#Gütersloh: unhaltbare Zustände der ambulanten Impfangebote

Die ambulanten Impfangebote stellen aus Sicht des Seniorenbeirates unhaltbare Zustände dar. Bereits am vergangenen Freitag hatte das mobile Impfteam des Kreises seine improvisierte Impfstelle in den Räumlichkeiten des Kaufhauses »Sinn« am Berliner Platz eingerichtet. Bereits 40 Minuten nach Öffnung wurden die Impfwilligen gebeten sich nicht mehr anzustellen, da die Kapazität von insgesamt 300 Impfungen für die geplante Öffnungszeit von fünf Stunden bereits ausgelastet sei. Die Menschenschlange reichte zu diesem Zeitpunkt und dies bei winterlichen Wetterbedingungen bereits durch die Berliner Straße bis zum Schuhhaus Potthoff.

Parallel zu den ambulanten Impfangeboten, steht für den Kreis Gütersloh ein stationäres Impfangebot im ehemaligen Impfzentrum an der Marienfelder Straße zur Verfügung. Hier werden Termine bis zum 23. Dezember 2021 vergeben. Weitere Termine sind über das bestehende Buchungssystem derzeit nicht verfügbar.

Bereits in einem Zeitungsinterview vom 18. November 2021 bestätigt Landrat Sven Georg Adenauer »Da, wo wir Impfstellen anbieten, sind die Schlangen lang. Das Angebot möchten wir weiter ausbauen. Ich kann mir vorstellen, dass wir in naher Zukunft das Angebot deutlich ausweiten.« Dies ist leider bisher völlig unzureichend, nur in Ansätzen geschehen. Landrat Adenauer bestätigt, dass im ehemaligen Impfzentrum in Spitzenzeiten bis zu 2.800 Impfungen täglich im Zweischichtsystem verabreicht werden konnten. Derzeit wird im ehemaligen Impfzentrum (jetzt stationäre Impfstelle) von Montag bis Samstag lediglich in einem Zeitraum von sechs Stunden täglich, an maximal fünf der vorhanden acht Impfstraßen geimpft. Das heißt, dass das Impfzentrum des Kreises Gütersloh derzeit mit einer Auslastung von 27 Prozent gefahren wird und somit rechnerisch maximal 750 Impfungen am Tag anbieten kann. Neben der Frage der Zumutbarkeit von ambulanten Impfangeboten, mit Wartezonen unter freiem Himmel, sei bei den genannten Zahlen auch die Frage nach der Effektivität von improvisierten ambulanten Impfangeboten erlaubt.

Der Seniorenbeirat der Stadt Gütersloh fordert, dass der Kreis Gütersloh, als eine Region mit steigenden Infektionszahlen, überlasteten Arztpraxen, im Landesvergleich niedriger Impfquote und zunehmend überlasteter Intensivstationen, den Betrieb des Impfzentrums in der ehemaligen Leistungsstärke umgehend wieder herstellt. Das von Landrat Adenauer dargestellte Problem der Personalgewinnung, sollte durch eine angemessene Bezahlung der Mitarbeiter kurzfristig zu beheben sein. Ambulante Angebote, wie die Veranstaltung im Kaufhaus »Sinn«, können lediglich ein zusätzliches wohnortnahes Angebot darstellen. Solche Angebote müssen bezüglich Effektivität und Zumutbarkeit, bedarfsgerecht geplant und an die Witterungsbedingungen angepasst sein. Der Seniorenbeirat erwartet ein sofortiges schnelles Handeln der Politik, zur Sicherstellung des Impfschutzes aller Bevölkerungsgruppen.