Erzbistum Paderborn, Sexuelle Bildung und Prävention Sexualisierter Gewalt gehören zusammen

  • Diözesaner Fachtag für Präventionsfachkräfte im Erzbistum Paderborn mit guter Resonanz

»Die Präventionsfachkräfte setzen sich intensiv mit diesem Thema auseinander«, blickt Stefan Beckmann von der Koordinationsstelle Prävention im Erzbistum Paderborn zufrieden auf den Fachtag im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn zurück. #Sexuelle #Bildung und #Prävention standen erstmals im Fokus des Diözesanen Fachtages, zu dem das Erzbistum alle zwei Jahre einlädt. Mit 100 Teilnehmern aus den Bereichen Gemeindepastoral, Altenhilfe, Gesundheitshilfe und Behindertenhilfe sowie der Kindertagesstätten (Kitas), Schulen, Jugendhilfen und Jugendverbänden stieß der Fachtag auf große #Resonanz.

Stefan Beckmann selbst konnte aus den Vorträgen und Workshops viele neue Erkenntnisse ziehen: »Ich habe intensive Gedanken mitnehmen können, wie Sexualität aus Sicht der Moraltheologie gesehen werden kann. Wir müssen die Sexuallehre mit in die Glaubenslehre nehmen.« Erfreut war Beckmann auch über die gute Beteiligung und das rege Interesse beim Fachtag, der nach #Corona #Pause nach 4 Jahren wieder in Präsenz stattfand. Damals stand in der Kommende in Dortmund das Thema »Prävention ist mehr als Improvisation« im Fokus (Institutionelle Schutzkonzepte für Prävention und Intervention). Vor zwei Jahren gab es dann »nur« eine Dokumentation zum Thema  »Prävention von sexualisierter Gewalt braucht ein tragendes Netz«.

Nachdem im letzten Jahr die Deutsche Bischofskonferenz festgelegt hatte, dass sexuelle Bildung und die Prävention sexualisierter Gewalt zusammengehören, war das Thema für den Fachtag des Erzbistums Paderborn auch gesetzt. Der Untertitel lautete: »Vom Tabu zur Selbstbestimmung: Zuhören, reden, akzeptieren und verstehen. Wege für eine wirksame Präventionsarbeit im Spannungsfeld von #Kirche, #Gesellschaft, #Zeitgeist und #Moral.« Man habe gemerkt, so Stefan Beckmann, dass sich die #Teilnehmer sehr mit diesem Thema beschäftigen.

In seinem Grußwort hatte der mittlerweile emeritierte Erzbischof Hans-Josef Becker betont: »Prävention war und ist mir ein zentrales Anliegen. In den vergangenen Jahren ist in unserem Erzbistum eine vielfältige und intensive Präventionsarbeit in den verschiedenen pastoralen, diakonischen und pädagogischen Handlungsfeldern auf den Weg gebracht worden. Dies geschah und geschieht vor allem auch mit Ihrer Unterstützung und Ihrer Mitgestaltung einer echten ‚Kultur des achtsamen Miteinanders‘. Dafür möchte ich an dieser Stelle besonders herzlich Danke sagen!«

Hans-Josef Becker erklärte, dass das Erzbistum die Beschäftigung mit den Themenfeldern Sexuelle Bildung und Prävention grundlegend unterstütze, zumal die aktive Auseinandersetzung damit eindeutig auch zur Enttabuisierung beitrage. Dies sei eine ganz wichtige Voraussetzung für einen ernst zu nehmenden Schutz von Kindern, Jugendlichen und auch schutz- oder hilfsbedürftigen Erwachsenen.

Zuhören, reden, akzeptieren und verstehen – diese 4 Eigenschaften hätten in den Arbeitsgruppen immer wieder großen Raum eingenommen, zog Dr. theol. habil. Holger Dörnemann sein Fazit am Ende der Workshops. Dörnemann, der die Abteilung Familie und Generationen im Bistum Limburg leitet und Mitautor des Buchs Sexuelle Bildung aus christlicher Perspektive ist, bilanzierte, dass es wichtig sei, Ermöglichungsfaktoren zu schaffen. Dazu gehörte die Reflexion der eigenen Biografie, Professionalität im Handlungsfeld, Fortbildungen, ein guter Austausch im Team mit einem Konzept oder auch Orte zu schaffen. »Oder Veranstaltungen wie diese. Denn Prävention ist so zentral für die Zukunft der Kirche. Wer das nicht versteht, hat es nicht verstanden.«

Zuvor hatten Prof. Dr. Elmar Kos, Professor für Systematische Theologie an der Universität Osnabrück und Hochschule Vechta, sowie Ann Kathrin Kahle, Lehrbeauftragte der Katholischen Hochschule #NRW und Referentin für #Sexuelle #Bildung im Bistum #Münster, mit ihren Vorträgen Impulse gegeben, die rege diskutiert wurden. Die Arbeitsgruppen am Nachmittag beleuchteten die neuen Erkenntnisse nochmals auf verschiedenen Fachebenen: Gemeindepastoral (mit Friederike Bartmann), Kita (Martina Degen), Altenhilfe (Anja Schmalz), Gesundheitshilfe und Behindertenhilfe (Jan Woollacott) sowie Kindheit und Jugend (Anna Meermeyer-Decking).