Kultur Räume Gütersloh, Programm im Mai 2022

SchLaDo, Stefan Waghubinger, 
Jetzt hätten die guten Tage kommen können

In seinem dritten Soloprogramm hat es Waghubinger ganz nach oben geschafft. Auf dem Dachboden der Garage seiner Eltern sucht er eine leere Schachtel und findet den, der er mal war, den, der er mal werden wollte und den, der er ist. Es wird also eng zwischen zerbrechlichen Wünschen und zerbrochenen Blumentöpfen, zumal da noch die Führer der großen Weltreligionen und ein Eichhörnchen auftauchen. 90 Minuten glänzende Unterhaltung trotz verstaubter Oberflächen. Aber Vorsicht, zwischen den morschen Brettern geht es in die Tiefe.

Donnerstag, 5. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthalle, großer Saal, Karten für den 26. März 2020 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden

SchLaDo, Jürgen Becker, Die Ursache liegt in der Zukunft

Jürgen Becker ist nicht nur bekannt aus den #WDR #Mitternachtsspitzen, sondern auch live ein Erlebnis! Noch ist es ruhig. Aber jeder spürt: Das bleibt nicht so. Der Kapitalismus basiert auf unendlichem Wachstum. Doch wie soll das auf einem endlichen Planeten funktionieren? Haben wir’s verkackt? Ökologie und Ökonomie verwirbeln gewaltig unser Gewohnheitsrecht und unsere Nebenkostenabrechnung. Ein bahnbrechend zorniges Sturmtief kündigt sich an. Recken wir also die Hände zum Heizpilz und fahren nach der Party voll im SUV vor die Wand? Oder machen wir die Wende in ein genüssliches Leben voll Komischer Intelligenz? Jürgen Becker entwickelt den optimalen Optimismus ohne Opiate und holt uns alle unter seine warme Decke. Dort wird genau recherchiert, was die Welt zusammenhält, wenn sie auseinander fällt – und wie es sich für alle so richtig rechnet, Sie jetzt zu retten. Sein Humor lüftet durch, hält das Zeitfenster auf Kipp und macht den Chancen Avancen. Man geht nach Hause und denkt: Da geht noch was.

Donnerstag, 12. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthalle, großer Saal, Karten für den 15. April 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden

Maxi Gstettenbauer, 
Next Level

Pressetexte haben immer sowas marktschreierisches. »Seht her! Ich bin der Geilste! Guckt mal wie viele Preise ich gewonnen habe (12) und bei wie vielen Comedy-Sendungen ich zu Gast war (allen)! Du musst unbedingt ein Ticket kaufen!« Diese schamlose Selbstbeweihräucherung ist nichts mehr für mich.

Seit 10 Jahren stehe ich jetzt auf der Bühne und es geht mir einfach richtig auf den Sack, dass der Pressetext fertig sein muss bevor man überhaupt das Programm geschrieben hat. Was soll das? Pressetexte sind eh wurscht. Noch nie hat ein Mensch gesagt: »Mensch, ich habe neulich einen unfassbaren Pressetext gelesen. Der hat mich so verändert! Ich habe mich direkt scheiden lassen und lebe nun in Sibirien, um dort mit Hilfe der örtlichen Schamanen mein wahres Ich zu finden.« Auch wenn ich noch keine Zeile geschrieben habe, kann ich versprechen: Es wird obergeil. In Zeiten von Fake News kann man sowieso alles behaupten. Warum sollte dann dieser Pressetext auch nur einen Funken Wahrheit enthalten?

Ich könnte einfach sagen, dass während dieser 90 Minuten (mal gucken, wie viel ich schaffe) ein russisches Tanzorchester zu dem aktuellen Shindy Album tanzt, während im Hintergrund ein Elefant Backflips macht. Aber wahrscheinlich wird es dann doch wieder pure Stand-Up-Comedy wie man sie in Deutschland nur selten findet.

Ich nenne die Show Next Level, weil ich ein alter Zocker bin und ich den Moment, indem man einen Spielabschnitt geschafft hat am meisten gefeiert habe. Danach bleibt die Frage: Was kommt im nächsten Level? Wie geht es weiter? So geht es mir gerade. Und ganz vielen Menschen aus meiner Generation genauso. Das behaupte ich einfach mal, denn ich kenne alle aus meiner Generation persönlich.

So! Wir haben die 30 geknackt, der Bauchansatz ist sichtbar, die Ambitionen schwinden und dann noch diese blöde Sache mit dem Klima. Wie sieht da das Next Level aus? Diese Frage werde ich an diesem Abend versuchen zu beantworten. Ach ja, und es gibt Pimmelwitze.

Euer Maxi

Freitag, 27. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthalle, kleiner Saal, Karten für den 4. Februar 2022 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden

Torsten Sträter, Schnee, der auf Ceran fällt

Guten Tag, Sträter hier. Mein drittes Programm. Titel: »Schnee, der auf Ceran fällt.«.

Worum geht’s? Nun ja: Da sind epische Exkursionen über Moral und Verstand, wie immer einem strengen roten Faden folgend, eine angenehm kompakte Darreichungsform, an den Rändern verbrämt mit einigen wenigen Zwischenbemerkungen, am Ende eine zutiefst beseelende Botschaft und Punkt 22:00 fällt mir das Mikrophon aus der Hand …

Quatsch.

Kommen Sie, ernsthaft jetzt. Wollen Sie das wirklich schon vorher wissen? Doch wohl nicht. Das Leben folgt ohnehin schon strengen Regeln, immer will wer was, man kommt zu nichts, man gönnt sich kaum was - also ist es ja wohl das Mindeste, mal einen Abend locker zu lassen. Und das machen wir zwei Hübschen. Sie und ich. Sie wissen doch, wie das bei mir läuft:

Ich bringe ganz ganz frische Geschichten mit, nichts, was Sie vorab schon aus dem TV kennen, und zwischendurch erzähle ich Ihnen, was sonst noch war. Eine Führung durch die ganze Welt der Idiotie, die Einsicht, dass nichts menschlicher ist als das Missgeschick, seltsame Berichte vom Rand der schiefen Ebene, dann ergänze ich den Abend noch mit Schilderungen, die ich mir auf gar keinen Fall verkneifen kann, mache den Sack zum Ende hin mit einer sehr guten Geschichte zu, und wenn Sie dann noch können, hagelts Zugaben. Ein seriöses Konzept.  Und ich gelobe, es sehr lustig zu gestalten. Und mich so gut zu amüsieren wie Sie.

Klingt erstmal ein bisschen krude. Wird aber verhältnismäßig überwältigend.

Beste Grüße, Torsten Sträter

Samstag, 28. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthalle, großer Saal, Karten für den 30. April 2021 behalten Ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle, bei der sie erworben wurden, zurückgegeben werden

Jugendtheater, World of Rhythm

  • Konzert für junge Menschen

  • Aron Leijendeckers und Dan Townsend (Percussion)

  • Mitglieder der Nordwestdeutschen Philharmonie

  • Für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren

Im Sinfonieorchester hat das Schlagwerk inzwischen eine bedeutende Rolle und sich längst davon emanzipiert, nur Akzente und interessante Effekte zu liefern. Mit rasanten Rhythmen, einem spannenden Instrumentarium, aber auch mit sehr melodiösem und emotionalem Spiel werden die NWD Schlagzeuger das junge Publikum für ihre musikalische Welt begeistern – Percussion pur.

Montag, 2. Mai 2022, 10 und 11.45 Uhr, Theater, Theatersaal

Das Blaue Sofa Gütersloh, Roland Kaiser, Sonnenseite. Die Autobiographie

In »Sonnenseite« blickt Roland Kaiser zurück – und erzählt dabei nicht nur aus seinem Leben, sondern immer wieder auch deutsche Zeitgeschichte: 1952 in Berlin zur Welt gekommen, gab seine leibliche Mutter ihn fort. Ronald Keiler, wie er damals hieß, wuchs bei einer Pflegemutter auf, deren gelebte Werte ihn bis heute leiten: Anstand, Ehrlichkeit, Konstanz. Er erlebte den Mauerbau, hörte 1961 Willy Brandts Rede vor dem Schöneberger Rathaus und 1963 John F. Kennedy, als dieser sagte »Ich bin ein Berliner«. Durch einen Zufall wurde er mit 21 Jahren ins legendäre Hansa-Tonstudio eingeladen, sang »In the Ghetto« – und bekam umgehend einen Plattenvertrag. Aus Ronald Keiler wurde Roland Kaiser. 1976 gelang ihm mit »Verde« ein erster Erfolg, 1980 mit »Santa Maria« der große Durchbruch.

In fast 5 Jahrzehnten hat Roland Kaiser miterlebt, wie Deutschland sich veränderte. Und natürlich hat auch er sich verändert. Im Jahr 2000 erkrankte er an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD – nur eine Transplantation rettete ihm das Leben. Dass dieses zweite Leben auch zu einer zweiten Karriere führte (sein Duett »Warum hast du nicht nein gesagt« mit Maite Kelly wurde mehr als 130 Millionen Mal auf Youtube geklickt und erreichte Platinstatus), macht ihn dankbar und demütig. Er engagiert sich in zahlreichen Stiftungen und sozialen Einrichtungen, um etwas zurückzugeben.

In »Sonnenseite« blickt Roland Kaiser zurück auf sein Leben und präsentiert damit zugleich deutsche Zeitgeschichte. Ein Buch also nicht nur für seine Fans, sondern für alle, die sich für Musik, Politik und die Geschehnisse der Nachkriegszeit interessieren. Durch den Abend führt die Moderatorin der 3 Sat «Kulturzeit« Ariane Binder.

Montag, 2. Mai 2022, 19.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Theater in Gütersloh

Panoramamusik, Sirius Quartet, New World

Das Sirius Quartet steht beispielhaft dafür, wie vier Musiker mit unterschiedlichem kulturellen Background zu einem künstlerischen Organismus verschmelzen können. Die heute in New York lebenden Künstler kommen ursprünglich aus Malaysia, Kanada, Deutschland und den USA und kreierenden Soundtrack für eine neue Welt. Auf der Tournee im Frühjahr 2022 wird das Sirius Quartet mit „New World” ein interessantes Programm im Gepäck haben. Darin enthalten sind originelle Eigenkompositionen, neben Werken bekannter amerikanischer Komponisten wie Charles Ives, John Zorn und Terry Riley. Erweiterte Spieltechniken, fesselnde Improvisationen und unwiderstehliche Grooves kommen auch in den integrierten Popsongs zur Geltung.

Sonntag, 8. Mai 2022, 18 Uhr, Theater, Studiobühne, Fung Chern Hwei (Violine), Gregor Huebner (Violine), Ron Lawrence (Viola), Jeremy Harman (Violoncello), Musik von Gregor Huebner, Charles Ives, Terry Riley und anderen

Führung durch das Theater

Bei einer Führung durch das Theater können Besucherinnen und Besucher Wissenswertes zur Entstehung und über den Betrieb dieses besonderen Hauses erfahren und natürlich den Bereich des Gebäudes erkunden, der dem Publikum sonst vorenthalten bleibt.

Dienstag, 10. Mai 2022, 18 bis 19 Uhr, Theater Gütersloh, Eintrittskarten sind zum Preis von 3 Euro beim »Stadtmarketing« erhältlich, Telefon +4952412113636

Weltsprache Musik

  • Benefizkonzert des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden in Berlin

Die »Weltsprache Musik« ist zentrales Thema und Titel dieses Opern-Recitals, mit dem sich fünf Mitglieder des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden in Berlin im Theater Gütersloh präsentieren.

Liubov Medvedeva (Sopran), Ema Nikolovska (Mezzosopran), Anna Kissjudit (Alt), Spencer Britten (Tenor) und Žilvinas Miškinis (Bassbariton) singen eine Auswahl der schönsten Arien, Lieder und Ensembles des Opernrepertoires. Als Moderator führt Martin Christian Vogel, Rektor a. D. der Hochschule für Musik Detmold durch den Abend und bringt dem Publikum den modernen Sängertypus ein Stück weit näher. Am Klavier begleitet Markus Zugehör, Pianist und andere an der Staatsoper Unter den Linden, die jungen Sänger. Für die szenische Einrichtung zeichnet der Schauspieler und Regisseur Klaus Christian Schreiber verantwortlich.

Gastgeberin ist die Stifterin und langjährige Förderin junger Operntalente, Liz Mohn: „Gesang und die ‚Weltsprache Musik' kennen keine Grenzen und können Brücken der Verständigung bauen – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Für mich stand schnell fest, dass wir diesen Konzertabend als Benefiz-Veranstaltung der Ukraine-Hilfe im Kreis Gütersloh widmen möchten.“

Im Opernstudio der renommierten Staatsoper Unter den Linden werden neun Sängerinnen und Sänger in einem zweijährigen Programm ausgebildet, das durch eine Förderung der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung ermöglicht wird. Dort bereiten sie sich auf eine künstlerisch anspruchsvolle Karriere im Musiktheater vor und werden vielleicht schon morgen die großen Bühnen dieser Welt erobern. Fünf dieser jungen Talente bringen nun die Berliner Opernbühne nach Gütersloh.

Dienstag, 10. Mai 2022, 19.30 bis 21.40 Uhr, Theater, Theatersaal

Acht Frauen

Eine abgelegene Villa am Rande eines kleinen französischen Städtchens. Weihnachten steht vor der Tür. Eine wohlhabende Familie kommt zusammen, um das Fest zu feiern. Sieben Frauen, die achte erscheint unerwartet, nachdem der Hausherr tot aufgefunden wird. Grausam ermordet, ein Messer steckt in seinem Rücken. Tot sind auch Telefon und Autos. Der Schnee liegt meterhoch, man ist von der Außenwelt abgeschnitten. Panik kommt auf. Ist der Mörder vielleicht noch im Haus? Dazu Misstrauen, Verdächtigungen. Denn eines wird schnell klar: In diesem Fall muss der Mörder eine Mörderin sein! Keine der Damen hat ein Alibi, alle haben ein Motiv, jede ein Geheimnis, jede verstrickt sich im Lauf der aberwitzigen Geschichte mehr und mehr in einem Netz aus Lügen und Heimlichkeiten. Acht Frauen mit ihren aufgestauten Leidenschaften, Lebensträumen, Frustrationen und Verletzungen prallen auf- und gegeneinander. Dämme brechen, Innerstes kehrt sich nach außen, Masken fallen. Und am Schluss überrascht diese hinreißende Melange aus Kriminalstück, Komödie und Psychodrama das Publikum noch mit einer unerwarteten Wendung.

»Der Beifall des Publikums ist genauso überwältigend wie die Inszenierung.«, so die sogenannte »Neue Westfälische«

Mittwoch, 11. Mai 2022, 19.30 bis 21.50 Uhr, Theater, Theatersaal, Kriminalkomödie von Robert Thomas, Deutsch von Franz Martin, Bühnenmusik von Franz Wittenbrink, Songtexte von Anne X. Weber und Susanne Lütje, Theaterlust, Regie Thomas Luft, Bühne Erwin Kloker, Kostüme Sarah Silbermann, es spielen Dagny Dewath, Marget Flach, Gabriele Graf, Mirjam Kendler, Anja Klawun, Christa Pillmann, Anuschka Tochtermann, Eva Wittenzellner, Nathalie Schott, Genoveva Mayer

Jugendtheater, Die Nibelungen

Die handelnden Personen sind König Gunther, Hagen von Tronje, Prinzessin Kriemhild, Königin Brunhilde von Island – und natürlich Siegfried.

Der Held, erwählt aus Hunderten Bewerbern als Gatte für Kriemhild, ausgestattet mit Tarnkappe und unbesiegbarem Schwert, verhilft seinem neuen Freund König Gunther zu Liebesglück und stürzt ihn zugleich ins Verderben. Denn nur durch Täuschung gelingt es Gunther, Königin Brunhilde zu besiegen und als Braut heimzuführen. Als der Schwindel offenbar wird, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Freitag, 13. Mai 2022, 11 Uhr, Theater, Theatersaal, von Rüdiger Pape und Ensemble, Comedia Junges Theater, für Zuschauer ab 10 Jahren

Taschentheater, Kalt

»Frau Kaiser, ich will offen mit Ihnen sein. Ich bin von der Stadt. Ausländeramt. Sonderermittlungsdienst. Hier ist mein Ausweis. Es handelt sich um eine Wohnungsbegehung. Wir dürfen das. Wir müssen es sogar.«

Damit beginnt das Frage Antwort Spiel um Julia Kaisers Ehe mit dem pakistanischen Staatsbürger Faizan Muhammad Amir. Woher die beiden sich kennen? Und warum sie hier zusammenwohnen? In einer derart winzigen Wohnung? Kaum groß genug für einen Einzelnen, geschweige denn für eine Ehe zu zweit. Vor allem aber: Ob das überhaupt eine wirkliche Ehe ist? Oder nicht doch eher eine Scheinehe? Und so entfaltet sich auf engstem Raum ein eindringliches Kammerspiel, ein eskalierendes Verhör, in welchem Macht und Ohnmacht immer wieder ihre Plätze tauschen, und damit auch die Gewissheiten unserer Zeit.

Joachim Zelter, in Freiburg geboren, studierte und lehrte Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 ist er freier Schriftsteller und Autor zahlreicher Romane, »Der Ministerpräsident« (2010), der für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Zuletzt erschienen die Romane »Imperia« (2020) sowie – ganz aktuell – »Die Verabschiebung« (2021). Joachim Zelters Theaterstück »Der Prediger« war ein Auftragswerk des Theaters Gütersloh und wurde hier uraufgeführt.

Samstag, 7. Mai 2022, 19.30 Uhr, Freitag, 13. Mai 2022, 19.30 Uhr, Theater, Studiobühne, Schauspiel von Joachim Zelter, Theater Gütersloh, Regie Ramin Anaraki, Bühne und Kostüme Tatjana Kautsch, Dramaturgie Christian Schäfer, es spielen Christine Diensberg und Björn Jung

Theaterspionage, Theater Picknick

Das Picknick an frischer Luft muss im Winter und manchmal auch im Frühjahr noch etwas warten. Das ist aber kein Grund, zu Hause zu bleiben. Raus aus dem Wohnzimmer – rein ins Theater! Noch besser als Zuschauen ist Selbermachen, und dazu sind die Sonntagnachmittage eine prima Gelegenheit. Kinder und ihre Eltern können hier einmal gemeinsam ausprobieren, welche Figuren, Rollen und Talente in jedem schlummern: improvisieren, bekannte und unbekannte Geschichten in Szenen verwandeln, Schauspielübungen kennenlernen, verkleiden und bei alldem natürlich ganz viel Spaß haben.

Sonntag, 15. Mai 2022, 15 bis 18 Uhr, Theater, Studiobühne, Theaterworkshop für Eltern oder Großeltern und Kinder ab 6, Leitung Christine Ruis, Anmeldung bei Anna Lena Friedrichs, Telefon +495241864148

Komplexe Väter von René Heinersdorff

Anton und Erik sind wie Feuer und Wasser: der eine ein Spießbürger, wie er im Buche steht, der andere ein Schlaffi. Doch die beiden haben eines gemeinsam: eine Tochter. Während Erik ihr Erzeuger ist, hat Anton sie zeit ihres Lebens erzogen. Als Nadines Mutter darauf besteht, dass beide Väter Björn, den neuen Freund Nadines, gemeinsam mit ihr kennenlernen, schließen sie Waffenstillstand, denn der neue Freund ist 20 Jahre älter als die Tochter, und das finden die beiden gar nicht komisch.

René Heinersdorff hat seinen Freunden Jochen Busse und Hugo Egon Balder die Rollen der alt gewordenen Väter auf den Leib geschneidert. Die beiden lassen Heinersdorffs Pointen funkeln und erweisen sich einmal mehr als Meister des genauen Timings.

Jochen Busse wurde für seine Darstellung für den Deutschen Theaterpreis »Der Faust« nominiert.

»Am Ende: Jubel und Ovationen«, so die NRZ.

»Jochen Busse und Hugo Egon Balder hauen sich ihre Kabbeleien so geistreich und giftig um die Ohren, dass man sich fragt: Spielen die das bloß oder sind die so?«, so die RP.

Sonntag, 22. Mai 2022, 19.30 bis 21.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Theater an der Kö, Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Komödie am Kurfürstendamm, Berlin, Regie René Heinersdorff, Kostüme Andrea Gravemann, es spielen Jochen Busse, Hugo Egon Balder, René Heinersdorff, Maike Bollow, Katarina Schmidt

Kindertheater, Ich bin Einhorn, wer bist Du?

Das Einhorn mag keine Drachen. Das ist einfach so. Doch plötzlich ist einer da und nichts ist mehr einfach so. Jetzt müssen Einhorn und Drache teilen. Das Schiff, das Flugzeug, die Lokomotive und die Aufmerksamkeit. Da kommt es schnell zum Streit und alles fällt auseinander. Da hilft nur noch Zaubern. Das Theater Urknall spielt eine fabelhafte Geschichte über eine magische Freundschaft zweier Fabelwesen, die jeder kennt, aber so noch nie gesehen hat.

Sonntag, 22. Mai 2022, 15 Uhr, Montag, 23. Mai 2022, 10 Uhr, Theater, Theatersaal, Schau und Puppenspiel mit Einhorn und Drache, Theater Urknall, für Kinder ab 4 Jahren

Klangkosmos Weltmusik, Niyireth Alarcón

Niyireth Alarcón ist über die Grenzen Südamerikas hinaus bekannt für ihre Recherchen zur andinen Musik Kolumbiens und für ihre innovativen Interpretationen dieses besonderen Repertoires traditioneller lateinamerikanischer Musik. Neben dem Auftritt auf zahlreichen internationalen Friedenskonzerten engagiert Niyireth Alarcón sich mit ihrer Musik aktiv gegen u.a. die Abholzung des Regenwaldes in Kolumbien. Der Titel und das Konzept ihres aktuellen Konzertprogramms lauten „Los viajes y los encuentros“ (Reisen und Begegnungen). Es ist der poetische Soundtrack zu zahlreichen Reisen, die Niyireth Alarcón und ihre Musiker in den letzten Jahren in Kolumbien, aber auch in andere lateinamerikanische Länder unternommen haben.

Dienstag, 24. Mai 2022, 18.30 bis 19.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Niyireth Alarcón (Gesang), Luis Fernando Franco Duque (verschiedene kolumbianische Blasinstrumente, Percussion), Juan Carlos Montes García (Tiple, Gitarre), Magische Andine Musikwelten, Kolumbien

Vier Jahreszeiten, Till Brönner und Band, 
On Vacation

Es geht neu und mitreißend weiter bei Till Brönner, Deutschlands unangefochtener Nummer eins des Jazz: Endlich wird er wieder mit seiner Band spielen und den Zuschauerinnen und Zuschauern den vollen authentischen »Till-Brönner-Sound« bieten. Nach einer Vielzahl von Duo-Konzerten, der erstmalig live gespielten Weihnachtstournee sowie erfolgreichen Specials und Kollaborationen, die ihn rund um den Globus reisen ließen, präsentiert er auf der Frühjahrs- und Sommertour 2022 neben Klassikern auch exklusives Material aus seinem neuen Album »On Vacation«. Garantiert ist ein Abend mit virtuosen Musikern, spannenden Arrangements und selbstverständlich sehr viel Till Brönner.

Till Brönner zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten nationalen Künstlern. So trat er als einziger Musiker aus dem deutschsprachigen Raum 2016 anlässlich des »International Jazz Days« bei einem All-Star-Konzert im Weißen Haus vor US-Präsident Barack Obama auf. Sein letztes Solo-Album »The Good Life« landete im selben Jahr aus dem Stand auf Platz sechs der deutschen Albumcharts. Mit dem Bassisten Dieter Ilg veröffentlichte er Anfang 2018 das Album »Nightfall«, das bis auf Platz elf der deutschen Charts kletterte. Knapp 400 Fans strömten anschließend zu den Konzerten des Duos auf der dazugehörigen Tournee. Bei der »Better Than Christmas«-Tournee im Winter 2019 begeisterte Till Brönner gemeinsam mit seinem kongenialen Septett das Publikum zum ersten Mal mit langersehnten Live-Versionen seines »Christmas«-Albums. Till Brönner gilt nicht nur als Jazz-Musiker, sondern auch als künstlerisches Multitalent: Als Trompeter, Sänger, Komponist, Produzent und Fotograf sowie mit seiner starken Bühnenpräsenz und seinem unverkennbar coolen Sound fasziniert er sein Publikum auf der ganzen Welt. Er kann bis dato zwei Grammy-Nominierungen sein Eigen nennen und ist bislang der einzige Künstler, der in allen drei Echo Kategorien (Jazz, Pop, Klassik) gewinnen konnte.

Mittwoch, 25. Mai 2022, 20 Uhr, Theater, Theatersaal

Jazz in Gütersloh, Tobias Schössler


Mein Vater, Heinz Schößler (Jahrgang 1942), beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit freier Malerei, macht sie selbst zum Thema innerhalb eines prozeßhaften Arbeitens. Seine Bilder bieten eine an der Grenze zum Unterbewusstsein mäandernde Innenschau von abstrahiert-surrealen Welten. Er studierte Kunstpädagogik in Köln und hat Ausstellungen in Deutschland und Frankreich. Auch mein künstlerisches Wirken hat er beeinflusst, ich bin freischaffender Musiker, Pianist, Komponist und Arrangeur. Seine Bildwelten finden oft unterbewusst Einzug in meine Kompositionen. Eine Auseinandersetzung mit unseren Werken ist ein fortlaufender Diskurs, von ganz unterschiedlichen Ansichten geprägt und doch in vielen Ansichten annähernd und harmonisch.

Im Rahmen dieses Projektes widme ich mich einer Auswahl seiner Bilder, die als Video-Slide-Show umgesetzt und von mir akustisch untermalt werden, mit eigenen Kompositionen als auch freien Improvisationen. Ein Zusammenwirken von konzeptionellem Geschehen und spontaner Ausdruckskraft, bildlich als auch akustisch. Unterstützt wird diese Produktion und Performance von Medien-Design Grohe, dem Fachbereich Kultur Gütersloh sowie von Neustart Kultur des Landes NRW.

Freitag, 27. Mai April 2022, 20 Uhr, Theater, Studiobühne, Tobias Schössler (Piano), das Konzert mit Tobias Schössler ist ein Sonderkonzert der JIG Reihe, es ist nicht in Ihrem Abo enthalten

Endstation Sehnsucht, Schauspiel von Tennessee Williams

Längst vorbei ist das Leben in vererbtem Wohlstand, als sich Blanche bei ihrer Schwester Stella einquartiert. Diese lebt mit ihrem Mann, dem polnischen Einwanderer und Fabrikarbeiter Stanley, auf engstem Raum in einem heruntergekommenen Viertel. Blanches Selbstbild kultureller Überlegenheit, die Attitüden ihrer besseren Herkunft wie auch ihre kapriziöse Verklärtheit provozieren Stanleys Angriffslust bis zum Äußersten. In einer Welt, die den Traum vom individuell machbaren Erfolg unabhängig aller Umstände nachhaltig schürt, stört Blanche wider Willen als Zeugin eines unaufhaltsamen Verfalls. Dass dieser Traum längst geplatzt ist und man sich schon seit einiger Zeit in einer sozialen Sackgasse befindet, lassen beide nur für den jeweils anderen gelten. Michael Thalheimer inszeniert im spektakulären Bühnenbild von Olaf Altmann den Sturzflug zweier Menschen aus einer Gesellschaft ohne Haftung.

»Kunstvoll und klug zeigt Michael Thalheimer in seiner grandios eindrucksvollen Inszenierung mit dem überragenden Ensemble die hässlichen Muster, nach denen bei Tennessee Williams die Männer mit den Frauen umgehen, was die Gesellschaft allen antut und wie sich alle damit arrangieren«, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

»Ein finsterer, hinreißender Triumph«, so der Deutschlandfunk Kultur.

Samstag, 28. Mai 2022, 19.30 bis 21.15 Uhr, Sonntag, 29. Mai 2022, 19.30 bis 21.15 Uhr, Theater, Theatersaal, Berliner Ensemble, Regie Michael Thalheimer, Bühne Olaf Altmann, Kostüme Nehle Balkhausen, Musik Bert Wrede, Licht: Ulrich Eh, Dramaturgie Sibylle Baschung, es spielen Cordelia Wege, Sina Martens, Andreas Döhler, Peter Moltzen, Kathrin Wehlisch, Jonathan Kempf, Dennis Svensson

Carmen

»Carmen« gilt heute als bekannteste und meistgespielte französische Oper weltweit. Als erste Oper überhaupt brachte sie mit Soldaten, Schmugglern und Arbeiterinnen ein neues soziales Milieu auf die Opernbühne.

Carmen ist eine starke, begehrenswerte und selbstbewusste Frau, die um ihre Wirkung auf Männer weiß. Sie lässt sich von der Liebe nicht einengen, will ihre Freiheit ausleben und trotzt allen gesellschaftlichen Konventionen. Als Don José, der von seiner Auserwählten absolute Hingabe fordert, und der Torero Escamillo feststellen müssen, dass sie beide um Carmens Liebe buhlen, verabreden sie sich zu einem Kampf. Don José rast vor Eifersucht und das Drama nimmt seinen Lauf.

In nur drei Monaten komponierte Georges Bizet diesen mit Emotionalität und musikalischer Wucht aufgeladenen Welthit. Carmens »Habanera« und »Seguidilla« oder Escamillos »Couplet« wurden zu wahren Ohrwürmern.

Dienstag, 31. Mai 2022, 19.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Oper von Georges Bizet, Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée, Theater für Niedersachsen, Hildesheim, Musikalische Leitung Florian Ziemen, Regie Andrea Schwalbach, Bühne und Kostüme Elisabeth Benning, Chorleitung: Achim Falkenhausen