»Gesundheitskioske sind Etikettenschwindel«, KVWL lehnt teure und unnötige Doppelstrukturen ab

Dortmund, 7. September 2022

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) sieht in den Plänen von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach zur Einrichtung von Gesundheitskiosken keinen Mehrwert für die ambulante Versorgung. Im Gegenteil: Das geplante #Gesetz wird das #Gesundheitssystem schwächen, insbesondere durch die geplante Abschaffung der #Neupatientenregelung.

»Um es ganz deutlich zu sagen: Es ist fatal, wenn eine moderne und gerechte Patientenversorgung verschlechtert wird, um politisch motivierte Ziele zu verfolgen. Die ideale Versorgung muss an erster Stelle stehen – und sie findet in den Praxen der #Ärzte statt!«, sagt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL. Er richtet einen klaren Appell an den Bundesgesundheitsminister: »Stärken Sie lieber den niedergelassenen Ärzten den Rücken, anstatt teure und unnötige Doppelstrukturen der Beratung zu schaffen!«

Der #Gesetzentwurf sieht vor, dass die #Gesundheitskioske vor allem in sozial benachteiligten #Stadtteilen und Regionen eine niedrigschwellige Beratung sowie eine Koordinierung der Versorgung und Vermittlung von Leistungen der medizinischen Behandlung anbieten. Auch medizinische Routineaufgaben sollen dort durchgeführt werden.

Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der #KVWL, kann darüber nur den Kopf schütteln: »Diese Pläne sind ein dreister Etikettenschwindel! Der #Bevölkerung wird vorgegaukelt, in Gesundheitskiosken würde #Medizinische #Betreuung stattfinden. In Wahrheit ist es vor allem ein #Soziales #Beratungsangebot…«

Auch die #Finanzierung der geplanten Gesundheitskioske sieht die KVWL kritisch. Vorstand Thomas Müller: »Hier werden staatliche Aufgaben, die eigentlich durch das Ministerium für #Arbeit und #Soziales finanziert werden müssten, durch die Gesetzliche #Krankenversicherung bezahlt. Dieses Geld fehlt dann in der klassischen Versorgung. Die Verlierer sind am Ende die #Patienten«.