Wallfahrtsstätte Werl ist wie eine Raststation, Erzbischof Hans-Josef Becker weiht Pilgerkloster Werl nach Umbau ein

Die Wallfahrtsstätte Werl sei so etwas wie eine Raststation geworden, um eine »Emmaus Pause« einzulegen und sich zu stärken, hob Erzbischof Hans-Josef Becker die Bedeutung von Wallfahrtsbasilika und Pilgerkloster hervor. »Diese Orte sind kostbar und bieten Räume der Begegnung und der Herzensbildung, Räume zum Beten, Staunen und Danken.« In seiner Predigt anlässlich der Einweihung des Pilgerklosters am Ostermontag, 18. April 2022, lud der Paderborner Erzbischof dazu ein, bei der »Trösterin der Betrübten« und ihrem Sohn Atem in schweren Zeiten zu holen.

»Kann #Ostern unser irdisches Leben verändern? Solange wir nicht im Himmel sind, scheint sich äußerlich nicht viel zu bewegen. Rasch folgt auf das Osterfest die Monotonie des Alltags. Beschäftigt uns dann noch die Frage nach der Auferstehung, nach ewigem Leben, nach Unsterblichkeit?«, fragte  Erzbischof Hans-Josef Becker  und gab  mit  der Geschichte der #Emmaus #Jünger (Lukas 24, 13 bis 35) die Antwort: »Für mich seit langem eine der schönsten Erzählungen im Neuen Testament.« Die Jünger seien enttäuscht, haderten mit der Tatsache, dass ihr Freund gestorben sei, auf den sie so viel Hoffnung gesetzt hatten. Ihr Rückzug gleite in diffuses Alltagsgrau über. Fragen, die sich viele Menschen heute angesichts von #Tod, #Verlusten, #Krisen und #Kriegen auch stellen würden.

»In diesem Alltag begegnet ihnen plötzlich der Auferstandene. ‚Ihre Augen waren gehalten‘, heißt es in der Bibel. Sie erkennen ihn nicht: In tiefster Dunkelheit kann das Licht Gottes aufgehen, und unsere Augen bleiben doch blind«, so der Erzbischof. Das sei jedoch die Botschaft von Ostern: »Jesus geht mit mir und trägt mich auf dem Lebensweg.« Das letzte Wort habe immer die Liebe, das Neue und Unerwartete Gottes.

Die Wallfahrtsbasilika und das Pilgerkloster seien Orte, an denen das Staunen der Emmausjünger zu spüren sei. »Das Feuer in unseren Herzen ist einmal entfacht. Aber die Gefahr bleibt, dass die Osteraugen erblinden. Der Glaube an das ewige Leben hängt davon ab, wie wir auf Erden leben. Und  auf das achten, was in uns ist: Liebe, Schönheit, das Unbedingte, das Gute, unser brennendes Herz«, betonte Erzbischof Becker in seiner Predigt.

Gemeinsam mit Generalvikar Alfons Hardt,  Monsignore Dr. Michael Bredeck (Leiter Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat), Dechant Dietmar Röttger, Wallfahrtsleiter Dr. Gerhard Best und Pastor Stephan Mockenhaupt feierte der Erzbischof die Heilige Messe mit zahlreichen Gläubigen. In seinem Grußwort stellte Wallfahrtsleiter Dr. Gerhard Best heraus, dass dem Erzbistum und dem Erzbischof die Marienwallfahrt in Werl sehr am Herzen liege. Nach dem Abschied der Franziskanerpatres  habe das Erzbistum Paderborn sofort die Verantwortung übernommen. »Mein Dank gilt aber auch allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich hier in der Wallfahrt engagieren«, so Best: »Gut 100 Frauen und Männer arbeiten hier im Ehrenamt mit.«

Im Anschluss an die Heilige Messe weihte der Erzbischof alle Etagen des Pilgerklosters ein, um es damit nach dem Umbau seiner Bestimmung zu übergeben.

Für die festliche Musik sorgte das Ensemble »Trombe e Tromboni« mit: Ingo Samp (Trompete), Stephan Reising (Trompete), Adrian Ebmeyer (Horn), Andreas Regeling (Posaune), Joachim Müller (Tuba) sowie Kirchenmusiker Ulrich Pakusch (#Orgel).

Zahlen und Fakten

Im ehemaligen Klostergebäude ist ein Pilgersaal für rund 160 Personen eingerichtet. Foyer und Eingangsbereich wurden zum Gebäude geöffnet und barrierefrei umgestaltet werden. Für Pilgerinnen und Pilger stehen bis zu 80 Schlafplätze bereit. Es entstanden 29 angegliederte Parkplätze – selbstverständlich mit Ladestationen für Elektroautos und E Bikes. Die komplette Umbaufläche des ehemaligen Klosters liegt bei cirrund 3.600 Quadratmeter Wohnfläche und Nutzfläche. Davon sind für die Marienwallfahrt Werl mit Verwaltung und Pilgerunterbringung circa 1.800 qm vorgesehen. Hinzu kommen 2 Wohnungen für Geistliche, Übernachtungsmöglichkeiten 2 #Obdachlose. Der Wohnraum für den Konvent der Ursulinen umfasst 880 Quadratmeter und das Dekanatsbüro für das Dekanat Hellweg 360 Quadratmeter.

Marienwallfahrt Werl

Vor mehr als 350 Jahren, 1661, gelangte durch die Vermittlung des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Maximilian Heinrich das Gnadenbild der »Trösterin der Betrübten« nach Werl. Zuvor war es in der seit der Reformation evangelischen #Kirche Sankt Maria zur Wiese in Soest verehrt worden. Damit begann in Werl die bis heute lebendige Marienwallfahrt. Werl ist einer der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte der Bundesrepublik. Die Werler Madonna zählt zu den schönsten Mariendarstellungen Europas. Unter Papst Pius X. wurde das Gnadenbild 1911 gekrönt. Die Krone ist ein kostbares Schmuckstück, das die Madonna lediglich zu hohen Feiertagen trägt.

Das Erzbistum Paderborn – lebendige Kirche für mehr als 1,4 Millionen katholische Christen

Das Erzbistum Paderborn ist eine Ortskirche der katholischen Kirche. Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind mehr als 1,4 Millionen katholisch. In den Einrichtungen des Erzbistums sind annähernd 3.000 Mitarbeiter tätig. Sie und viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich täglich dafür ein, einen lebendigen Glauben zu gestalten und den Auftrag der Kirche zu erfüllen – in der Feier von Gottesdiensten, der Seelsorge, in Bildungseinrichtungen und mit caritativen Angeboten.

Das Erzbistum Paderborn gliedert sich in 19 Dekanate mit 617 Pfarrgemeinden in 108 Seelsorgeeinheiten (Pastorale Räume, Pastoralverbünde, Gesamtpfarreien). Geleitet wird das Erzbistum Paderborn von Erzbischof Hans-Josef Becker, sein Generalvikar ist Alfons Hardt

Geografisch erstreckt sich das Erzbistum Paderborn auf einer Fläche von rund 15.000 Quadratkilometern – von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet. Zusätzlich zu den Gebieten in Westfalen zählen Teile des Kreises Waldeck-Frankenberg (Hessen) und die Stadt Bad Pyrmont (Niedersachsen) ebenfalls zum Erzbistum Paderborn. Metropolitankirche ist der Hohe Dom Sankt Maria, Sankt Liborius, Sankt Kilian zu Paderborn, der im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert stammt.