#AMNOG Report 2022, Orphan Drugs, Erstattungs und Versorgungsherausforderungen

Medhochzwei Verlag GmbH, 2. März 2022

AMNOG Report 2022

Seit 2011 wird die Nutzungsbewertung von Arzneimitteln, die sich an die Zulassung anschließt, in Deutschland durch das Arzneimittelneuordnungsgesetz, kurz AMNOG geregelt. Diese Nutzungsbewertung hat einen großen Einfluss auf den Preis, der durch die gesetzlichen Krankenkassen für ein neues Arzneimittel bezahlt wird, da sie als Grundlage für Verhandlungen mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen dient. 28% dieser neuzugelassenen Arzneimittel sind Orphan Drugs. Sie ermöglichen die Behandlung seltener Erkrankungen und bieten somit, häufig zum ersten Mal, die Möglichkeit zu einer zielgerechten Behandlung. Für die Betroffenen bedeutet das in vielen Fällen eine Chance auf Heilung oder zumindest dauerhafte Linderung. Jedoch stellen die hohen Preise dieser Therapien das #Gesundheitssystem vor große Herausforderungen.

Die Kostenentwicklung von Orphan Drugs setzt sich ungebremst fort. Ist eine faire Preisbildung für Orphan Drugs und Gentherapien noch möglich?

Der kürzlich erschienene AMNOG Report 2022 zeigt auf, dass die Therapiekosten der neu eingeführten Orphan Drugs seit 2011 auf mehr als das fünffache gestiegen sind. Angesichts dieser jährlich steigenden Kosten beantwortet der AMNOG Report 2022 unter anderem Fragen nach der Angemessenheit der hohen Preise und nach geeigneten Erstattungsmodellen für die hochpreisigen Arzneimittel mit sehr kleinen Patientengruppen.

Der Report diskutiert außerdem, ob es zur Preisfindung neuer Orphan Drugs und Gentherapien kurzfristig an Korrekturen am AMNOG bedarf und welche Konsequenzen diese für die Preisbildung mit sich bringen könnten.

Zusammen mit den Gastbeiträgen vieler am Nutzenbewertungsverfahren beteiligter Parteien leistet der Report einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag zu den fortlaufenden Diskussionen sowie zur möglichen Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland. Erneut geht der Report dabei verschiedenen »AMNOG #Mythen« nach und fragt beispielsweise, ob eine Rückwirkung des Erstattungsbeitrages nachhaltige Einsparungen für die gesetzlichen Krankenversicherungen mit sich bringen würde.