Krebs lässt sich bald noch besser behandeln

  • Schwachstelle identifiziert, an der der Tumor angreifbar ist – Arzneimittelresistenz im Zentrum

Madrid, 26. Juli 2022

Forscher des spanischen Nationalen Krebsforschungszentrums CNIO haben einen Mechanismus aufgedeckt, der verhindert, dass einige Krebspatienten nicht gut auf Behandlungen ansprechen. Und was noch wichtiger ist: Die Experten konnten eine Schwachstelle identifizieren, an der der Tumor angreifbar ist, sodass sich entsprechende Medikamente entwickeln lassen.

Gen lähmt Wirkung

Dass manche Patienten auf eine Chemotherapie nicht gut ansprechen, liegt an einem Phänomen, das als »Multi Drug Resistance« (MDR) bekannt ist. Es legt die #Medikamente, die gegen Krebs verabreicht werden, gewissermaßen lahm. Doch welche Faktoren genau zur #MDR beitragen und wie dem begegnet werden kann, war bisher unklar. Das Team um 0scar Fernandez Capetillo hat sich auf Gene konzentriert, die zur Resistenz gegen Anti #Krebs Medikamente beitragen könnten.

Dabei erregte ein Gen namens FBXW7 ihre Aufmerksamkeit. Es gehört zu den häufigsten Genmutationen bei Krebs und wird mit schlechten Überlebensraten bei Patienten in Verbindung gebracht. Beim Überprüfen der Datensätze haben die Wissenschaftler festgestellt, dass Mutationen des FBXW7 Gens den Zellen eine Resistenz gegen die meisten Medikamente verleihen, die Chemotherapie in dem Fall also weitgehend wirkungslos bleibt.

Viel Feinarbeit nötig

Bei näherer Betrachtung haben die Forscher eine mögliche Ursache aufgedeckt. Zellen, die einen Mangel an FBXW7 aufweisen, haben höhere Konzentrationen an sogenannten mitochondrialen Proteinen, die mit Arzneimittelresistenz in Verbindung gebracht werden. Das Medikament #Tigecyclin erwies sich als toxisch für diese Proteine, indem es einen Prozess namens »Integrated Stress Response« (ISR) aktiviert. Auch Nachfolgetests mit anderen Medikamenten, die ebenfalls ISR aktivieren, waren vielversprechend.

»Es bleibt jedoch noch viel zu tun. Welche Medikamente aktivieren die ISR am besten und stärksten? Welche #Patienten würden von dieser Strategie am meisten profitieren?«, verdeutlicht Fernandez Capetillo abschließend die Problemlagen. Diese Fragen versucht der Wissenschaftler zusammen mit seinem Team in der nächsten Zeit zu beantworten.