Repräsentatives Meinungsbild der Russen zum #Ukraine #Krieg, 2. Umfrage durch Moweb Research

  • Propaganda und Repressalien wirken. Das zeigt die zweite Moweb Umfrage von russischen Bürgern zum Ukraine Konflikt. Sowohl allgemeine Zustimmung als auch die Werte für Putin steigen. Noch mehr Russen sehen die #USA als Hauptschuldigen.

Düsseldorf, 7. April 2022

2. repräsentative #Online #Erhebung von Moweb Research zusammen mit pollytix strategic research zum Krieg in der Ukraine. Vier Wochen nach der ersten Umfrage wurden erneut mehr als 1.500 Russen nach ihren persönlichen Einstellungen befragt.

Die mediale Propaganda sowie deutlich verschärfte Repressalien gegen abweichende Meinungen spiegeln sich auch im Meinungsbild der russischen Bevölkerung. Die Zustimmung zum sogenannten "militärischen Eingreifen" hat sich nochmals um fast zehn Prozent gesteigert – von 48 Prozent vor einem Monat auf nun 57 Prozent. Den größten Zuwachs zeigten vor allem Russ:innen unter 59 Jahren.

Wladimir Putin konnte seine persönlichen Vertrauenswerte von 71 Prozent (Anfang März) auf nun 75 Prozent steigern. Und auch alte Feindbilder verfangen noch immer: Inzwischen sehen 50 Prozent der Russen bei den USA die Hauptschuld an der Eskalation – und nicht die Ukraine (14 Prozent), die NATO (11 Prozent) oder Russland selbst (9 Prozent).

Mehr Russen äußerten dieses Mal eine eindeutige Meinung, der hohe Anteil an Unentschlossenen aus der ersten Umfrage ist deutlich gesunken. Geblieben ist die Tendenz, dass bei den Jüngeren unter 39 Jahren immer noch die meisten Gegner des Krieges zu finden sind.

Hier die weiteren Ergebnisse …

  • Truppenabzug, Befürwortung oder Ablehnung

    • 62 Prozent der Russen lehnen das ab (im Vergleich zum März plus10 Prozent). Lediglich 17 Prozent sind für einen Abzug.

  • Vertrauenswürdigkeit der russischen Akteure

    • Sowohl das Militär (83 Prozent) also auch Putin (75 Prozent) konnten ihre Werte leicht steigern. Die russischen Medien sowie das Parlament (Duma) erreichen nun deutlich über 50 Prozent.

  • Bewertung der wichtigsten beteiligten Länder

    • Erwartungsgemäß erhalten Russland und Belarus mit je 86 Prozent die höchsten Werte (beide plus 3 Prozent). Deutschland und Frankreich dagegen verlieren mit je 7 Prozent stark an Beliebtheit (43 Prozent und 45 Prozent). Ihrem sogenannten Brudervolk Ukraine geben die Befragten mit 25 Prozent nur unwesentlich mehr Zustimmung als den USA mit 21 Prozent.

  • Westliche Sanktionen, Auswirkungen auf das Land und die Russen persönlich

    • Nach fast sechs Wochen Krieg bewerten 80 Prozent der Russen die westlichen Sanktionen als nicht gerechtfertigt (plus 6 Prozent). Gleichzeitig empfinden sie jedoch die Auswirkungen für das Land als auch für sich persönlich weniger schlimm als noch Anfang März.

  • Narrative, Entmilitarisierung – Entnazifizierung – Schutz russischer Minderheiten

    • Alle 3 Narrative überzeugen inzwischen teils deutliche Mehrheiten in der russischen Bevölkerung. Der Entmilitarisierung stimmen nun 63 Prozent zu (plus 4 Prozent), der Entnazifizierung 51 Prozent (plus 2 Prozent), dem Schutz der russischen Minderheit 58 Prozent (plus 4 Prozent).

  • Perspektiven für die Krim, den Donbas und die Ukraine in der #EU

    • 84 Prozent verlangen die Anerkennung der Krim (als russisch) durch den Westen. Noch mal 4 Prozent mehr als vor vier Wochen. Dass Donezk und Luhansk (wieder) von der Ukraine verwaltet werden, lehnen 63 Prozent ab (plus 5 Prozent). Fast gleichbleibende 39 Prozent möchten nicht, dass die Ukraine über einen EU-Beitritt selbst entscheidet. Immerhin 32 Prozent (plus 2 Prozent) sind dafür. 

Alle Ergebnisse und Details zur #Studie

Zwischen dem 31. März und dem 6. April 2022 hat Moweb Research mit pollytix strategic research eine repräsentative Online-Befragung mit 1.508 Personen in Russland durchgeführt. Studiendesign und alle Ergebnisse stehen zum Download bereit.

Zu Moweb Research

Seit 2004 betreibt die Moweb Research GmbH weltweit Marktforschung. In Düsseldorf arbeiten rund 40 Mitarbeiter und beraten Unternehmen aller Größen.