Szenische Lesung über »Casanova« am 17. Juli 2022 im Weserrenaissance Museum Schloss Brake

  • Von den zahlreichen Liebschaften eines Frauenhelden

Er ist berüchtigt für seine zahlreichen Liebschaften und gilt bis heute als Inbegriff des Frauenhelden. Die Rede ist vom venezianischen Schriftsteller und Abenteurer Giacomo Girolamo Casanova. Der Schauspieler Jochen Schlüter liest aus Casanovas ##Memoiren, und zwar am Sonntag, 17. Juli, um 17.30 Uhr im #Weserrenaissance #Museum #Schloss #Brake. Anlass ist die aktuelle Sonderausstellung »Ausgezeichnet. Prämierte venezianische Kostümkreationen aus #OWL« von Horst Raack. Bei dieser Begleitveranstaltung kann man sich auf eine interessante szenische Lesung freuen, die nicht nur Frivoles zu Tage bringt. Für die musikalische Abwechslung sorgt Katrin Grüger am Cembalo.

Der Eintritt kostet 16 Euro (ermäßigt 8 Euro). Tickets sind im Vorverkauf an der Museumskasse erhältlich.

Informationen zur #Sonderausstellung

Das #Weserrenaissance #Museum Schloss Brake überrascht mit einer Sonderausstellung der besonderen Art. Ausgesprochen bunt, kreativ und fantasievoll sind die prächtigen Ausstellungsstücke, die gezeigt werden und dieses Mal überwiegend aus Stoff bestehen. »Ausgezeichnet! Prämierte venezianische Kostümkreationen aus OWL« heißt der Titel der Ausstellung des aus Lippe stammenden Kostümkünstlers Horst Raack.

Freuen kann man sich auf thematisch unterschiedlich ausgerichtete Kostüme. Mal geht es um die Natur, mal um Shakespeare, um Porzellan oder auch um Tiere. Blumen, Rüschen, Spitzen, Schleifen, Fächer aus dem 18. Jahrhundert, Schirme und Masken dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Mit dabei ist beispielsweise ein türkisfarbenes Kostüm mit langem Mantel und weißen Kniestrümpfen. Pfauenfedern schmücken den Kopf und die Ärmel. Oder wie wäre es mit einem Huhn-Kostüm mit rosa-farbenem Schnabel, Eiern und einem Korb voller Küken? »Die Kostüme sind allesamt in aufwändiger Handarbeit entstanden«, verrät Horst Raack, der eigentlich gelernter Goldschmied ist. Von 2009 bis 2021 hat er insgesamt 7. Mal beim internationalen Wettbewerb »La maschera più bella« des Karnevals von Venedig den ersten Preis für die besten Kostüme gewonnen. Bis heute ist er einer der erfolgreichsten Teilnehmer.

»Uns hat das Thema auch kunsthistorisch und kulturhistorisch gereizt. Italien ist schließlich die Wiege der Renaissance. Und die Einflüsse sind auch hier bei uns deutlich sichtbar und spürbar«, sagt das Museumsteam. Jahrhundertelang wurde der Karneval in Venedig zelebriert. Ausgehend von den italienischen Fürstenhöfen entwickelten sich seit dem Mittelalter immer prunkvollere Formen bis hin zu ausgelassenen Festen mit Masken, Tierkämpfen und Feuerwerken. In Venedig feierte man den Karneval vom 26. Dezember bis zum Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Dies war die Zeit, in der sich arm und reich mischten, denn unter der Maske blieb der Träger verborgen. Im 18. Jahrhundert erreichte der Karneval seine größte Pracht. Diese Blütezeit endete 1797 mit dem Ende der Markusrepublik durch Napoleon Bonaparte. Dennoch gab es im 19. Jahrhundert Bestrebungen, den #Karneval wieder zu beleben, jedoch erreichte er nicht mehr seine alte Bedeutung.

Erst 1979 wurde der venezianische Karneval durch eine Gruppe von Künstlern neu belebt und lockt seitdem unzählige Besucher aus aller Welt in die Stadt. Viele traditionelle Masken und Kostüme werden getragen, die an die Historie der Stadt erinnern, so zum Beispiel an die "Commedia dell'arte". Darunter versteht man die verschiedenen Varianten des traditionellen Theaters im Italien des 16. bis 18. Jahrhunderts. Dazu kommen neue Einflüsse, insbesondere auch von Individualisten, die ihre zum Teil selbst gefertigten Kostüme stolz präsentieren. Einen Höhepunkt bildet der Wettbewerb »La maschera più bella« – die Wahl des schönsten Kostüms. Eine Fachjury, bestehend aus Modeschöpfern, #Künstlern und Kostümmeistern, die teilweise Produktionen für Hollywood ausstatten, begutachtet die Teilnehmer. Je einzigartiger ein Kostüm ist, desto höher wird es bewertet. Horst Raacks Kostümkreationen stehen dort stets hoch im Kurs. Nun werden sie bis zum 21. August 2022 im Weserrenaissance Museum Schloss Brake ausgestellt.

Abgesehen von den Kostümkreationen sind auch Plakate, Fotos, Druckgraphiken, Fächer und weitere zum Thema passende Exponate in der Ausstellung zu sehen. Die aus Herford stammende Künstlerin Kirsten Serowski präsentiert zudem stimmungsvolle Bilder mit venezianischen Motiven, und zwar unter dem Titel »Serenissima«.

»Außerdem zeigen wir einen von der Deutschen Welle gedrehten Dokumentarfilm über Horst Raack und seine Kostümkreationen«, sagt Susanne Hilker vom Weserrenaissance #Museum Schloss Brake. Damit die Besucherinnen und Besucher voll und ganz in diese faszinierende Welt eintauchen können, lädt im Museum eine Selfie-Station mit Gondel dazu ein, Fotos von sich vor dem Markusplatz zu machen.

Alle Kindergärten und Schulklassen können sich auf zur Sonderausstellung passende, museumspädagogische Programme freuen. Theorie und Praxis werden dabei in besonderem Maße miteinander verbunden. Nach einer Führung durch die Ausstellung kann man zum Beispiel eine Pompomrakete basteln und einen Maskenball starten oder je nach Altersklasse auch jede Menge über Totenmasken oder Schandmasken erfahren.