Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen, August 2022

  • Mehr als 1.000 freie Ausbildungsplätze in den Agrarberufen und in der Hauswirtschaft in NRW

  • Honig auf dem Prüfstand

  • Ist es wirklich Feuerbrand?

  • Kleine Helfer unter der Erde

Mehr als 1.000 freie Ausbildungsplätze in den Agrarberufen und in der #Hauswirtschaft in #NRW

Zum offiziellen Start des Ausbildungsjahres am 1. August 2022 sind in NRW noch zahlreiche Berufsausbildungsstellen in den grünen Berufen unbesetzt, teilt die Landwirtschaftskammer NRW mit. Ob #Landwirt, #Gärtner oder Pferdewirt – wer noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, hat nach wie vor die Chance, jetzt noch mit einer Ausbildung zu beginnen. Ausbildungsplätze sind in fast allen Regionen von NRW frei. Grüne Berufe bieten vielseitige und abwechslungsreiche Perspektiven. Die Betriebe möchten durch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen dazu beitragen, Jugendliche zu einem qualifizierten Berufsabschluss zu führen und den Fachkräftebedarf zu sichern. Nach einer Berufsausbildung stehen viele Wege für eine Fortbildung zur Führungskraft offen.

Rund 180 Auszubildende im Gartenbau werden landesweit noch gesucht, besonders gefragt ist hier der Nachwuchs im Garten- und Landschaftsbau und im Zierpflanzenbau. Aber auch in anderen Fachrichtungen, dem Baumschulwesen, der Friedhofsgärtnerei, im Gemüsebau und Obstbau sind noch einige Ausbildungsstellen unbesetzt. Mehr als 800 Ausbildungsplätze für die Ausbildung zum Landwirt/zur Landwirtin werden noch angeboten. Auch in dem Beruf Fachkraft Agrarservice, der vor allem Dienstleistungen für landwirtschaftliche Unternehmen und andere Auftraggeber ausführt, gibt es noch 40 freie Ausbildungsstellen. In der Pferdewirtschaft sind noch insgesamt 10 Ausbildungsplätze in der Fachrichtung Klassische Reitausbildung frei. Wer Interesse an einer Ausbildung in der Pferdezucht oder im Pferderennen hat, sollte sich schnell um einen der wenigen noch freien Ausbildungsplätze bemühen. Das gleiche gilt für die Berufsausbildung zum Tierwirt/zur Tierwirtin in den Fachrichtungen Geflügelhaltung und Imkerei.

Im Ausbildungsberuf Hauswirtschafter, der in NRW ebenfalls von der Landwirtschaftskammer betreut wird, sind noch rund 80 Ausbildungsplätze zu vergeben.

Weitere Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten in Landwirtschaft und Hauswirtschaft sowie Gartenbau, Ausbildungsinhalte, Adressen der Ausbildungsberater und vor allem Adressen der Betriebe, die jetzt noch Auszubildende suchen, gibt es auf der Homepage der Landwirtschaftskammer in der Rubrik Berufsbildung. Mehr …

Honig auf dem Prüfstand

Am kommenden Wochenende wartet wieder viel Arbeit auf die Prüfer, wenn Honige aus ganz #Westfalen #Lippe bei der alljährlichen Honigbewertung auf dem Prüfstand stehen. Die Honigprüfer des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker wiegen, probieren und bewerten Honige vom 26. bis zum 28. August 2022 im Versuchszentrum und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen in Bad Sassendorf.

Das Team der Honigprüfer erwartet in diesem Jahr circa 1.000 Honige, was einer Menge von 3.000 1 Pfund Gläsern entspricht. Die mehr als 40 Helfer haben Erfahrung in der Bewältigung dieser Honigmenge, denn die landesweite zentrale Honigbewertung wird seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer veranstaltet und ist die größte Honigbewertung in Deutschland. Die Bewertung erfolgt nach der Honigverordnung und den aktuellen Bestimmungen der Qualitätsrichtlinien des Deutschen Imkerbundes. Die Vielzahl an Honigvariationen aus Nordrhein Westfalen macht die Verkostung und Bewertung zu einem besonderen Genuss. Prüfer und Helfer freuen sich schon jetzt auf die süße Geschmacksvielfalt aus dem Honigland NRW.

Die besten Honige aus Westfalen und Lippe werden in den Kategorien Frühtracht, Sommertracht kristallisiert und Sommertracht flüssig am 2. Oktober 2022 auf dem Honigmarkt offiziell prämiert. Bis dahin geben weitere chemische Analysen Auskunft über Naturbelassenheit und #Reinheit der Honige.

Ist es wirklich Feuerbrand?

Seit einigen Wochen gehen beim Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW zahlreiche Meldungen besorgter Hobbygärtner ein, deren #Obstgehölze und Ziergehölze welken oder absterben. Bei der Recherche stößt man schnell auf die Feuerbrandkrankheit. Sie wird durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst und führt an den Bäumen zum Absterben von Trieben, Ästen und Früchten. Zu den Hauptwirten des Feuerbrandes zählen Apfel, #Birne, Rotdorn und Weißdorn, aber auch Cotoneaster, Feuerdorn und Eberesche. Keine Gefahr besteht für #Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen oder Zwetschgen.

Nicht immer ergaben die an das Diagnoselabor des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW eingesendeten Verdachtsproben einen Nachweis der Bakterienkrankheit. In diesem Jahr treten aufgrund der heißen trockenen Witterung vermehrt Trockenschäden an Gehölzen auf. Triebspitzen und Laub sind der hohen Einstrahlung nicht gewachsen und trocknen innerhalb kurzer Zeit ein. Durch vereinzelt auftretende Regenschauer oder Gewitterregen wird die schützende Wachsschicht von der Blattoberfläche abgewaschen. Heiße und sonnige Tage im Anschluss an ein Regenereignis können zu Verbrennungsschäden an Laub und Triebspitzen führen.

Es lohnt sich also in diesem Jahr besonders genau hinzuschauen. Typisch für den Feuerbrand sind welkende Äste und Triebe mit braun schwarz verfärbten Blättern oder Blütenständen. Das erkrankte Gewebe ist von dem gesunden scharf abgegrenzt. Bei eintrocknenden Trieben biegt sich die Triebspitze nach unten. Die Blätter bleiben aber fest am Zweig.

Eine direkte Bekämpfung des Feuerbrandes ist nicht möglich. Damit sich die Krankheit nicht weiter verbreitet und weitere Pflanzen schädigt, sollten erkrankte Triebe entfernt und vernichtet werden. Verwendete Schnittwerkzeuge müssen nach dem Schnitt desinfiziert werden. Weitere Informationen gibt es online in der Rubrik Landwirtschaft, Pflanzenschutzdienst, Hausgarten und Kleingarten und dann im Bereich Allgemeine Schadprobleme. Mehr …

Kleine Helfer unter der Erde

Ein bisschen trostlos sehen sie aus – die abgeernteten Getreidefelder, auf denen zurzeit nur die Reste der Getreidehalme zu sehen sind. Für die Mikroorganismen im Boden sind die Stoppeln schwer verdauliche Kost, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Besonders gut können die Mikroorganismen frische Blätter zersetzen, weil diese viel Stickstoff und wenig Kohlenstoff enthalten. Stroh und Getreidestoppeln dagegen enthalten wenig Stickstoff und viel Kohlenstoff. Die kleinen Helfer im Boden brauchen aber vor allem den Stickstoff für ihr Wachstum und ihre Vermehrung und wenn dieser fehlt, läuft auch die Zersetzung der organischen Substanz im Boden langsamer. Um dem Mikroorganismen im Boden auf die Sprünge zu helfen, sorgen die Bauern für frische Luft, indem sie die Getreidestoppeln mit dem Grubber lockern.

Damit der Boden nicht bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr ungeschützt bleibt, säen viele Landwirte jetzt Zwischenfrüchte, wie Senf, Phacelia oder Ölrettich. Diese Pflanzen verhindern, dass der Boden in hügeligem Gelände bei starken Regenfällen abgewaschen wird. Außerdem nehmen diese Pflanzen für ihr Wachstum Stickstoff aus dem Boden auf und verhindern, dass die Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden. Der Boden profitiert von den Zwischenfrüchten, denn die meisten dieser Pflanzen frieren im Winter ab und liefern Futter für die Regenwürmer und Mikroorganismen, die die organische Substanz fruchtbaren Humus umwandeln.