Der Knutschfleck am Hals der Gattin, Kultkomödie »Männer« nach Doris Dörrie kommt als Musical ins Komödienhaus

Heilbronn, 29. Dezember 2021

Ein Knutschfleck am Hals seiner Gattin wirft Tom, den Lebemann und erfolgreichen Kreativdirektor einer Werbefirma völlig aus der Bahn. Sie betrügt ihn! Das kann doch nicht wahr sein. Dass er schon seit Jahren immer wechselnde Affären hat, tut für ihn nichts zur Sache. Aber wie kann sie ihm das antun? Doris Dörrie hat 1985 mit ihrem Film »Männer« eine herrliche Komödie über die Untreue in der Ehe, männliche Eitelkeiten und Revierkämpfe geschaffen. Diese kommt jetzt als kleines, feines Comedy-Musical von Jimmy Roberts und Joe DiPietro auf die Bühne des Komödienhauses. Premiere ist am 30. Dezember 2021 um 20 Uhr. Fünf singende Schauspieler und eine vierköpfige Band sorgen für beste Unterhaltung. Regie führt Thomas Winter Das Publikum kennt von ihm unter anderem als Regisseur der »Rocky Horror Show« und des Musicals »Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken«. Die musikalische Leitung hat wie in den beiden anderen Inszenierungen wieder Heiko Lippmann.

Einmal nach Amerika  und wieder zurück

Doris Dörries Film »Männer« hatte es Mitte der 80er-Jahre auch nach Amerika geschafft.  Dort sah ihn der amerikanische Dramatiker und Songschreiber Joe DiPietro in einem kleinen Programmkino und war sofort von der Geschichte angetan. Als er gemeinsam mit dem Komponisten Jimmy Roberts gebeten wurde, ein modernes Musical über die Verwicklungen der Liebe zu schreiben, kam ihm diese Story sofort wieder in den Sinn. 2003 wurde das Musical am Broadway uraufgeführt und 200mal in Folge gespielt. 2006 kam das Musical wieder zurück nach Deutschland und wurde unter dem Titel »Männersache« in Hannover in deutscher Sprache erstaufgeführt.  

Zum Inhalt

Tom ist der überaus erfolgreiche Creative-Director einer renommierten Werbeagentur. Ihm geht’s gut. Er hat eine Frau und zwei Kinder, ein Haus mit Swimming-Pool, einen Porsche. In seine Ehe ist mittlerweile Routine eingezogen, für Abwechslung in seinem Liebesleben sorgen wechselnde Affären. Gerade betrügt er seine Frau mit seiner jüngeren Kollegin Jessica. Fast hätte Tom den 15. Hochzeitstag vergessen. Doch sein gewissenhafter Assistent hat schon eine Halskette als Geschenk für Toms Frau besorgt. Als Tom die seiner Frau umlegen will, entdeckt er unter ihren Haaren im Nacken einen Knutschfleck. Das kann doch nicht wahr sein! Schließlich haben sie schon eine ganze Weile nicht mehr … auch sie ist also nicht treu! Das wirft Tom völlig aus der Bahn: »Wie konnte sie mir das antun? Sie ist die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe!«

Am Abend dieser Enthüllung wird geredet. Tom, der kein schlechtes Gewissen wegen seiner eigenen Betrügereien hat, stellt sie zur Rede. Lucy erklärt, dass es einfach passiert sei, weil sie unsichtbar für ihren Mann geworden sei und nur noch »die Mutter, die Ordnung und das zweite Einkommen« war. Die Treffen mit dem anderen täten ihr gut und sie werde jetzt nicht einfach damit aufhören. Am nächsten Tag folgt Tom ihr, um zu sehen, mit wem sie sich trifft. Es ist nicht, wie Tom gehofft hat, ein unscheinbarer Schlappschwanz. Nein! Sebastian ist ein sehr ansehnlicher Künstlertyp. Tom muss unbedingt mehr über ihn herausfinden. Und da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. Sebastian hängt eine Annonce aus: WG-Partner gesucht. Und Tom, der sich ihm als Milo vorstellt, zieht bei ihm ein.

Als Yuppie Tom ist Gabriel Kemmether zu erleben, als Hippie Sebastian Oliver Firit. Die Musicaldarstellerin Eve Rades spielt Lucy, die Frau zwischen zwei Männern. Alle anderen Rollen werden von Regina Speiseder und Stefan Eichberg gespielt, die auch als Erzählerfiguren durch die Handlung führen. Sie alle singen, tanzen, spielen und bewegen auch die auf Schienen gelagerten Kulissenteile des Bühnenbildes von Florian Angerer, um die immer neuen Handlungsorte zu kreieren. Den Rhythmus der Inszenierung gibt die Musik vor.

Mit wachsender Selbstständigkeit holen Frauen in Sachen Untreue auf

Laut der ElitePartner-Studie 2020 ist knapp ein Drittel der Frauen in einer festen Beziehung  mindestens einmal fremdgegangen, unter den befragten Männern waren es etwa 27 Prozent. Wer hätte das gedacht, dass die Damen mittlerweile in Sachen Untreue vor den Herren der Schöpfung liegen? Frauen emanzipieren sich, auch was das Fremdgehen betrifft. Mit wachsendem Selbstbewusstsein und einer größeren finanziellen Unabhängigkeit erfüllen sie sich ihre Wünsche eben auch in Sachen Liebe. Dabei betrügen Frauen eher aus emotionalen Gründen, Männer hingegen, weil sie  — oft sehr kurzfristig — körperlichen Impulsen nachgeben.

Premiere am 30. Dezember 2021, 20 Uhr, Komödienhaus, »Männer«, »The Thing About Men«, Musical von Jimmy Roberts und Joe DiPietro, nach dem Film »Männer« von Doris Dörrie, deutsche Fassung von Nico Rabenald, Musikalische Leitung Heiko Lippmann, Regie Thomas Winter, Choreografie Sven Niemeyer, Ausstattung Florian Angerer, Dramaturgie Andreas Frane, mit Lucy, Eve Rades, Tom, Gabriel Kemmether, Sebastian, Oliver Firit, Jessica, Oksana, Edith, Janice, Cindy, Vivian und anderen, Regina Speiseder, Daniel, Manuel, Barkeeper, Maitre d’ und anderen, Stefan Eichberg, Musiker Diego Hernandez Suarez, Johannes Krampen, Dirk Rumig, Christoph Sabadinowitsch, weitere Vorstellungen am 31. Dezember 2021, 18 Uhr, 4. Januar 2022, 20 Uhr, 6. Januar 2022, 20 Uhr, 9. Januar 2022, 15 Uhr, 14. Januar 2022, weitere Termine unter www.theater-heilbronn.de …