#Gütersloh, an guten Tagen fit, 
#Long #Covid, Heike Steinert schöpft neue Kraft aus der Reha Lungensportgruppe

»Heute ist ein guter Tag«, betont Heike Steinert und lächelt zufrieden. Sie hat Energie, fühlt sich wohl in ihrem Körper. Die Frau mit den blonden Locken steht im Sportdress im Gymnastikraum des Sankt Elisabeth Hospitals und wechselt ein paar Worte mit ihrer Therapeutin Barbara Kramer. Die Ãœbungen waren herausfordernd, aber sie konnte sie gut meistern, es bringt sie weiter. Ob sie beim nächsten Termin des Long Covid Rehasports einen ebenso guten Tag erwischen wird, lässt sich nicht sagen. Sie kann sich nach der überstandenen Corona Infektion im November 2020 noch immer nicht ganz auf ihren Körper verlassen.

Dass es ihr heute wieder so gut geht, war ein langer Weg mit Rückschlägen und Erfolgen. Ein Blick zurück: Als die 54 jährige Steinhagenerin sich mit Corona infizierte, gab es noch keinen Impfstoff. Vielleicht – so mutmaßt sie – wäre ihr Körper mit Immunisierung besser mit dem Virus fertiggeworden, hätte keine Langzeitsymptome entwickelt. Sie sei damals akut dreieinhalb Wochen krank gewesen. Ein milder Verlauf ohne Klinikaufenthalt mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Halsschmerzen. Wieder zurück in ihrem Beruf als Personalsachbearbeiterin sei dann sechs Wochen später ein herber Rückschlag gekommen. »Die Ärzte vor Ort waren ratlos und ich war es auch«, erinnert sie sich. Niemand kannte sich mit dem heute geläufigeren Krankheitsbild Long #Covid aus. Im Gegenteil: Sie fühlte sich nicht ernst genommen und sogar als Hypochonder abgestempelt.

Heike Steinert quälte sich mit starker Luftnot, ihre Lunge war angegriffen, das Volumen reduziert. Bleierne Müdigkeit, starker Haarausfall und ein Hautausschlag ähnlich wie bei einer Neurodermitis machten ihr zusätzlich zu schaffen. Sie fühlte sich nicht mehr wie sie selbst. Ihre vierwöchige Rehabilitation auf der Insel Föhr brachte die Erkenntnis: Ich bin tatsächlich krank, ich bilde mir meine Symptome nicht ein. Endlich ernst genommen zu werden war eine große Erleichterung. Übungen an frischer Luft, mehr Informationen zum Symptomkomplex Long Covid und Gespräche mit Experten halfen ihr weiter. Auf der Nordseeinsel bekam sie die Empfehlung sich einer Reha #Lungensportgruppe anzuschließen.

Zurück in der Heimat gab es jedoch kaum Angebote. Als im September 2021 in der Abteilung für Physikalische Therapie am Sankt Elisabeth Hospital eine Lungensportgruppe speziell für Long-Covid begann, wurde Heike Steinert Teilnehmerin der ersten Stunde. Seither kommt sie jeden Montagvormittag in die Trainingsstunde von Barbara Kramer. Die erfahrene Therapeutin hat sich im Bereich Lungensport spezialisiert. Bei ihr stehen Dehnübungen für den Oberkörper, Kräftigung und Körperwahrnehmung auf dem Programm. Alles ist abgestimmt auf die speziellen Bedürfnisse der Teilnehmer. Eine Corona-Erkrankung kann bleibende Schäden der Lunge und der Atemwege bewirken. Hier helfen gezielte Ãœbungen. »Wiederkehrendes, regelmäßiges Training ist wichtig – auch zu Hause«, rät Barbara Kramer. Heike Steinert kommt langsam wieder in den Bereich der alten Leistungsfähigkeit. Auch Wandertouren in Südtirol sind wieder möglich – an den mittlerweile überwiegend guten Tagen.

Informationen

Teilnehmer benötigen von ihrem behandelnden Arzt eine Verordnung für die Rehasport Maßnahme. Es sind noch Plätze im aktuellen Kurs frei. Anmeldungen nimmt die Physiotherapie unter Telefon +4952415077260 oder per E Mail an pt@sankt-elisabeth-hospital.de entgegen.