Greenpeace fordert Ende der industriellen Holzverbrennung, Aktivisten demonstrieren an Biomassekraftwerk der Stadtwerke Leipzig

Holungen, Thüringen, 25. August 2022

Gegen das Verbrennen von #Bäumen in #Kraftwerken protestieren zehn Greenpeace Aktive seit heute Morgen vor dem Biomassekraftwerk in Holungen Bischofferode. Auf einem etwa 4,5 Meter hohen Stapel aus Holzstämmen vor dem Werk sprühen sie ein 20 Meter langes Graffiti mit der Frage »Waldschutz?« und fordern auf Bannern: »Wälder schützen, nicht verbrennen!« Eine Greenpeace Tracking Recherche beweist zudem, dass dort sogar Bäume aus Schutzgebieten verbrannt werden, um Strom zu erzeugen. »Wälder stehen immer öfter in Flammen und hier werden sie verbrannt, obwohl wir sie dringend für den #Klimaschutz brauchen«, sagt Greenpeace Waldexperte Christoph Thies. »Wir brauchen saubere, erneuerbare Energien, wie Wind, Solar und Geothermie! Holzverbrennung ist nicht klimaneutral.«

Etwa ein Drittel des deutschen Holzeinschlags wird schon jetzt laut Umweltbundesamt (UBA) verbrannt, Tendenz steigend und mit extremen Folgen für das #Klima und die Artenvielfalt. Denn ein naturnaher Waldbestand ist für den #Klimaschutz dringend nötig, um mehr #CO2 aus der Luft zu binden und zu speichern. Zwischen 2017 und 2019 hat sich die jährliche CO2 Speicherung des Waldes in Deutschland dem UBA zufolge stattdessen halbiert: Weil Bäume abgeholzt werden oder wegen der Dürre sterben. Dadurch steigt der CO2 Gehalt in der Atmosphäre und heizt die Klimakrise weiter an.

Es droht die Gefahr, dass das industrielle Verbrennen von Holz weiter zunimmt. So planen beispielsweise mehrere Betreiber von Kohlekraftwerken in Deutschland, auf das Verfeuern von Holz umzurüsten. Dies würde den Verbrauch weiter in die Höhe treiben – auf bis zu sieben Prozent je Kraftwerk. Deshalb fordert Greenpeace, Kohlekraftwerke nicht auf Holz umzurüsten.

Mit Trackern Bäume aus Schutzgebieten verfolgt

In einer großangelegten #Tracking #Recherche haben Greenpeace Aktivisten in 36 Baumstapeln, die in #Fauna #Flora #Habitat (FFH) Schutzgebieten gefällt wurden, jeweils einen Sender eingesetzt. Das Ergebnis: 15 Prozent der getrackten Buchen, Eichen und Birken aus den geschützten Waldgebieten landeten direkt im Kraftwerk Holungen. Die Betreiber behaupten nach eigenen Angaben dagegen, nur #Holz zu verbrennen, »das bei der Waldpflege beziehungsweise Durchforstung oder Landschaftspflege« anfällt. »Wir sehen seit Jahren einen massiven Raubbau am Rohstoff Holz. Hier ist es ein doppeltes Desaster, weil selbst Schutzgebiete nicht schützen. Deshalb ist auf mindestens 15 Prozent der Waldflächen echter Schutz vor Kettensägen nötig, ohne forstwirtschaftliche Eingriffe«, so Thies.