»Mehr Glamour und Reife«

  • Designer Tsuneo Kanasugi über den Lexus NX

  • Neuer Gestaltungsprozess für zweite Modellgeneration des Premium #SUV

  • »Functional Beauty« verbindet Form und Funktion

  • Tazuna #Cockpit stellt Fahrer in den Mittelpunkt

Köln, 11. Februar 2022

Mit dem neuen Lexus NX schlägt die Premium-Marke eine neue Designrichtung ein. Der leitende Exterieur-Designer Tsuneo Kanasugi gibt im Interview einen Einblick in den kreativen Prozess und das Aussehen, mit dem das Premium-SUV der Mittelklasse punktet – außen wie innen.

Das Lexus Design verändert sich grundlegend, die Philosophie dahinter bleibt aber gleich. Wie zeigt sich dies im neuen Lexus NX? Und was sind die wesentlichen Unterschiede zum Vorgängermodell?

»Auf den ersten Blick ist die Verwandtschaft zwischen dem neuen Lexus NX und seinem Vorgänger unverkennbar. Das neue Modell bietet aber ausgeprägtere Kontraste, die die Wirkung und Anziehungskraft verstärken: Scharfgezogene Kanten treffen auf warme Eleganz und verleihen dem SUV so eine noch größere visuelle Präsenz. Das zeigt sich zum Beispiel an den unterschiedlich ausgeprägten Oberflächen im oberen und unteren Bereich der Türen.«

»Wir haben das avantgardistische Gefühl und das markante Image des ersten Lexus NX beibehalten, aber das Design gezielt verfeinert, um es glamouröser und ausgereifter wirken zu lassen. Das Ziel war eine gewisse Originalität, die in den Proportionen verwurzelt ist und eine verführerische Form erzeugt. Wir wollten auch eine Schlichtheit, die die neuen Fahrzeugtechnologien widerspiegelt – ein einfaches Design, das die Attraktivität innovativer Funktionen zum Ausdruck bringt.«

»Functional Beauty« ist ein spannendes Konzept, das Design mit der Notwendigkeit verbindet, neue Technologien in das Auto zu integrieren. Wie herausfordernd ist das?

»In Japan gibt es eine Redewendung, die eine schwierige Aufgabe beschreibt: ‚Es ist schwer genug, einen Faden durch ein Nadelöhr zu ziehen.‘ Neue Technologien müssen in Bezug auf das Design attraktiv sein, sonst besteht die Gefahr, dass sie von den Kunden nicht gemocht oder genutzt werden. Wir müssen ein Design entwerfen, das attraktiv und benutzerfreundlich ist und die geforderte Funktionalität sicherstellt. Das ist mitunter so schwierig wie das Einfädeln einer Nadel, aber wenn wir es richtig machen, wird das Produkt begehrenswerter. Dieses Konzept will Lexus auch in Zukunft weiterverfolgen.«

Wenn wir uns das Äußere des neuen Lexus NX anschauen, sehen wir den charakteristischen Kühlergrill. Welche Rolle spielte die Gestaltung des Grills als Teil eines neuen »Gesichtes«?

»Wir haben den Kühlergrill im Einklang mit der neuen Lexus Designsprache weiterentwickelt. Das Karosseriedesign leitet sich sogar vom Kühlergrill ab. Er verschmilzt mit der Karosserie und verleiht dem Fahrzeug eine durchgängige, solide Form. Außerdem haben wir die Kühlergrillöffnungen vertikal angeordnet: Das steigert nicht nur die Kühlleistung, sondern betont auch die lange und schlanke Motorhaube – ein weiteres Beispiel für funktionale Schönheit.«Â 

Welche Art von #Design soll der Lexus NX bieten, wenn die Leute ihn auf der Straße sehen?

»Lexus war schon immer bestrebt, mehr Farbe ins Leben seiner Kunden zu bringen. Das Außendesign soll ihnen ein Gefühl für den Fahrspaß geben, den der NX hinter dem Steuer bietet. Wir haben an Proportionen und Dynamik gefeilt und ein Design geschaffen, das Glamour und Schärfe vereint. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Design unsere anfangs gesetzten Ziele erreicht haben.«

Und wie sollen sich Fahrer und Passagiere im neuen Lexus NX fühlen?

»Für den Fahrer haben wir ein Cockpit entwickelt, das eine hervorragende Ãœbersicht bietet. Dadurch kann er sich voll auf die Straße konzentrieren. Der komfortable Beifahrersitz garantiert wie das gesamte benutzerfreundliche Kabinendesign bequemes und entspannendes Reisen.«

»Im Cockpit des neuen Lexus NX kommt das Tazuna-Konzept zum Einsatz, was sinngemäß so viel bedeutet wie ‚die Zügel in die Hand nehmen‘. Fahrer und Fahrzeug gehen eine enge Verbindung ein, was eine intuitive Steuerung ermöglicht – wie bei der Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Die Tazuna-Prinzipien zeigen sich an den Schaltern an Lenkrad und Head-up-Display sowie in der Anordnung der Anzeigen – vom Head-up-Display bis zum Multi-Informations- und Multimedia-Bildschirm. Dadurch bleiben die Hände am Lenkrad, die Augen auf der Straße – der Fahrer kann sich auf das Geschehen vor ihm konzentrieren und die Bedienelemente und Informationen mit wenigen Bewegungen nutzen.«  

Vor allem für den Fahrer schafft das #Tazuna Konzept eine ganz besondere Umgebung. War dies eine der größten Herausforderungen?

»Das Tazuna-Cockpit fügt sich sehr gut in das Gesamtkonzept des ‚greifbaren Raums' ein, das wir für den Innenraum gewählt haben. Der ‚leere Raum' in der Kabine wird zu einem greifbaren Designelement, jeder Bereich wurde optimiert. Durch Tazuna konzentriert sich die Aufmerksamkeit des Fahrers auf das Fahren, während der Beifahrer sich entspannen kann. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass sich die Schalter für fahrrelevante Funktionen auf der Fahrerseite und die Komfort- und Entertainment-Bedienelemente auf der Beifahrerseite befinden.«

Auf welche Designelemente des neuen Lexus NX sind Sie besonders stolz? 

»Es ist die Verschmelzung von Schärfe und verführerischer Form. Das ist ein neuer Ansatz für Lexus. Es war sehr schwierig, diese beiden gegensätzlichen Ausrichtungen in einer ausgewogenen Mischung miteinander zu verbinden. Die Oberflächen des NX kombinieren scharfgezogene Kanten mit großzügigen, geschwungenen Flächen und erzeugen ein Gefühl von Qualität und Wärme.«

»Wir sind vom konventionellen Ansatz abgewichen und haben einen anderen Designprozess gewählt, um eine glänzende und reflektierende Oberfläche zu schaffen. Dadurch sieht der NX je nach Umgebung und Lichteinfall anders aus. Zudem unterstreicht das Design die agilen und dynamischen Fahreigenschaften des NX.«

Eine persönliche Frage zum Abschluss: Wie sind Sie Automobildesigner geworden und welche Eigenschaften muss ein Designer Ihrer Meinung nach mitbringen, um einen guten Job zu machen?

»Ursprünglich habe ich Maschinenbau studiert und wollte Ingenieur werden. Zur gleichen Zeit begann man jedoch, die Bedeutung des Designs in den Ingenieurskursen hervorzuheben. Ich war der Meinung, dass die nächste Generation nicht nur die Präzision eines Ingenieurs brauchen würde, sondern auch eine kreative Denkweise.«

»Die wichtigste Eigenschaft eines Designers ist die Fähigkeit, sich einen Ãœberblick über alle Herausforderungen eines Projekts zu verschaffen und andere dazu zu inspirieren, mit kreativen Werkzeugen als Team zusammenzuarbeiten. Um etwas zu kreieren, muss man zunächst über die Probleme nachdenken, die gelöst werden müssen. Man muss in der Lage sein, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, um ein Produkt ohne Kompromisse fertigzustellen. Und um ein Auto zu bauen, braucht man die Hilfe vieler talentierter Menschen. Ein Designer muss mit anderen zusammenarbeiten und diese inspirieren, in dieselbe Richtung zu arbeiten.«