Fußball WM 2022, (k)ein Wintermärchen?

Donnerstag, 31. März 2022

  • Aktuelle Shopper Studie von Pospulse und UGW

  • Lebkuchen und Glühwein als Pausensnacks

Berlin, Wiesbaden, 31. März 2022

In vielerlei Hinsicht wird die #Fußball #Weltmeisterschaft 2022 ein besonderes Ereignis sein. Zum ersten Mal wird das Turnier im Spätherbst und Winter stattfinden. Zudem rollt der Ball ab dem 21. November in Fußballstadien, die im Ausrichterland Katar oftmals unter lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen errichtet wurden. Darüber hinaus gab es bereits rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft Unregelmäßigkeiten zwischen #Fifa Funktionären und #Katar als Ausrichter.

Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich hierzulande Industrie, Handel, Dienstleister und Medien mit der Frage, wie die Fußballfans zur WM 2022 stehen und ob es für Unternehmen trotz kontroverser Diskussion vertretbar und sinnvoll sein könnte, das Kicker Event als Werbethema zu nutzen.

Diese Fragen waren für das Crowdsourcing Marktforschungsunternehmen Pospulse und der Vermarktungsagentur UGW der Anlass, mehr als 1000 Deutsche im Alter zwischen 18 und über 50 Jahre zu interviewen, um ihre Einstellungen, Sichtweisen und Vorhaben rund ums Sport- und Medienereignis Fußball WM 2022 kennenzulernen.

Top Scorer, Fußball bleibt Nationalsport – aber eher im Sommer

Mehr als 4 von 5 Deutsche interessieren sich aktuell zumindest »ein bisschen« für große Fußball-Events, ein knappes Drittel verfolgt dabei (fast) jedes Spiel einer WM! Nahezu die Hälfte der zumindest minimal Fußballinteressierten gibt an, besonders im Sommer »so richtig ins Fußballfieber zu kommen«. Für etwas mehr als ein Viertel ist die Jahreszeit unerheblich, speziell im Winter jedoch kommen lediglich unter 1 Prozent der Fußballfreunde in Stimmung fürs runde Leder. Entsprechend Wenige können sich für eine Fußball-WM in der Vorweihnachtszeit erwärmen, knapp ein Fünftel findet diese Idee gut bzw. freut sich auf die WM im Winter. Ein Großteil findet, dass die WM im Spätherbst nicht in die Jahreszeit passt.

Überhaupt ist erst weniger als dreiviertel der Deutschen bekannt, dass die Fußball-WM dieses Jahr in Katar stattfinden wird

Gelbe Karte, Bedenken gegen die WM in Katar

Zu ihrer Einschätzung befragt, geben mehr als drei von vier Shoppern an, dass sie der Fußball-WM im muslimischen Emirat eher negativ gegenüberstehen: Die fragwürdige Menschenrechtssituation im Ausrichterland (58 Prozent) und die Tatsache, dass Katar keine Fußball Nation ist (20 Prozent) sind wesentliche Gründe für diese Haltung. Folgerichtig erscheint vor diesem Hintergrund die Forderung von knapp einem Drittel, Marken sollten diesmal aus ethischen Gründen auf WM-Werbung am POS verzichten. Für alle Unternehmen, die dennoch Werbeaktionen planen, ermutigend: Immerhin die Hälfte der Shopper rekrutiert sich aus den Fraktionen »Ist mir egal« (35 Prozent) und »Freue mich auf Werbeaktionen im Supermarkt zur WM« (18 Prozent). Die derzeit noch emotionslosen 35 Prozent könnten also ggfs. mit aufmerksamkeitsstarken Promotions begeistert und überzeugt werden.

Schwieriger Doppelpass, Fußball WM und Weihnachtsstimmung

Ähnlich viele Unentschiedene antworten auf die Frage, ob man Weihnachts und Fußball WM-Stimmung kombinieren könne mit »Weiß nicht« (34 Prozent). Demgegenüber sind sich 44 Prozent sicher, dass ein solcher thematischer Spagat zu gewagt sei, während 22 Prozent diese Kombination als unproblematisch beurteilen.

Bei der Frage, ob Lebkuchen und Glühwein gute Begleiter eines Fernsehabends mit WM-Ãœbertragung sein könnten, sind die Shopper nahezu unentschieden: gut vierzig Prozent können sich dieses Szenario vorstellen, knapp 46 Prozent fehlt dafür allerdings die Fantasie. Die restlichen 14 Prozent sind (noch) unentschieden. Ebenso pari ist das Ergebnis bei der Frage zum Kauf von Sondereditionen zu Fußball Events. Jeweils knapp dreißig Prozent kaufen solche Spezialprodukte (28 Prozent) beziehungsweise lehnen den Erwerb ab (30 Prozent). Die meisten LEH Kunden stehen limitierten Sonderauflagen von Chips, Schokolade usw. jedoch neutral gegenüber – 42 Prozent antworten mit »Ist mir egal«.