Stadttheater Minden, Vorstellungen im März 2022

Wilfried Schmickler, »Es hört nicht auf«, 17. Mindener Kabaretttage, Kabarett statt Karneval

Wilfried Schmickler ist einer der großen Politkabarettisten dieses Landes, vollkommen zurecht ausgezeichnet mit den vier wichtigsten Kabarett Preisen. Er war fast 30 Jahre bei den WDR Mitternachtsspitzen (»Aufhören, Herr Becker«) und jeden Montag um kurz vor 11 stellt er auf WDR2 die »Montagsfrage«. Einer der ganz großen Namen des deutschsprachigen Kabaretts kommt ins Mindener Stadttheater, und nach über 40 Bühnenjahren präsentiert er sein neues Programm »Es hört nicht auf.«

Es hört nicht auf mit dem Kampf gegen die Idiotie und Ungerechtigkeiten in dieser Welt, gegen soziale Ungleichheit, gegen Hass und Intoleranz! Seine Lust dem etwas entgegen zu setzen hört aber auch nicht auf! Und so reist er wieder über die Bühnen dieser Republik, bewaffnet mit den Worten der Wahrheit, die er gnadenlos und messerscharf zu führen versteht wie ein Scharfrichter seine Axt, und bereitet dem Publikum einen fulminanten, atemberaubenden Abend!

»Der Mann redet einen schwindelig – und das seit über 30 Jahren. Der gebürtige Rheinländer macht Kabarett in Reinform. Er nimmt sich des Lebens, der Gesellschaft, der Politik in all ihren Facetten an und fokussiert das Menschsein an sich, um dessen künstlerisch habhaft zu werden […] Wilfried Schmickler zeigt Können auf allerhöchstem Niveau und so, dass es noch lange in den Zuschauerinnen und Zuschauern nachhallt.« (Aus der Begründung der Jury des »Bayerischen Kabarettpreises«)

Dienstag, 1. März 2022, 20 Uhr,

Katie Freudenschuss, »Einfach Compli Katie!«

Inspiriert von einem Tagebuch, das auf mysteriöse Weise in ihren Besitz geriet, kreiert die Kabarettistin, Sängerin und Musikerin Katie Freudenschuss eine abwechslungsreiche und einzigartige «One woman Show”!

Dabei wechselt sie gekonnt und mit feiner Beobachtungsgabe die Perspektiven auf der Erzähl- und Zeitebene: Sind wir jetzt noch in der Gegenwart oder doch im züchtigen Wien der 50er Jahre?

Einzigartig, lustig und wortgewandt inspiziert sie herzhaft bissig und emotional unseren Zeitgeist, Politik, Geschlechterrollen und selbst ernannte Held:innen des Alltags.

​Ein satirischer, poetischer und musikalischer Abend über Liebe und Frauengold, Postkarten, Z-Wort Schnitzel und 72 Jungfrauen.

Die charmante Gastgeberin mit österreichisch-hessischen Wurzeln lotst leichtfüßig mit all ihren Fähigkeiten durch den Abend und bewegt sich souverän und stimmgewaltig zwischen Songs am Klavier, Stand Up und Improvisation.

Jeder Abend ist anders, denn das Publikum wird Teil der Geschichte. Sie dürfen trotzdem in der ersten Reihe sitzen – niemand muss auf die Bühne.Wie diese Geschichte am Ende des Abends ausgeht, kreiert die Entertainerin immer wieder neu – gemeinsam mit dem Publikum! Und setzt gipfelnd in bester Musikimprovisation am Ende des Abends den Freudenschuss.

Mittwoch, 2. März 2022, 20 Uhr

4. Sinfoniekonzert, Nordwestdeutsche Philharmonie

Franz Schubert, Ouvertüre C-Dur, D 591, Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert Nummer 23, A-Dur, KV 488, Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nummer 1, C-Dur, opus 21, N. N., Klavier (1. Preisträger des Klavierwettbewerbes »Premio Internazionale Antonio Mormone« 2021), Jonathon Heyward, Leitung

Donnerstag, 3. März 2022, 20 Uhr

Lisa Eckhart, »Die Vorteile des Lasters«, 17. Mindener Kabaretttage, Kabarett statt Karneval

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kabarettpreis, dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Salzburger Stier, ist sie der Shooting Star der letzten Jahre, und man darf gespannt sein auf das, was Lisa Eckhart dem Kabarett noch alles zu bieten hat! Und so macht sie Lust auf ihr aktuelles Programm: »Es war nicht alles schlecht unter Gott. Gut war zum Beispiel, dass alles schlecht war. Denn alles, was man tat, war Sünde. Wir waren alle gute Christen und hatten einen Heidenspaß. Die Hölle zählte Leistungsgruppen, Ablässe waren das perfekte Last Minute Geschenk und lasterhaft zu sein noch Kunst. Doch dann starb Gott ganz unerwartet an chronischer Langeweile. Und bei der Testamentsverlesung hieß es, wir wären alle von der Ursünde enterbt. Fortan war kein Mensch mehr schlecht, jedes Laster nunmehr straffrei und die Hölle wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So fand der Spaß ein jähes Ende. Heute ziehen Eisfirmen, Elektronikgeschäfte und jedes zweite Schlagerlied die sieben Sünden in den Dreck, indem man sie zur heiligen Tugend erklärt. Darum gilt es, die Sünden neu zu erfinden …

»Lisa Eckhart […] widmet sich durchaus Themen, die auch andere im Visier haben. Sie macht es nur intelligenter, schriller, radikaler, gelegentlich auch ein bisschen billiger, und manchmal denkt sie eine Sache auch einfach konsequent zu Ende«, »Wormser Zeitung«.

Freitag, 4. März 2022, 20 Uhr

Jochen Malmsheimer, »Halt Mal, Schatz!«, 17. Mindener Kabaretttage, Kabarett statt Karneval

Für diesen Abend lohnt sich der Babysitter, denn wer Kinder hat, haben möchte oder auch nur von weitem kennt, MUSS sich dieses Programm des genialen Wortkünstlers Jochen Malmsheimer anschauen. Was dieser nämlich kann, wie sonst einfach niemand und gar keiner, ist, den scheinbaren Alltag so mit dem geübten Auge zu erfassen, dass das Absurde und Komische heraus gefiltert wird. Hernach fasst er das Gesehene so in seine ganz unnachahmlichen Worte und bringt es gleich einer Naturgewalt auf die Bühne, dass das Publikum sich vor Lachen buchstäblich an den Sitzen festhalten muss. Das bescherte ihm unter anderem den Deutschen Kabarettpreis 2018 – und diesmal geht es um Eltern und um Kinder, um die Hausgeburt, den Elternabend, das Kastanienbasteln und die Vornamenwahl, kurzum: Nach dem Genuss dieses Programms kann man nie wieder Dinkelkekse essen, ohne zu grinsen, und nie wieder eine Mutter ihr Kind »Jaqueline” rufen hören, ohne an eine kleine Jacke zu denken … herrlich!

»Halt mal, Schatz!«

Jochen Malmsheimer selbst zum Programm: »Hierbei handelt es sich um die wahrheitsgetreue Schilderung all dessen, was in und um Eltern so los ist, wenn sie Eltern werden, also jeder für sich und auch beide zusammen … es wird auch gelacht, und das nicht selten aus Schadenfreude.” 

Samstag, 5. März 2022, 20 Uhr

»Die Physiker«, Komödie von Friedrich Dürrenmatt

In dem beschaulichen Schweizer Sanatorium Les Cerisiers werden zwei Krankenschwestern ermordet, angeblich von Patienten erdrosselt. Auf den ersten Blick erscheinen die Verdächtigen recht harmlos: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und Johann Wilhelm Möbius wird von Visionen des König Salomon heimgesucht. Doch unter dem geschärften Blick des mit dem Fall betrauten Inspektors Voß offenbart sich immer mehr, dass hier nichts so ist, wie es den Anschein hat. In Wahrheit hat sich der Physiker Möbius freiwillig in das Sanatorium zurückgezogen, um die Welt vor den Konsequenzen seiner Entdeckungen zu schützen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse hätten katastrophale Folgen für die Menschheit. Doch wie lange kann er die Verbreitung seiner Forschungsergebnisse und Ideen aufhalten, ihren Missbrauch verhindern? Seine Gegenspielerin ist Mathilde von Zahnd, die Besitzerin und Chefärztin des Sanatoriums, die bereits Kopien der Aufzeichnungen Möbius’ erstellt hat und mithilfe seiner Formel die Weltherrschaft erringen will. Mit mörderischer Energie macht sie das Sanatorium zur unentrinnbaren Falle, und so treibt die Handlung, allen Bemühungen Möbius’ zum Trotz, unaufhaltsam auf eine Krise zu.

Dürrenmatts von ihm selbst als Komödie bezeichnetes Stück entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit Robert Jungks berühmt gewordenem Sachbuch »Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher« (1956), eine Warnung vor der atomaren Zerstörung der Erde – heute ein Klassiker der politischen Literatur, der Generationen geprägt hat. Dürrenmatt rezensierte Jungks Buch und erschuf mit dem Bühnenstück ein groteskes Szenario, eine ganze Welt als Irrenhaus, als der Kalte Krieg auf einen gefährlichen Höhepunkt zusteuerte, den Mauerbau 1961. Die Uraufführung fand 1962, im Jahr der Kubakrise, am Züricher Schauspielhaus statt. »Die Physiker« wurde sofort zum Publikumsmagnet und war in der Spielzeit 1962/1963 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen. Zum ersten Mal entstand zu dieser Zeit ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass die Zerstörung der gesamten Erde als Ergebnis fehlgesteuerter Politik und Technologie möglich geworden war. Die düstere Vision Friedrich Dürrenmatts hat auch Jahrzehnte später nichts von ihrer Brisanz verloren. Ein Theaterstück, das im besten Sinne aufklärt, spannend und unterhaltsam zugleich.

Sonntag, 6. März 2022, 18 Uhr

»Die Nibelungen«, ein modernes Heldenepos von Rüdiger Pape und Ensemble

Die preisgekrönte Inszenierung ist ein rasantes Spiel um den Recken Siegfried, der – ausgestattet mit Tarnkappe und unbesiegbarem Schwert – seinem neuen Freund König Gunther zu Liebesglück verhilft und ihn zugleich ins Verderben stürzt. Denn nur durch Täuschung gelingt es Gunther, Königin Brunhild zu besiegen und als Braut heimzuführen. Als der Schwindel offenbar wird, nimmt das Unheil seinen Lauf …

Ausgezeichnet auf dem 22. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW und nominiert für den deutschen Theaterpreis »Der Faust«: »Ein gelungenes Beispiel für ein Kindertheater, das sich der großen Stoffe der Weltliteratur annimmt und sie einem jungen Publikum adäquat, mit großer Ernsthaftigkeit und Lust anbietet«, die Jury.

Mittwoch, 9. März 2022, 17.30 Uhr, mit Till Brinkmann, Peter Stephan Herff, Eva Horstmann, Lea Maria Meier und Tim Vanwersch, Musik Arni Arnold, Inszenierung Rüdiger Pape, Produktion Comedia Theater, Köln, ab 10 Jahren, Dauer rund 85 Minuten

»Und wer nimmt den Hund?«, Komödie nach dem Filmdrehbuch von Martin Rauhaus

Es gibt Vorzeigepaare, die machen alles richtig. Georg und Doris Lehnert sind seit 20 Jahren verheiratet, er hat es als Biologe zum Aquariumsdirektor gebracht, sie hat 2 Kinder aufgezogen und sich um das Eigenheim in bevorzugter Wohnlage gekümmert. Und nun sind die Kinder endlich aus dem Haus, das Paar könnte sich neu finden …

Die Versuchung in Gestalt von Laura, Georgs zwanzig Jahre jüngerer Doktorandin, naht, und plötzlich steht seine Beziehung mit Doris vor dem Aus. Wer eine Schlammschlacht erwartet, muss umdenken. »Wir hatten unsere Zeit. Und jetzt ist die eben vorbei«, konstatiert Georg trocken, und auch Doris scheint sich für die Trennungsdynamik eher wie für ein Experiment unter Laborbedingungen zu interessieren. »Man will das doch irgendwie verstehen«, sagt sie und schlägt den gemeinsamen Besuch bei Trennungstherapeutin Gisela Bruhns vor. Doch statt Familiensinn dominiert plötzlich Lagerdenken: Beide Seiten werfen Kindern und Freunden mangelnde Loyalität vor, es wird um Geld und Besitzstände gefeilscht, die Lebensleistungen werden wechselseitig kleingeredet, die neuen Partner lächerlich gemacht … die Frage, wer den Hund nimmt, ist unter den Bedingungen auch nicht leicht zu beantworten …

Ein Hinweis sei erlaubt: Der ursprünglich für das Kino entwickelte und mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur in den Hauptrollen erstmals 2019 beim Filmfest München gezeigte Stoff ist wie geschaffen für die Bühne!

Der Witz und besondere Charme dieser Komödie besteht darin, wie Szene für Szene die Vernunft als das am wenigsten taugliche Instrument zur Lösung von Beziehungsproblemen vorgeführt wird. Das Publikum darf sich am Gefälle zwischen der erhofften problemfreien Trennung und den sich unvermutet meldenden Gefühlsverwirrungen des Paares ergötzen.

Donnerstag, 10. März 2022, 20 Uhr, mit Marion Kracht, Michael Roll, Produktion Euro Studio Landgraf in Kooperation: Komödie Winterhuder Fährhaus

»Kein Auskommen mit dem Einkommen«

Das Geld reicht vorn und hinten nicht – mit diesem Problem stehen August und Ida Bodendiek nicht alleine da. Doch das Rentnerehepaar löst sein finanzielles Problem auf ganz eigene Weise. Es beschließt, ein möbliertes Zimmer zu vermieten. Soweit so gut. Uneinig jedoch sind sich die beiden in ihren Vorstellungen vom idealen Untermieter. Die bodenständige Ida wünscht sich einen jungen Mitbewohner. Der gutmütige August aber träumt davon, die gute Stube an eine attraktive junge Dame zu vermieten. Da trifft es sich gut, dass Lastwagenfahrer Klaus nachts unterwegs ist und Sekretärin Lisa morgens die Wohnung verlässt. Dass die Doppelbelegung der guten Stube irgendwann auffliegen muss, ist klar.

Turbulenzen und amüsante Verwicklungen nehmen in dieser an Situationskomik prallen Verwechslungskomödie aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders ihren Lauf!

Wohnungsnot und knappe Renten sind top-aktuelle Themen. Im Stück werden sie allerdings auf sehr vergnügliche Weise verhandelt. Und natürlich finden die Verwicklungen ein glückliches Ende … sicher ist, dass das Publikum kaum Gelegenheit hat, beim Lachen eine Verschnaufpause einzulegen … Kulturreport Stuttgart.

Sonntag, 13. März 2022, 18 Uhr, Lustspiel von Fritz Wempner mit Peter Millowitsch, Andrea Spatzek und Ensemble, Produktion Nordtour Theater Medien GmbH

»Rico, Oskar und die Tieferschatten«

Rico ist elf, tiefbegabt und geht zur Förderschule. Viele Freunde hat er nicht, aber in seinem Wohnhaus kennen ihn alle. Rico liebt es, Dingen auf die Spur zu gehen. Leider kann er sich schlecht Sachen merken. Da lernt er Oskar kennen. Oskar ist das Gegenteil von Rico, er ist nämlich hochbegabt. Eines haben die beiden jedoch gemeinsam: Sie stellen gerne detektivische Ermittlungen an. Denn seit einigen Wochen entführt Mister 2000 Kinder in der Stadt und lässt sie für 2.000 Euro Lösegeld wieder frei. Rico und Oskar wollen beide dem Entführer auf die Schliche kommen, doch plötzlich ist Oskar weg. Rico nimmt all seinen Mut zusammen, um seinen Freund zu finden.

Mit jeweils furiosen wie liebevollen Darbietungen zeigen Imlau, Ehrlichmann und Gräntzel im Jungen Theater eine aufregende Geschichte über eine un- gewöhnliche Freundschaft sowie eine spannende Jagd nach dem mysteriösen Entführer. Gerade Imlau und Gräntzel glänzten mit einer enormen Wandelbarkeit […] eine grandiose Leistung. Lippische Landes-Zeitung

Donnerstag, 17. März 2022, 17.30 Uhr, Theaterstück von Andreas Steinhöfel, mit Thomas Ehrlichmann, Paul Gräntzel, Wenja Imlau, Produktion Landestheater Detmold

»Monsieur Claude 2«

Der große Komödienerfolg geht weiter. Erneut bereiten Monsieur Claude seine vier Schwiegersöhne Kopfzerbrechen. Denn nun wollen sie in alle Welt verschwinden – samt Claudes geliebten Töchtern. Auch seinem afrikanischen Freund und Gegenpart André Koffi steht eine handfeste Überraschung ins Haus. Denn dessen Tochter beschließt ebenfalls zu heiraten …

Dramatische Verwicklungen und Lacher ohne Ende garantiert …

Bei der 45. César-Verleihung im Februar 2020 wurde »Monsieur Claude 2« für den Publikumspreis nominiert und in den deutschen Kino-Charts war die Komödie wochenlang unter den Top 3.

Montag, 21. März 2022, 20 Uhr, Komödie nach dem gleichnamigen Film von Philippe de Chauveron und Guy Laurent mit Michel Guillaume, Judith Riehl, Produktion »a.gon« Theater

»Die Kempowski-Saga«, »Aus großer Zeit«

Der wohlhabende Rostocker Reeder Robert William Kempowski hat ein stattliches Haus, zwei Dampfer und zwei Kinder. 1913 lernt Sohn Karl an der Ostsee Grethe de Bonsac kennen, deren Familie von anderer Art ist als die des jungen Mannes: ordentlich und fromm. Zwischen Grethe und Karl entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte, die vom Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen wird. Nach 1918 muss das Paar auf ein vornehmes Leben verzichten und sich im Arbeiterviertel einmieten. Drei Kinder werden geboren, unter ihnen auch Walter Kempowski; ihre Schulzeit fällt in die Jahre der Weimarer Republik, in denen Deutschlands Verhängnis seinen Anfang nimmt. Von dieser Familie und allen, die ihren Weg kreuzen, erzählt Walter Kempowski in den ersten Teilen seiner Jahrhundert-Chronik mit der Genauigkeit, dem Humor und der leichten Ironie, wie sie nur ihm eigen sind.

»Zum überaus gelungenen Ereignis des Projekts […] geriet die Uraufführung »Aus großer Zeit”. Ein Verdienst auch der neun hinreißenden Darsteller, von denen einige in bis zu zehn Rollen schlüpfen – allen voran Johan Richter, der als aufgeweckter junger Erzähler Walter durch die Bühnengeschichte führt«, »Stern«.

Dienstag, 22. März 2022, 20 Uhr, nach den Romanen »Aus großer Zeit« und »Schöne Aussicht« von Walter Kempowski mit Tobias Dürr, Katrin Gerken, Ute Geske, Detlef Heydorn, Dirk Hoener, Johan Richter, Anne Schieber, Philip Spreen und Nadja Wünsche Bühnenfassung, Regie Axel Schneider, Produktion Altonaer Theater

»No Planet B«, Theaterstück von Nick Wood

Denn ihre Mutter gibt ihnen ein Buch über amerikanische Klimaaktivisten der 1980er Jahre rund um Al Gore. 1989 – so erfahren sie – war es beinahe zu einem internationalen Abkommen über die Reduktion des CO2 Ausstoßes gekommen. Beinahe … doch nun ist 40 Jahre lang nichts passiert!
Chris und Meg schließen sich einer Extinction Rebellion Demonstration an und werden verhaftet.
Als sie herausfinden, dass vor ihrer Stadt klammheimlich und unter Duldung der lokalen Politik Fracking betrieben werden soll, beschließen sie, zivilen Widerstand zu leisten.

Dem britischen Autor Nick Wood (»Malala-Mädchen mit Buch«) gelingt ein spannendes, dennoch auch humorvolles Theaterstück. Geschickt verwebt er – auf der Grundlage des Buches »Losing Earth« von Nathaniel Rich – das historische Scheitern der 80erJahre mit dem aktuellen Klimaschutz-Aktivismus der jungen Generation.

»Das letzte Wort hat Greta T.«

Ein Theaterstück über die Wichtigkeit, für die eigenen Überzeugungen einzustehen und sich auch von scheinbar allmächtigen Gegnern nicht unterkriegen zu lassen.

Donnerstag, 24. März 2022, 19 Uhr und Freitag, 25. März 2022, 11 Uhr, eine ganz normale Familie in einer ganz normalen Stadt, die Schwestern Chris und Alex werden bald die Schule beenden, da beginnen sie mit »Fridays For Future«, Schulstreiks, und alles ändert sich rasend schnell, Inszenierung Silvia Armbruster, es spielen Julia Jaschke, Stephanie Marin, Lara Waldow

»Galakonzert«

Der Richard Wagner Verband Minden lädt anläßlich des 100. Geburtstages seines Ehrenmitgliedes Verena Lafferentz-Wagner – der Enkelin des Komponisten Richard Wagner – zu einem Galakonzert am Samstag, 26. März 2022, 19 Uhr im Stadttheater Minden ein. Die Nordwestdeutsche Philharmonie spielt unter der Leitung des Dirigenten Frank Beermann Werke von Richard Wagner.

Samstag, 26. März 2022, 19 Uhr, Nordwestdeutsche Philharmonie, Leitung Frank Beerman, Produktion Richard Wagner Verband Minden 

»Dschabber«

Dschabber, so nennen sich Fatima und ihre Freundinnen, weil sie alle den Hidschab, ein Kopftuch, tragen. Zusammen fühlen sie sich sicher, niemand kann ihnen etwas anhaben. Doch als ein islamfeindliches Graffiti an der Turnhallenwand auftaucht, schicken Fatimas Eltern sie auf eine andere Schule, an der es keine Dschabber gibt. Obwohl Fatima ziemlich offen und kein bisschen schüchtern ist, bleibt sie allein, bis sie aus- gerechnet Jonas anspricht. Jonas ist einer, über den man nur heimlich spricht, der Schüler ebenso wie Lehrer provoziert und gerade mal wieder wegen eines Holocaust-Witzes beim Rektor sitzt. Obwohl Fatima von allen vor Jonas gewarnt wird, freunden sich beide an. Und für einen Moment scheint es beinahe so, als könnten die beiden alle Grenzen überwinden, die die Welt zwischen ihnen zieht.

»Dschabber« erzählt von zwei jungen Menschen, die aus gänzlich unterschiedlichen Gründen mit Ausgrenzung, Vorurteilen und Misstrauen zu kämpfen haben und vielleicht gerade deshalb den Mut haben, sich aufeinander einzulassen. Der Frage, ob das gegen alle Widerstände gelingen kann, begegnet Marcus Youssef mit Hoffnung auf der einen, und schonungsloser Ehrlichkeit auf der anderen Seite.

Sonntag, 27. März 2022, 18 Uhr, Jugendstück von Marcus Youssef mit Dennis Wilkesmann, Yasmin Vanessa Münter und Marco Pickart Álvaro, Produktion Burghofbühne Dinslaken

»Das Odyssey Tanztheater mit einer furiosen Tanzshow«

Das Odyssey Dance Theatre taucht in dieser Produktion ab in das Chicago der 1920er Jahre, als das Schreckgespenst der Prohibition allgegenwärtig war: zu Mafia- Bossen wie dem berühmt-berüchtigten Al Capone, der zu dieser Zeit die gesamte Chicagoer Unterwelt kontrollierte, zu Schlagzeilen über Mord, Korruption und Schutzgelderpressung bis hin zum »St. Valentine´s Day Massacre” am 14. Februar 1929, dem Tag, an dem Chicago eine beispiellose Eskalation der Gewalt erlebte, als sieben Gangmitglieder auf offener Straße hingerichtet wurden.

Die Tänzer und Tänzerinnen des Odyssey Dance Theatres präsentieren mit »Chicago Nights« eine einzigartige Tanzperformance, einzigartig in der Vielzahl der Tanzstile und Tanztechniken und einzigartig in ihrer Leidenschaft, mit der sie die Geschichte des Chicagos der 1920iger mit dem ihnen eigenen Tanzvokabular erzählen.

Das Odyssey Dance Theatre wurde 1994 von Derryl Yeager gegründet und hat seinen Sitz in Salt Lake City. Neben dem Anspruch, sich der ästhetischen, geschichtlichen und zeitgenössischen Tradition des Balletts zu verpflichten, ist Yeager die populäre Ausrichtung seiner Arbeit besonders wichtig.

Kein Tanzbegeisterter sollte sich dieses Tanzspektakel entgehen lassen!

Montag, 28. März 2022, 20 Uhr, Chicago Nights, Produktion Art Stage GmbH

»Maybebop« »Best off«, das erste Jubiläumsprogramm nach 20 Jahren

Geht es um Kratzer bei neuen Dingen, sind sich wohl alle einig: Weniger sind mehr. Was komisch ist, denn bei alten Dingen sind es doch gerade all die Kratzer und Schrammen, die sie so wertvoll machen. Sie zeugen davon, dass etwas gebraucht und genutzt wurde.

Die Band »Maybebop« jedenfalls ist stolz darauf, dass sie schon etwas hinter sich hat. Dass die Vier nun bereits seit 20 Jahren gemeinsam unterwegs sind, nutzen sie für eine Bestandsaufnahme: Über 20 Alben haben sie produziert und mit ihren eingängigen, grandios getexteten Songs zahllose Sistemfeler aufgedeckt. Von Anfang an lautete ihr erklärtes Ziel: Los! Sie sind neugierig, extrem nah dran am Puls der Zeit und sich für keinen Kinderkram zu schade. Und dass sie zur Weihnacht alljährlich das Programm zu Heiligabend schenken, ist für Euch längst eine Institution. Mit über 2.000 Konzerten vor über einer Million Besuchern mit fettem Sound, kunstvollem Lichtdesign und pfiffiger Videoshow sind sie der Superheld der deutschsprachigen A cappella Szene. Das darf man nicht so sagen? Doch, man muss. Alles andere wäre heiße Luft.

Der Lack ist ab – und das ist das Beste, was »Maybebop« passieren konnte. Die Jungs sind endlich authentisch, ihre reife Kunst ist monumental und ihre Bühnenshows werden immer knackiger, je älter sie werden. Sie sind das, was besser bleibt. Sie sind immer für Dich da. Und gerade wegen ihrer Schrammen sind sie immer noch wie neu.

Dienstag, 29. März 2022, 20 Uhr »Maybebop« sind Jan Bürger, Countertenor, Lukas Teske, Tenor und Beatbox, Oliver Gies, Bariton, Christoph Hiller, Bass, Produktion »Maybebop«

5. Sinfoniekonzert, mit der Nordwestdeutschen Philharmonie

Dmitri Schostakowitsch, Cellokonzert Nummer 2, G Dur, opus 126, Franz Schubert, Sinfonie Nummer 9, C Dur, D 944, »Die Große«, Alexander Hülshoff, Cello, Jamie Phillips, Leitung

Donnerstag, 31. März 2022, 20 Uhr

»Pasta e Basta«, ein Liederabend rund um Essen und Musik aus Italien von Dietmar Loeffler

Wir befinden uns in der Küche eines italienischen Restaurants. Drei Köche, ein Kellner, eine Tellerwäscherin. Einer aus der Küchencrew ist wirklich Koch aus Leidenschaft. Sein Leben besteht darin köstliche Pasta-Gerichte zu kreieren und weiter nichts; Pasta e basta eben! Für die anderen ist die Küche ein Platz ihrer Träume, Leidenschaften und der musikalischen Sehnsucht nach Italien. Kochlöffel ade, die Küche ist jetzt die große Bühne! Großartige Stimmen kommen zum Vorschein, verborgene Tanztalente, Elvis Presley wird imitiert und sogar ein Flügel hat seinen Platz in der Küche. Eingehende Bestellungen werden nur beiläufig berücksichtigt, Nudeln im Übermaß gekocht und das dreckige Geschirr stapelt sich in der Spüle. Die Kehlen der musikalischen Truppe werden erst dann ziemlich stumm, als unerwartet eine Dame vom Amt in der Tür steht und droht dem Treiben ein Ende zu setzen. Kann das Küchenquartett durch die Kraft ihrer Musik und der Spitzenkoch mit seinen köstlichen Pasta- Kreationen die Dame vom Amt betören und die drohende Schließung des Restaurants abwenden?

Bei der Uraufführung von Dietmar Loefflers Liederabend rund um Essen und Musik aus Italien klatschte und jubelte das Publikum mit geradezu südländischem Temperament. Hamburger Abendblatt

Bei der Uraufführung von Dietmar Loefflers Liederabend rund um Essen und Musik aus Italien klatschte und jubelte das Publikum am Sonntagabend mit geradezu südländischem Temperament.
Hamburgs derzeit pfiffigstes Ristorante finden Sie in keinem Gastroführer – sondern in einem Theaterspielplan! […] Die temperamentvolle Spitzenmannschaft verwöhnt ihre Gäste mit italienischem Charme und bringt das Publikum mit Songs von Eros Ramazotti bis Paolo Conte in Sommerlaune.

Perfektes Theater. Die Verbindung von Teigwaren und Canzones ist Dietmar Loeffler auf’s Unterhaltsamste gelungen. Hamburg

»Pasta e basta« überzeugt in jeder Hinsicht. Zum einen die urkomische Handlung, die mit viel intelligentem Witz für Lacher am laufenden Band sorgt. Zum anderen die tollen Schauspieler, die durch die Bank unglaublich talentierte Sänger sind und mit verblüffender Leichtigkeit ein Lied nach dem anderen schmettern. Die Hamburger Kammerspiele feierten bei den Burgfestspielen mit »Pasta e basta« einen frenetisch umjubelten italienischen Liederabend mit Standing Ovations. Dreiech

Carolin Fortenbacher brüllend komisch als überstrenge und gleichzeitig neurotische Behördenfrau.
Loeffler und die Seinen wissen, wie ein großartiger Theaterabend zu sein hat. Wetzlar

Riesenspaß mit deutsch-italienischer Kultur. Hamburger Kammerspiele feierten mit »Pasta e Basta« hinreißende Premiere im Stadttheater Minden. Das Publikum hält es nicht mehr auf den Stühlen. Bergedorf. Pasta e basta ist ein Meisterstück. Schaffhausen

Freitag, 1. April 2022, 20 Uhr, Samstag, 2. April 2022, 20 Uhr und, Sonntag, 3. April 2022, 18 Uhr, mit Carolin Fortenbacher, Dietmar Loeffler, Produktion Hamburger Kammerspiele