Black Friday, Cyber Monday, Black Week in Gütersloh

Black Friday (»schwarzer Freitag«) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Freitag als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison.

Der Black Friday ist eine Verkaufsveranstaltung des Einzelhandels, die Rabatte in den Fokus stellt und zum Kauf von Produkten anregen soll. Mittlerweile ist die Rabattaktion in vielen Industrienationen bei zeitlicher Übereinstimmung übernommen worden, vor allem auch im online im Internet.

Wirtschaftliche Bedeutung

Da die meisten US-Amerikaner diesen Tag als Brückentag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden – üblicherweise um fünf Uhr – und bieten Sonderangebote, Rabatte und Werbegeschenke. Deshalb warten viele Menschen nachts in langen Schlangen vor den Geschäften, um Schnäppchen (englisch »doorbusters«) zu ergattern. 2013 öffneten einige große Ladenketten ihre Geschäfte schon Donnerstag am frühen Abend. Entgegen früheren Annahmen werden erst seit 2005 in den USA am Black Friday die höchsten Umsätze des Jahres erzielt. Der Black Friday dient in den USA als wichtiger Indikator für das Weihnachtsgeschäft.

2014 wurden 50,9 Milliarden US-Dollar während des viertägigen Black-Friday-Wochenendes ausgegeben, dies entspricht einer Abnahme um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Schätzungen sollen 2014 rund 134 Millionen Menschen eingekauft haben, dies entspricht einem Rückgang um 5,2 Prozent im Vergleich zu 2013, wo noch 141 Millionen Käufer zu verzeichnen waren. 2017 gaben Amerikaner rund um Black Friday laut Marktforschung Adobe Analytics fast acht Milliarden Dollar aus – eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent.

Seit der Verbreitung des Internethandels werben am auf den Black Friday folgenden Cyber Monday viele Online-Händler mit entsprechenden Spar- und Gratis-Aktionen.

Herkunft der Bezeichnung Black Friday

Der Name kann daher rühren, dass die Menschenmassen auf den Straßen und in den Einkaufszentren aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen. Dies könnte auch eine Anspielung auf das Chaos nach dem Börsencrash von 1929 sein, als viele Menschen noch ihre Ersparnisse in letzter Minute von den Banken zu retten versuchten und daher ebenso chaotisch und massenweise umherliefen.

Eine weitere Theorie ist die, dass an diesem umsatzstarken Tag die Händler die Chance haben, aus dem Minus herauszukommen – also statt roter Zahlen schwarze zu schreiben. Dazu passt der Hinweis, die Händler hätten an diesem Tag vom Geldzählen schwarze Hände.

Die erste bekannte Verwendung des Ausdrucks Black Friday (in diesem Sinne) wurde durch Bonnie Taylor-Blake von der American Dialect Society recherchiert und eine Herkunft aus Philadelphia belegt: »Januar 1966 – ›Black Friday‹ ist der Name, den die Polizei von Philadelphia dem Freitag nach dem Erntedankfest gegeben hat, wobei dies kein Ausdruck von Begeisterung war. ›Black Friday‹ eröffnet offiziell die Weihnachtseinkaufszeit in der Innenstadt, und er bringt normalerweise massive Staus und überfüllte Bürgersteige, während die Geschäfte in der Innenstadt von Öffnung bis Schließung belagert werden.«

Black Friday Deutschland

Während der Black Friday in den USA hauptsächlich im stationären Einzelhandel stattfindet, werden in Deutschland die meisten Rabatte online angeboten. In größerem Rahmen findet der Black Friday in Deutschland seit 2013 statt. Apple war 2006 das erste Unternehmen, das zum Black Friday mit Rabatten warb. Den Namen Black Friday verwendete Apple dabei in Deutschland nie, sondern sprach etwa 2012 von einem »eintägigen Shopping Event«. Das Event gewann in den Folgejahren schnell an Bekanntheit. 2013 bewarben 500 Händler ihre Angebote zum Black Friday über eines von mehreren Werbeportalen. 2017 kannten bereits 89 Prozent aller Deutschen den Black Friday. Rund 60 Prozent wollten an ihm einkaufen. Im Jahr 2018 gaben bei einer Umfrage zur Bekanntheit von Black Friday und Cyber Monday in Deutschland bereits 94 Prozent der Befragten an, den Aktionstag Black Friday zu kennen.

Im Gegensatz zu den USA entwickeln sich die Umsätze, die deutsche Händler am Black Friday erzielen, positiv. 2014 erwarteten Online-Händler am Black Friday einen Umsatz von 296 Millionen Euro, was einem Plus von 15,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 entsprach. Nach Angaben des Payment-Unternehmens Klarna sind die Online-Einkäufe am Black Friday im Vergleich zu einem normalen Freitag um 64 Prozent gestiegen. Laut einer Erhebung von RetailMeNot in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research zu den prognostizierten E-Commerce-Umsätzen am Black-Friday-Wochenende in Deutschland wurden 2016 am Black Friday 360 Millionen Euro umgesetzt, am Black-Friday-Wochenende mehr als 1 Milliarde Euro. Für das Black-Friday-Wochenende 2017 rechneten Experten mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostizierte 2018 eine Umsatzsteigerung am Black-Friday-Wochenende auf 2,4 Milliarden Euro, für 2019 auf 3,1 Milliarden Euro.

Was klar war: Die Wortmarke Black Friday ist in Deutschland teilweise geschützt. Vom Markenschutz ausgenommen sind Werbedienstleistungen für Dritte sowie der Handel mit Elektronik- und Elektrowaren.

Andere Wortschöpfungen

Einige Händler in Gütersloh und Ostwestfalen-Lippe (OWL) arbeiten auch mit anderen Begriffen wie etwa Black Week oder Cyber Week oder ähnlichen Wortschöpfungen wie 24. Black Deals, Black Sales et cetera.

Der Blackfriday 2020 wird mit aggressiven Preisaktionen den Kaufrausch der Konsumenten wieder zur Oniomanie (dem Kaufzwang) oder gar Kaufsucht entwickeln und – noch schlimmer – den Verkaufsrausch im Handel, speziell den der Einzelhändler, wieder in ungeahnte Höhen treiben.

Black Friday vernichtet Erträge

Das Ergebnis der Preisaktionen und des Verkaufsrausches im stationären Einzelhandel, auch bei vielen Online Shops ist ernüchternd. Viel Umsatz am Black Weekend, aber schlechte Margen und wenig Gewinn. Auch für Kunden folgt dem Kaufrausch oft Katerstimmung. Zu viel Zeug gekauft, das letztlich niemand braucht und das vermeintliche Schnäppchen war gar keines.

Die Bilanz solcher Aktionen

  • mehr Umsatz
  • mehr Kundenfrequenz
  • mehr verkaufte Stück

Dagegen stehen aber oft …

  • Weniger Umsatz im Weihnachtsgeschäft in vielen Produktkategorien – wer würde in Gütersloh zwei oder drei Fernseher kaufen, wenn er einen braucht, nur weil er billig ist?
     
  • Bedingt durch hohe Preisnachlässe im Rahmen der Black Preisaktionen werden viel zu niedrige Margen erzielt und daraus folgend geringe oder gar keine Erträge (und im Worst Case sogar Verluste) aus der Black Show.

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