu 6.000 neue Designs online an. In den USA schaffte der direkte Konkurrent H & M in einem Vergleichszeitraum von 4 Monaten nur rund 1,4 Prozent der Menge von Shein. Um solche Schlagzahlen zu ermöglichen, muss in #China innerhalb von 3 bis 7 Tagen produziert werden, dreimal so schnell wie beim nächsten Konkurrenten Zara. Dieses neue Ultra Fast Fashion Geschäftsmodell treibt den übermäßigen Verbrauch und die Ressourcenverschwendung auf die Spitze. Dadurch entsteht neben Umweltschäden in den Produktionsländern auch eine riesige Menge an umweltschädlichem Textilabfall im Globalen Süden, wie Greenpeace kürzlich aufdeckte. »Fast-Fashion ist schon völlig unvereinbar mit einer klimagerechten Zukunft, der neue Trend Ultra Fast Fashion befeuert derart aggressiv #Klimakrise und #Naturzerstörung, dass er sofort legislativ gestoppt werden muss«, sagt Wohlgemuth.