Rehdeko RK 115, vielleicht bester Lautsprecher der Welt

Rehdeko Lautsprecher werden schon lange nicht mehr gebaut, denn der Erfinder Weber Rehde ist tot. Rehde war geborener Däne, lebte in Frankreich, war Klarinettenspieler, Erfinder und Klangfanatiker.

In die Entwicklung seiner Lautsprecher hat er Jahrzehnte unermüdlicher Arbeit investiert, die Rehdekos waren von der Schweizer Highend #Hifi Firma Reson vertrieben worden, die auch für andere Highend Produkte wie DNM #Verstärker verantwortlich zeichnet und mit Hifi Größen wie Denis Neil Morecroft, dem Erfinder der besonders schnellen Slit Foil Kondensatoren, die in den metallfreien #DNM Verstärkern und in Crimson Verstärkern zum Einsatz kommen, und Michael Creek, bekannt durch das Label Resolution Audio, in Verbindung steht.

Rehde hat zu Lebzeiten mehrere Patente eingetragen, unter anderem eines, in dem es um die Imprägnierung der Lautsprechermembran geht. Das Geheimnis der Rehdekos liegt unter anderem darin, dass bei der RK 115 keine Frequenzweiche eingebaut ist (es ist ohnehin ein Breitbandlautsprecher mit nur einem Chassis), dass die Membran aus einem bestimmten Material ist und speziell imprägniert ist, dass Single Solid Core Kabel nach der Idee von Denis Neil Morecroft verbaut wurden, und im Material des Gehäuses. Es gibt weitere, »größere« Modelle mit einem oder zwei Hochtönern oder die schon lange nicht mehr produzierte, schrankgroße RK 175, die über einen zusätzlichen Tieftöner verfügte. Aber alle »größeren« Modelle sind schlechter.

Geübte Hörer #und Highend Fanatiker bemängeln bei der RK 115 einen vermeintlichen Mangel an Höhen. Das stimmt aber nicht. Nur sie hat »wahre Höhen«. Vor allem aber hat sie eine unerreichte Dynamik, Auflösung, Geschwindigkeit und natürlichen Klang. Ganz zu schweigen vom Wirkungsgrad, der bei Pink Noise mit einem Watt und einem Abstand von einem Meter bei 115 Dezibel liegen soll. Ãœbliche Lautsprecher erreichen in der Regel Werte zwischen 80 und 90 Dezibel. 10 Dezibel mehr entsprechen einer Verdoppelung der Lautstärke, mehr als einer Verdreifachung des Schalldrucks und einer Verzehnfachung der Schallenergie.

Gelegentlich sind gebrauchte RK 115 zu bekommen, die Original Ständer sind allerdings sehr schwer zu bekommen – meist werden die RK 115 mit den Aluminiumständern von Reson verkauft. Das Problem bei Materialien für Lautsprechergehäuse und Ständer ist, dass das Material gleichzeitig möglichst steif und fest sein soll, damit die Präzision gegeben ist, aber auch nicht resonieren und möglichst auch Schwingungen absorbieren soll. Beides widerspricht sich. Rehdes Lösung war ein spezielles, kaum noch zu bekommendes Buchenholz.

Die blaue Farbe der Membran und die goldfarbene Beschichtung des Hochtonkegels haben nichts zu bedeuten. Das Geheimnis liegt im Material und in der Imprägnierung, die noch dazu Felder aufweist, die nicht imprägniert sind. Rehde hat beispielsweise ein Rechtecksignal über seine Chassis wiedergegeben, das dann weitestgehend immer noch in einem Rechtecksignal resultierte. Er hat auch Originalklänge und die Wiedergabe über seine #Chassis gemessen und die Spektralanalysen verglichen – sie waren weitestgehend deckungsgleich. Übliche Einzelfrequenzmessungen sind sinnlos – wer hört schon Einzelfrequenzen? Man hört üblicherweise Musik.

Dass Breitbandlautsprecher am geeignetsten sind, um eine optimalen Klangwiedergabe zu realisieren, liegt auf der Hand. Ein Schallsignal ist ein Signal – bei Mehrweglautsprechern wird es aus mehreren Signalen synthetisiert (mathematisch wird das als Fourier Synthese beschrieben). Daher liegt es auch auf der Hand, was der Erfinder des MP3 Formates übersehen hat, dass auch nicht hörbare Frequenzen wichtig und entscheidend sind. Mehr als 20 Kilohertz kann das menschliche Ohr nicht hören. Aber diese Signalanteile sind wichtig, weil sie die Signalflanken steiler machen, wodurch das Signal salopp gesagt präziser, schneller und vor allem dynamischer wird. Bei einem Rechtecksignal sind die Signalflanken maximal steil, wie der Name schon sagt.

Klanglich wahrnehmbar ist vor allem die Dynamik in Verbindung mit der Geschwindigkeit und einem präzisen Timing. Das heißt, dass der Klang einen möglichst großen Dynamikumfang zwischen leise und laut haben soll. Laut ist kein Problem, leise hingegen schon. Viele Lautsprecher werden im Klangverlauf nicht schnell genug leise, haben also eine geringe Dynamik. Was dann nicht natürlich klingt, aber den üblichen Hörgewohnheiten entspricht. Zahlreiche Rehdeko Fans schwärmen vom natürlichen Klang und dem authentischen Live Erlebnis beim Musikhören mit Rehdekos. Viele Hifi und Highend Fans hassen die Rehdekos, einige behaupten, sie würden polarisieren. Im Blindtest fanden sie sie hingegen regelmäßig am besten, teils wurde dann vermutet, dass andere Testlautsprecher defekt seien.

Rehde hat bei seinen Chassis zwar viel gemessen, aber eher im Sinne von Visualisierung, es ging ihm nicht um Zahlen. Denn Zahlen können sein, wie sie wollen – es klingt, wie es klingt. Bei den Rehdeko Lautsprechern wurde in der Regel nicht über Zahlen wie die Leistung oder die Frequenzbereiche gesprochen. Bei den »größeren« Modellen sollen allerdings die Hochtöner mehr als 100 Kilohertz geschafft haben, denn damit sollten wie erwähnt die Signalflanken noch steiler gemacht werden. Das Problem ist allerdings, dass es eben andere Chassis waren, die ein anderes Timing, einen anderen Klang und eine ganz andere Wiedergabe aufwiesen, weshalb es im Ergebnis eben doch nicht funktionierte. Könnten sie das alles wie das Hauptchassis, dann könnte man es gleich beim Hauptchassis, dem Breitbandchassis, belassen. Und genau das fand bei der RK 115 eben statt. Man ist zwar einen bestimmten Klang mit Höhen gewohnt, weshalb sich manche Besitzer dazu haben hinreißen lassen, zusätzliche Hochtöner auf die RK 115 zu stellen, aber das sind keine authentischen Höhen. So klingen wirkliche Instrumente nicht, das bildet man sich nur ein. In Wirklichkeit wird der Klang damit schlechter.

Man könnte noch viel mehr über die Rehdeko RK 115 philosophieren, Weber Rehde hat mehr als 30 Jahre lang daran entwickelt.