Haus der Kunst München, Past Statements, Present Futures, Forum, 7. und 8. Oktober 2022

Das #Haus der #Kunst in München veranstaltet am 7. und 8. Oktober 2022 ein mehrtägiges Forum mit dem Titel Past Statements – Present Futures, zusätzliches Begleitprogramm am 9. Oktober 2022.

Das Forum widmet sich dem Akt des kollektiven Erinnerns mit einer transnationalen Perpektive. Über das Thema diskutieren interdisziplinäre Künstlern, Denkern, Philosophen und Aktivisteb, deren #Forschung und Praxis die historische Dimension des gegenwärtigen Augenblicks sichtbar machen. Eine Kooperation des Haus der Kunst mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt #München und der Freispiel Kulturagentur.

In jüngster Zeit wird in München und weltweit die Frage diskutiert, inwiefern Denkmäler in unseren Städten unsere Ideale der Gegenwart abbilden. Offensichtlich ist dies nicht immer der Fall. Denkmäler spiegeln die Haltungen ihrer Entstehungszeit wieder. Wie kann eine vielfältige, demokratische Gegenwart sich zu überkommenen Haltungen stellen? Mit den aktuellen Debatten hat das kollektive Erinnern selbst an Relevanz gewonnen – ebenso die Frage, wie sich zeitgenössisches Erinnern in neuen Formen ausdrücken kann. Aus sowohl transnationaler Perspektive als auch mit einem #Fokus auf München setzt sich das Forum mit kollektivem Erinnern an sich auseinander.

Hinter jedem #Denkmal stehen unzählige Debatten, sich teilweise widersprechende Ansichten und eine Vielzahl von direkt oder indirekt betroffenen Menschen. Traditionelle Denkmäler bilden diese Komplexität häufig nicht ab und bieten eine reduzierte, vermeintlich einheitliche Lesart gemeinschaftlicher Erinnerung. Nicht selten werden dabei genau jene nicht gehört, um die es eigentlich geht. Vor diesem Hintergrund wird jedes der Panels und Workshops versuchen, das gängige Verständnis eines Denkmals deutlich zu erweitern. Es geht um bisher vernachlässigte Aspekte wie Akte des Vergessens oder Verdrängens, Zeit, Veränderungsprozesse sowie Denkmäler, die nur in Sprache oder Ton existieren, oder solche, die digitale Räume besetzen. Auf diese Weise will das Forum Erinnerung als etwas Aktives behandeln, das stets neu verhandelt werden muss. 

Dieser Ansatz spiegelt das Selbstverständnis des Haus der Kunst und des Kulturreferats der Stadt München wider. Mit Künstlern und Denkern, die in jüngster Zeit in den jeweiligen Programmen der Institutionen vertreten waren – oder mit denen wir in Zukunft zusammenarbeiten möchten – geht es beiden Organisationen darum, Gastgeber zu sein. Das Forum will einen Raum schaffen, in dem sich Menschen treffen, diskutieren und Ideen austauschen. Das Ziel ist, postkoloniale, migrantische, in Bewegung befindliche, bislang wenig gehörte oder verdrängte Narrative aufzuspüren und damit die kollektive Erinnerung im öffentlichen Raum zu bereichern.

Freitag, 7. Oktober 2022

  • 12 bis 12.30 Uhr, Begrüßung

  • 12.30 bis 15 Uhr, Panel 1, »Zwischenwelten, In Between Worlds«, zusammengestellt von Cana Bilir-Meier und Saboura Naqshband

  • 16 bis 19 Uhr, Panel 2, »Black Arts Movement School Modality Session on Alternative Monument Making«, zusammengestellt von Romi Crawford

Samstag, 8. Oktober 2022

  • 10.15 bis 10.30 Uhr, Begrüßung

  • 10.30 bis 13 Uhr, Panel 3, »Movement, Environment, AR«, zusammengestellt vom Haus der Kunst

  • 14.30 bis 17 Uhr, Panel 4, »Natur und #Kultur des Erinnerns – On Nature and Culture of Memory«, zusammengestellt von Nadja Ofuatey Alazard

  • 18 bis 20.30 Uhr, Panel 5, »Transmissions«, zusammengestellt von Haus der Kunst

Sonntag, 9. Oktober 2022

  • Spaziergang mit Künstlergesprächen zu den »Past Statements« Kunstprojekten im öffentlichen Raum. Treffpunkt 10.30 Uhr, Haus der Kunst.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt. Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen des Forums, die auch einzeln besucht werden können. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Die Panels werden zusammengestellt von Cana Bilir Meier und Saboura Naqshband, Romi Crawford und Nadja Ofuatey-Alazard sowie von Emma Enderby, Damian Lentini und Andrea Lissoni (Haus der Kunst). Eine Veranstaltung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und des Haus der Kunst. Konzeptionelle Beratung und Produktionsleitung Sara Mack und Sarah Bergh, Freispiel Kulturagentur.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Past Statements«, eine Kooperation von Public Art München and dem Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 

Kommende Ausstellungen und Veranstaltungen

Tune, Sound Residencies

Für die Serie kurzer Sound Residencies »Tune« am Haus der Kunst werden monatlich Künstler eingeladen, Performances, Screenings und Installationen zu präsentieren. Die Reihe, deren besondere Aufmerksamkeit Künstlern gilt, die mit Klang verwobene Geschichten erzählen und aus der linearen Zeit heraustreten, wird fortgesetzt. Im Dialog mit den aktuellen Ausstellungen wird es um Textur und Gestalt des Klangs gehen sowie um verschiedene Arten der Performance.

Emiranda, Installation und Performance, 23. bis 26. September 2022

Im September bringt »Tune« Emiranda ins Haus der Kunst, den Zusammenschluss der beiden Künstler*innen Toxe und Mechatok. Für »Tune« realisieren Tove Agelii und Emir Timur Tokdemir eine fiktive klangliche Stadtlandschaft in Form einer im Loop komponierten Soundarbeit, die durch die beiden Performances am Freitag- und Samstagabend, 23. und 24. September 2022 aktiviert wird. Der ersten Abend ist eine Erweiterung der neuen Soundarbeit. Sprachfragmente werden über einem Teppich künstlich hergestellter, städtisch anmutender »Feldaufnahmen« sowie reduzierten Synthesizer Kompositionen rezitiert. Am darauffolgenden Abend präsentieren Emiranda Werke aus ihrem neuen Album mit #Live #Elektronik und Gesang. An beiden Abenden wird der Produzent und DJ Tobias Lee, bekannt als Why Be, ein Eröffnungsset spielen. Am 24. September 2022 findet ein Künstlergespräch mit Emir Timur Tokdemir und Tove Agelii statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die nächsten »Tune« Sound Residencies

  • Caterina Barbieri, 21. und 22. Oktober 2022

  • Okkyung Lee, 25. und 26. November 2022

The African Desperate von Martine Syms, Filmpremiere 10. Oktober 2022, 19 Uhr

Das Haus der Kunst präsentiert gemeinsam mit dem Filmverleih und Streaming-Dienst MUBI die Deutschlandpremiere des Films The African Desperate (OmeU) der US amerikanischen Künstlerin Martine Syms. Der Film schildert den letzten Tag und die letzte ausschweifende Nacht der jungen Künstlerin Palace (Diamond Stingily) an einer vorwiegend weißen, gutbürgerlichen Kunsthochschule außerhalb New Yorks. Mit der für Syms typischen konzeptionellen und humoristischen Schärfe nimmt uns The African Desperate mit auf eine Suche der künstlerischen Selbstverwirklichung inmitten der gesellschaftlichen Widrigkeiten der Kunstwelt. Der Film wird im Rahmen der gegenwärtigen Ausstellung von Joan Jonas gezeigt, die zahlreiche Generationen an Künstler in ihrem medienübergreifenden Arbeiten beeinflusst hat. 

Super Books 3, 11. November 2022, 16 bis 23 Uhr, 12. November 2022, 12 bis 20 Uhr

Im November wird das Haus der Kunst die 3. Ausgabe von Super Books ausrichten. An 2 Tagen zeigen Künstler, Gestalter und alternative Verleger ihre autonomen Produktionen. Zudem wird Radio 80000 während der Veranstaltung sein Studio in der Südgalerie des Haus der Kunst aufbauen und live ein Programm mit DJs, Performance und Sound senden. Super Books ist ein Kooperationsprojekt von Haus der Kunst, AAP Archiv Künstlerpublikationen, Bayerischer Staatsbibliothek, Akademie der Bildenden Künste München und Kunsthochschule Kassel.

Haus der Kunst München

Das Haus der Kunst in München ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet, im Mittelpunkt der Arbeit stehen Ausstellungen, Performances und Musikveranstaltungen sowie Wissensvermittlung. Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Genres einzuschränken sind. 

»In einer neuen Ära am Haus der Kunst wollen wir den Blick auf die zeitgenössische Kunst schärfen, indem wir unterschiedliche Standpunkte einbeziehen und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität anbieten. So möchten wir einen kritischen Kontext schaffen, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln.« Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor Haus der Kunst

7. und 8. Oktober 2022, Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München, montags, mittwochs, freitags, samstags, sonntags 10 bis 20 Uhr, donnerstags 10 bis 22 Uhr, dienstags geschlossen, Tagesticket 12 Euro (9 Euro ermäßigt), Einzelticket 5 beziehungsweise 11 Euro (3 beziehungsweise 8 Euro ermäßigt), Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre, Studenten und Auszubildende 5 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei, Tagestickets für Familien (2 Erwachsene und Jugendliche und Kinder) 24 Euro, Jahreskarte 50 Euro, Partnerkarte 90 Euro, Führungen 3 Euro.Â