Austausch von Europas Gesundheitsexperten beim EIT Health Summit

Mannheim, Stockholm (ots)

Auf dem EIT Health Summit in Stockholm diskutierten am 24. und 25. Mai 2022 die wichtigsten Vertreter aus der europäischen #Innovationsgemeinschaft im #Gesundheitswesen über aktuelle Themen. Neben anregenden Vorträgen fand das Finale des »EIT #Health #Catapults« statt. In der Kategorie #Digital #Health sicherte sich das deutsche Start up Ebenbuild den ersten Platz.

EIT Health, die #Netzwerk #Initiative des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), richtete nach zweijähriger Pause wieder das Gipfeltreffen zu aktuellen Themen des Gesundheitssektors aus. Das #hybride Format der Veranstaltung ermöglichte die Teilnahme vor Ort im Karolinska-Institut in Stockholm, Schweden, sowie virtuell. Das Gipfeltreffen bot ein qualitatives und vielfältiges Vortragsprogramm, das Versäumnisse aufdecken und eine Vision für einen echten Wandel schaffen sollte.

»EIT Health Catapult«, deutsches Start up auf dem ersten Platz

Die #Covid 19 #Pandemie hat deutlich gezeigt, dass für eine nachhaltige und widerstandsfähige Gesundheitsbranche innovatives Denken und neue Arbeitsweisen erforderlich sind. Daher fördert das #Accelerator Programm »EIT Health Catapult« innovative Ideen im #Gesundheitswesen. Es ermöglicht ausgewählten Start-ups, ihre Ideen in den Kategorien #Bio Tech, #Med #Tech und Digital Health mithilfe des EIT Health Netzwerkes voranzutreiben. Dieses Jahr fand das Finale das erste Mal seit 2019 in Präsenz statt. Dabei durften die neun Finalisten gegeneinander antreten und ihre Innovationen auf der Bühne präsentieren. Insgesamt 21 Jury Mitglieder berieten anschließend, welches Start up das Preisgeld in Höhe von bis zu 40.000 Euro in seiner Kategorie gewinnt. In der Kategorie Digital Health freut sich das Münchner Start up Ebenbuild über den ersten Platz mit seiner Simulations KI Software. Diese generiert hochpräzise Daten über die Lunge von Patienten und ermöglicht so eine digitale Darstellung des Organs, die behandelnden Ärzten erlaubt, die individuell bestmögliche Therapieoption zu wählen. Neben Ebenbuild erreichte ein weiteres deutsches Start up einen Platz auf dem Podium: Think Sono aus Potsdam sicherte sich den 3. Platz in der Kategorie Med Tech. Das Start up entwickelt die weltweit erste #Software zur vereinfachten Erkennung tiefer Venenthrombosen. Das Produkt soll eine frühzeitige Diagnose zum Beispiel durch Krankenpfleger:innen ermöglichen, wozu es unter anderem Verbindung zu tragbaren Ultraschallgeräten herstellt.

Catapult Teilnehmer, nachhaltig erfolgreich auch nach dem Programm

Das #Catapult Programm unterstützte in seinen 7 Jahren Laufzeit bereits 231 Start-ups. An diesem Erfolg sind über 400 Investoren und rund 2.500 Fachleute aus dem Gesundheitswesen beteiligt. Frühere Catapult-Teilnehmer profitierten durch umfangreiche Akquisitionen sowie weitere finanzielle Unterstützung. Erst Ende 2021 haben zwei Teilnehmer des Wettbewerbs aus dem Jahr 2020 das Interesse bekannter Biotech- sowie Digital-Health-Unternehmen geweckt: So wurde Phago Med, der Zweitplatzierte in der Kategorie Biotech, von Biontech übernommen, während der Drittplatzierte im Bereich Digital Health, Patchai, an das amerikanische Unternehmen Alira Health angegliedert wurde.

Dr. Kurt Höller, Director of Business Creation bei EIT Health, lobte während des Finales die soliden Geschäftskonzepte, die Kreativität und die Hartnäckigkeit der teilnehmenden Start ups. Dieses Engagement spreche für eine aussichtsreiche Zukunft der Gesundheitsinnovationen in #Europa. »Das EIT Health Netzwerk freut sich darauf, diese Start-ups bei der weiteren Revolutionierung unserer Gesundheitssysteme zu unterstützen«, führt Höller aus.

Zentrales Thema: #Digitalisierung und Einbeziehen der Allgemeinheit

Neben dem Finale des »EIT Health Catapults« besprachen Experten aus Industrie, Forschung und Lehre aktuelle Herausforderungen, Fokusverschiebungen und Zielsetzungen für die Zukunft des Gesundheitssektors. Ein Kernthema hierbei war die Digitalisierung und die veränderte Erwartungshaltung europäischer Bürger:innen. So fasste Lucien Engelen, CEO von Tranform Health, bereits in seiner einführenden Welcome Note zu Beginn des Summits zusammen: »Immer wichtiger wird eine #Delokalisierung der Gesundheitsversorgung. Patienten verstehen nicht, warum eine Gesundheitsversorgung, die während Pandemie Spitzen außerhalb von Krankenhäusern und Arztpraxen stattfinden konnte, dies nun auf einmal nicht mehr können sollte.« Auch in weiteren Panels stand neben der Digitalisierung das Einbeziehen der allgemeinen Bevölkerung im Fokus. So herrschte in den Diskussionsrunden zu den Themen »Next Generation Health and human centered Innovation« und »Life Science in Transition« Einigkeit darüber, dass Forschungsergebnisse öffentlicher zugänglich sein sollen, um Misstrauen vorzubeugen. »Vertrauen spielt auch hinsichtlich privater Daten eine große Rolle«, so Bogi Eliasen, Director of Health am Copenhagen Institute for Future Studies, »Wie viele Menschen mussten aufgrund von Datenschutzbestimmungen sterben?«

Skepsis gegenüber digitalen Technologien ist jedoch auch unter Ärzten nach wie vor weit verbreitet, merkte Thorsten Lambertus, Head of neurotechlab bei Biogen im Panel »The Rise of Telehealth« an: »"Für die Ärzte steht die Frage im Raum, wie sie ihren Patienten besser helfen können. Sie haben limitierte Ressourcen und begrenzt Zeit – und wenn ihnen diese Tools helfen, sind sie mit der Anwendung sehr zufrieden.« Wichtig sei es, Innovationen und Transformationen im Gesundheitswesen aktiv anzugehen, statt darüber lediglich zu diskutieren.

Mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor durch Prävention

Ein weiterer wichtiger Ansatz bestehe in präventiven Maßnahmen, die Erkrankungen und damit späteren Behandlungen vorgreifen sollen. So diskutierten Expert:innen auch über Möglichkeiten, wie man die medizinische Versorgung näher zu Patient:innen in ländlicheren Gebieten bringen kann. Sie waren sich einig, dass Ferntermine und digitale Beobachtung im Gesundheitssektor zur Regel werden müssen und nicht nur eine Erscheinung während der Covid-Pandemie bleiben sollen. Die digitale Transformation im Gesundheitssektor kann hierfür einen wesentlichen Beitrag leisten.

Kollaboration als wichtigste Kraft für Innovationen

Viele Start ups und Unternehmen aus der Gesundheitsbranche stehen bei der Entwicklung ihrer Lösungen vor großen Herausforderungen. Der EIT Health Summit zeigte auf, dass Kollaborationen für Innovationen im Gesundheitswesen weiterhin essenziell sind. Durch Verknüpfung von #Experten aus Lehre, Industrie, Versorgung und Gründertum kann die Gesundheitsversorgung in Europa weiterentwickelt und die Lebensqualität der Bürger:innen verbessert werden.

Ãœber EIT Health RIH Germany Switzerland

Das European Institute of Innovation and Technology (EIT) ist eine unabhängige Einrichtung der Europäischen Union, die 2008 gegründet wurde, um Innovation und Unternehmertum in ganz Europa zu fördern. Seit 2014 ist die Netzwerk-Initiative auch im Bereich #Gesundheit in Europa aktiv. EIT Healtharbeitet zurzeit mit rund 150 Partnern aus 14 Ländern in einer »Public Private Partnership« an den Lösungen der großen Herausforderung im Gesundheitswesen unserer Zeit.F ührende Unternehmen, öffentliche Institutionen sowie renommierte Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickeln gemeinsam mit Start ups und #KMUs in innovativen Programmen und Projekten neue Produkte und Dienstleistungen, die eine nachhaltige Gesundheitsökonomie in Europa fördern. Ziel ist es, die starke Polarität der verschiedenen Gesundheitssysteme in Europa zu überwinden, um etablierten und auch jungen digitalen Unternehmen neue Ressourcen zu eröffnen und ihre Ideen in gemeinsamen Produkten und Dienstleistungen für den europäischen Markt zu realisieren.

Der EIT Health Regional Innovation Hub (RIH) Germany Switzerlandist eines von insgesamt 8 EIT Health-Zentren in Europa und betreut in Deutschland und der Schweiz zurzeit 26 Partner aus Industrie, Forschung und Lehre, unter anderem Roche, Abbvie, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Heidelberg, aber auch Start ups und KMU bei der Entwicklung von bahnbrechenden Innovationen im Gesundheitswesen.