Halloween 2021 in Gütersloh – ist was los?

Dem Vernehmen nach finden beliebte Halloween-Veranstaltungen wie im Gasthaus Bermpohl oder dem Gütersloher Brauhaus 2021 nicht statt.

Ob an diesem Abend Kinder durch die Stadt ziehen und »Trick or Treat«, »Süßes oder Saures« zur Auswahl stellen werden, wird sich zeigen. Der Brauch – das Kostümieren und Sammeln von Süßigkeiten unter Androhung von Streichen – hat seinen Ursprung in der keltischen Tradition der »Cennad y Meirw«, was soviel wie »Botschafter der Toten«Â bedeutet.

Das klassische »Laternesingen« ist für die Kinder seit Jahren offenbar zu uninteressant geworden. »Halloween« ist cool, »Laternesingen« oder »Martinssingen« nicht.

Auf der Facebookseite von »Made in Bärlin Gütersloh« hat das »Hangover« (ehemals »Eule«) an der Kaiserstraße am 12. Oktober 2021 ein »Kinder-Halloween 2021« am 30. und 31. Oktober 2021 angekündigt. Zwischen 14 und 18 Uhr können sich die #Kids demnach »richtig austoben« und gemeinsam eine Kinder-Party feiern. Geplant sind eine Kostümpremiere, Heißwürstchen, Süßigkeiten, Waffeln, Pizza, Gruseldeko, Kinderdisco und Zuckerwatte. Der Eintritt soll für Kinder und Erwachsene gleichermaßen 3,50 Euro kosten.

Was ist »Halloween«?

»Halloween«, von »All Hallows’ Eve«, der Abend vor Allerheiligen, steht für Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem »Hochfest« »Allerheiligen« vom 31. Oktober auf den 1. November eines Jahres. Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im katholischen Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den #USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.

Im Zuge der »Irischen Renaissance« nach 1830 wurden in der frühen volkskundlichen Literatur eine Kontinuität der Halloweenbräuche seit der Keltenzeit und Bezüge zu heidnischen und keltischen Traditionen wie dem Samhainfest angenommen. Es werden immer wieder entsprechende Mutmaßungen des Religionsethnologen James Frazer zitiert.

Seit den 1990er-Jahren verbreiten sich Halloween-Bräuche in #US-amerikanischer Ausprägung auch im kontinentalen Europa. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So vermischten sich insbesondere im deutschsprachigen Raum heimatliche Bräuche wie das Rübengeistern oder Traulicht mit Halloween, genauso nahmen traditionelle Kürbisanbaugebiete wie die Steiermark oder der Spreewald Halloween schnell auf.

Kritik

Mit steigender Beliebtheit Halloweens wurde Kritik von verschiedenen Seiten laut. In Deutschland wird kritisiert, dass die alten Bräuche zunehmend verdrängt werden, beispielsweise das »Martinisingen« oder »Martinssingen« am 10. beziehungsweise dem 11. November, bei dem an den Haustüren Lieder gesungen und als Belohnung Gebäck, Früchte oder Süßigkeiten erwartet werden. Ebenso beklagt wird #Vandalismus durch Häuserschmierereien oder Eierwürfe, die zu vermehrten Einsätzen der Polizei zu Halloween führen.

Das »Hochfest« »Allerheiligen«, von dem Halloween seine Bezeichnung ableitet, gehört in einigen deutschen Ländern zu den sogenannten stillen Tagen. An stillen Tagen sind in einigen deutschen Ländern öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen, verboten.

Insbesondere evangelikale Christen in den Vereinigten Staaten distanzieren sich sehr scharf von Halloween; sie vertreten die Meinung, dass mit dem Fest Missbrauch durch satanistische Vereinigungen getrieben werden könne, und lehnen Halloween als okkult ab. Andere verteidigen einen ungezwungenen Umgang mit Spuk und dem Unheimlichen zu Halloween durch Christen.

In den USA bekannt und umstritten ist die zeitlich begrenzte Errichtung sogenannter »Hell Houses«, die oft zeitlich parallel zu Halloween errichtet werden und aus Darstellungen der ewigen Verdammnis, des Himmels und eines zugehörigen Laster- und Tugendenkatalogs bestehen. Zuweilen kommt es dabei zu ungewollten Verwechslungen mit kommerziellen Halloweenveranstaltungen.

Grusellesung für Kinder in der Weberei

Am 31. Oktober 2021 um 17 Uhr veranstaltet der »Bürgerkiez« eine »Grusellesung für Kinder« an Halloween.