Ältere Menschen im Kreis Gütersloh müssen an Hitzetagen künftig häufiger ins Krankenhaus

  • Klimawandel ist für die Gesundheit bedeutsam

Kreis Gütersloh, 19. Juli 2022

Die #Klimakrise ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein medizinischer Notfall: Im Kreis #Gütersloh könnten in den kommenden Jahren immer häufiger ältere Menschen an Hitzetagen ins #Krankenhaus eingewiesen werden. Das geht aus dem Versorgungs Report »#Klima und #Gesundheit« hervor. Danach sind Versicherte über 65 Jahre überdurchschnittlich gefährdet, an heißen Tagen gesundheitliche Probleme zu bekommen und deswegen ins Krankenhaus zu müssen. Der Report zeigt auf, wie stark der #Klimawandel die Gesundheit der Menschen auch in der Region Westfalen-Lippe in Zukunft beeinträchtigen könnte. »Die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels erfordern künftig verstärkt Maßnahmen im Bereich Gesundheitsschutz und Prävention. Dazu werden wir unsere bereits eingeleiteten Präventionsangebote weiter verstärken. Wir kommen damit dem Wunsch unserer Versicherten gern nach, eine klimasensible Gesundheitskompetenz zu entwickeln«, sagt Matthias Wehmhöner.

Besonders hitzegefährdet sind Menschen mit Demenz und Alzheimer sowie anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Niereninsuffizienz, Depressionen, Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen. In #Westfalen #Lippe kam es 2018 insgesamt zu 256 hitzebedingten Klinikeinweisungen je Million älterer Versicherter ab 65 Jahren. Im Kreis Gütersloh lag der Wert 20,9 Prozent unter dem Durchschnitt für Westfalen Lippe. Problem ist jedoch: Wenn die Erderwärmung ungebremst voranschreitet und keine weiteren Maßnahmen zur Reduzierung von CO2 Emissionen ergriffen werden, dann könnten sich die Werte künftig noch weiter verschlechtern. Das Klimaforschungsinstituts Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hat dazu 2 Szenarien des Weltklimarats für Westfalen Lippe zugrunde gelegt – mit weitreichenden Folgen: Verglichen mit dem Durchschnitt in den Jahren 2009 bis 2018 würde sich die Zahl der hitzebedingten Klinikeinweisungen in Westfalen Lippe bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen, bis zum Jahr 2100 sogar verdreizehnfachen. »Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, um eine Belastung des Gesundheitssystems und Pflegesystems zu vermeiden. Darüber hinaus muss die Bevölkerung stärker über Risiken des Klimawandels informiert werden, um sich besser schützen zu können«, so Wehmhöner.

Es ist unumstritten, dass Klimaschutzmaßnahmen positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die Reduktion von Schadstoffen in der Luft wirken sich beispielsweise unmittelbar auf die Häufigkeit chronischer Erkrankungen aus. Darüber hinaus tragen die Förderung des Radfahrens, Zu Fuß Gehens und der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei. Bei der jährlichen Gemeinschaftsaktion »Mit dem Rad zur Arbeit« sparen die Radler in Westfalen Lippe in den Sommermonaten im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto nicht nur Kohlendioxid (CO2) ein, sondern auch viel Geld bei den erhöhten Spritpreisen.