Nestlé, von der Ambition zur Umsetzung, »Die Landwirtschaft muss ein wichtiger Teil der Klimalösung werden«

Berlin (ots)

»Das vergangene Jahrzehnt war höchstwahrscheinlich das wärmste seit mindestens 20.000 Jahren. Aber: Aus physikalischer Sicht lässt sich die 1,5 Grad Grenze noch halten«, so Dr. Stefan Rahmstorf, Professor für Physik der Ozeane und Abteilungsleiter Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. In seiner Keynote auf dem Berliner Nestlé Dialog appellierte er an die rund 80 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Handel und Wissenschaft: »Bis 2030, also in nur acht Jahren, muss der weltweite #CO2 Ausstoß halbiert werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Landwirtschaft muss ein wichtiger Teil dieser Klimalösung werden.« Nestlé Deutschland hatte gestern Abend in Berlin zum Dialog »Klimaschutz – von der Ambition zur Umsetzung: Wie gestalten wir das Ernährungssystem von morgen?« eingeladen, um mit relevanten Akteuren gemeinsam über Lösungen und die konkrete Vorgehensweise für das Klima zu diskutieren.

Marc Boersch, Vorstandsvorsitzender von Nestlé Deutschland, betonte die wichtige Rolle des Ernährungssystems beim Klimaschutz: »Wir brauchen eine Ernährung, die gut für unsere eigene Gesundheit ist, und auch für unsere Umwelt. Bei Nestlé entstehen rund zwei Drittel der Treibhausgase in der globalen Lieferkette bei der Produktion von Rohstoffen – wir arbeiten intensiv daran, diese so weit wie möglich zu reduzieren. Doch ein nachhaltiges Ernährungssystem ist eine Herkulesaufgabe, die wir nur zusammen schaffen. Dafür haben wir heute relevante Akteur:innen zum Dialog eingeladen.«

Etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgase entstehen in der Landwirtschaft

In der Paneldiskussion diskutierten die Teilnehmer:innen darüber, wie ein klimaneutraleres Ernährungssystem aussehen kann: Was muss sich in Landwirtschaft verändern, in der rund ein Viertel der weltweiten Treibhausgase entstehen? Welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig? Wie werden die Verbraucher:innen auf die Reise mitgenommen? »Ohne eine Umstellung im Ernährungssystem und Konsumverhalten wird es nicht gehen. Die neuesten Klimamodelle zeigen beispielsweise, dass wir 80 Prozent weniger Fleisch essen sollten und den Lebensmittelabfall halbieren müssen, um das Klima halbwegs stabil halten zu können. Dies muss aber nicht Verzicht auf gesundes, leckeres Essen bedeuten, vielmehr eine langsame Umstellung und Erweiterung unseres Speiseplans«, erklärte Prof. Dr. Lucia A. Reisch, Leiterin des El-Erian Institute of Behavioural Economics and Policy an der Universität Cambridge. Mit ihr zusammen auf der Bühne diskutierten Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, Noura Rhemouga, Head of Corporate Social Responsibility bei Hochwald Foods, und Anke Stübing, Head of Creating Shared Value bei Nestlé Deutschland.

Als Beispiel für gemeinsame Veränderungen bei der Produktion von treibhausgasärmeren Rohstoffen wurde die erste Klima-Milchfarm in Nordhessen vorgestellt, die Hochwald, Nestlé Deutschland und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) als Pilotprojekt initiiert haben. Zusammen mit dem Landwirt ist es das Ziel, den Emissionsausstoß des gesamten Milchviehbetriebs innerhalb weniger Jahre auf möglichst Netto-Null zu reduzieren. Erste Projektfortschritte werden demnächst vorgestellt.

Nestlé bekräftigt Klimaziele, 50 Prozent weniger Emissionen bis 2030, die Grüne Null bis 2050

Das Panel und die Teilnehmer:innen waren sich einig: Klimaschutz duldet keinen Aufschub. Auch nicht angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage, wie Marc Boersch unterstrich: »Neben dem unsagbar menschlichen Leid stellt der Krieg in der Ukraine auch die Wirtschaft weltweit vor riesige Herausforderungen. Trotz allem: wir dürfen auch in diesen schweren Zeiten den Klimaschutz nicht aus dem Blick verlieren. Nestlé hält weiter an der Grünen Null fest.«

Nestlé hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 alle #Treibhausgas #Emissionen weltweit zu halbieren. Und bis 2050 die »Grüne Null« zu erreichen – an allen Nestlé Standorten in 186 Ländern und mit allen rund 2.000 Nestlé Marken. Diese Ziele schließen auch die komplette vorgelagerte und nachgelagerte Lieferkette ein.