Merchandising sichert den Filmstudios massive Einnahmen

Als die Rolling Stones zu Beginn der 1980er Jahre zu einer Stadiontournee aufbrachen, kursierte das Gerücht, dass die Band nur noch Shows spielen würde, um T Shirts verkaufen zu können. Die Band erkannte damals als Erste, welche Umsätze sich mit Merchandising-Artikel erzielen lassen. Heute gehört dieses Konzept wie selbstverständlich zu Konzerten erfolgreicher Rockbands. Doch den Startschuss zum Siegeszug dieser Branche feuerte ausgerechnet ein ehemaliger Kameramann des Videos zum Rolling Stones Hit »Gimme Shelter« ab.

George Lucas hatte in Hollywood bereits einen ersten Filmhit gefeiert, als er den Universal Studios seine Idee zu »Star Wars« präsentierte. Das Studio gab zwar die Produktion frei, Lucas musste sich aber mit einer kleinen Gage begnügen. Er forderte stattdessen die Lizenz- und Marketingrechte an dem Film ein und erhielt sie auch. Das Studio glaubte nicht an einen Erfolg und »verschenkte« mit diesem Schritt ein Vermögen. Glaubt man Gerüchten, dann soll George Lucas bis zu 2 Milliarden Dollar mit dem Merchandising zu Star Wars verdient haben. Heute käme niemand mehr auf die Idee, Rechte einfach billig abzugeben. Hier steht mittlerweile einfach zu viel Geld auf dem Spiel.

Marvel überschwemmt den Markt mit Artikeln

Jene Lawine, die Star Wars einst losgetreten hatte, wird heute vom Filmstudio Marvel in Bahnen gelenkt. Die Superheldenverfilmungen des Marcel Cinematic Universe haben nicht nur an den Kinokassen für Rekorde gesorgt, sondern auch die Merchandising-Industrie der Filmstudios neu befeuert. Schließlich eignen sich die Comicfiguren ideal zur Vermarktung in zahlreichen Branchen, wie Mode oder Spielzeuge.

Ein gutes Beispiel dafür lieferte der letzte Hit aus dem Hause Marvel ab. Actionheld Thor stürmte nicht nur an den Kinokassen zu einem großartigen Einspielergebnis, sondern erobert auch das Merchandising im Sturm. Die Figur aus der nordischen Mythologie findet sich auf Socken ebenso wie auf Schlüsselanhängern und T Shirts. Actionfiguren locken Sammler an, Geldbörsen profitieren ebenso vom Schutz des Superhelden wie Badetücher. Doch Thor hat seine Spuren auch in der Spielindustrie hinterlassen. Bei dem internationalen Anbieter PokerStars Casino finden sich mehrere verschiedene Spielautomaten, rund um den Actionhelden von Marcel. Je nach Geschmack können die Spieler Thor in Asgard, auf der Suche nach den Infinity-Steinen oder in Walhalla erleben. Diese inhaltliche Breite deckte alle Aspekte des Superhelden ab und profitiert von dessen mittlerweile acht Auftritten im Marcel Cinematic Universe.

Von der Aufmerksamkeit profitieren alle

Das Prinzip hinter so einem Crossover ist einfach. Das Filmstudio als Inhaber der Rechte verkauft entsprechende Lizenzen und profitiert davon doppelt. Einerseits kommt so noch mehr Geld in die Kasse, andererseits fungiert das Merchandising gleichzeitig als begleitender Werbeträger für den Film. Der Lizenznehmer hingegen kann sich sicher sein, dass seine Produkte von den Filmfans gekauft werden, schließlich rückt sein Produkt fast automatisch in den Fokus einer interessierten Öffentlichkeit.

Genau wie auch in anderen Bereichen der Unterhaltungsindustrie kann auch die Filmindustrie auf Dauerbrenner im Merchandising vertrauen. Kultmarken wie Star Wars verkaufen sich in jeder nur denkbaren Form und das bereits seit Jahrzehnten. Die Nachfolge der Weltraumsaga hat zweifellos Harry Potter angetreten. Der Zauberer aus der Feder von J. K. Rowling begeistert auch viele Jahre nach seinem ersten Auftritt im Debütroman der Autorin. Marvel profitiert hingegen von seinem Marcel Cinematic Universe. Nicht umsonst haben zahlreiche Superhelden immer wieder Gastauftritte in Filmen anderer Helden. So hält das Studio den Hype rund um Iron Man und Co. am Köcheln und profitiert davon in vielerlei Hinsicht.

Einerseits wollen die Fans wissen, wie die Saga weitergeht, andererseits lassen sich so die Stars über einen langen Zeitraum hinweg im Merchandising vermarkten. Dieses erstreckt sich längst nicht nur mehr auf physische Produkte, sondern auch auf den digitalen Raum. Videospiele, digitale Spielautomaten und Soundtracks halten die Begeisterung des Anhangs aufrecht und lassen die Kassen klingeln.

Foto: Erik Mclean

Die Kooperation der Filmstudios mit ihren Lizenznehmern hat eine neue ertragreiche Industrie geschaffen, die enorme Summen in Umlauf bringt. Angesichts des Booms beim Streaming, haben die Filmproduzenten so eine Möglichkeit gefunden, die Popularität ihrer Figuren zu nutzen, um ihr Geschäftsmodell finanziell abzusichern. Der Film ist längst nur noch Bestandteil einer ganzen Vermarktungskette, an deren Ende im Idealfall eine Marke steht, die auf Jahre hinweg als Goldesel gemolken werden kann. Die Fans freut diese Entwicklung, schließlich können sie aus einem reichhaltigen Angebot wählen und sich die für sie besten Erinnerungsstücke sichern.