Erzbistum Paderborn eröffnet weltweiten synodalen Prozess im Paderborner Dom

Paderborn (pdp) Das Erzbistum Paderborn hat am Samstag, 23. Oktober 2021, mit einem Gottesdienst im Paderborner Dom den synodalen Prozess für die Weltkirche eröffnet. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB, der stellvertretend für Erzbischof Hans-Josef Becker der Eucharistiefeier vorstand, warnte in seiner Predigt entschieden vor Polarisierungen und forderte stattdessen ein »#Miteinander, das sich gegen #Spaltungen in #Gesellschaft und #Kirche stellt«. In der #Heiligen #Messe, die via #Livestream mitgefeiert werden konnte, wurde für die Weltsynode eine Kerze entzündet, die künftig in der Paderborner Bischofskirche brennt. Eine neue Internetseite bietet ab sofort die Möglichkeit, eigene Beiträge in den Synodalprozess der Weltkirche einzubringen.

#Synodale Prozesse dürften nicht von Einzelinteressen geleitet sein, appellierte Weihbischof Dominicus in seiner Predigt. Vielmehr müsse die Kirche angesichts der aktuellen Herausforderungen synodal wachsen. »Synodalität bedeutet, gemeinsam und offen nach dem Weg von Kirche zu fragen und ihn im Licht des Evangeliums zu gehe«â€œ, sagte Weihbischof Dominicus. Eine solche Haltung werde vom Aufeinander-Zugehen und Aufeinander-Hören geprägt, nicht vom »#Teufelskreis von #Besserwissen und #Schlechtreden«. 

Synodalität dürfe jedoch nicht als Demokratisierungsbewegung oder Abschaffung der Sakramentalität von Kirche missverstanden werden, mahnte Weihbischof Dominicus. Papst Franziskus habe zu einem Weg eingeladen, auf dem alle voneinander lernen sollen: »Kirche ist nicht für sich selbst da, sondern für die Menschen. Nur der Blick auf Jesus und dessen froh machende Botschaft verwandelt und befähigt zum Einsatz für die Menschen.« Der Auftrag der Kirche sei es, dass Menschen in ihr den Kontakt zu Gott finden könnten, »der Liebe und gelingendes Leben ermöglicht«.

Synchronisierung der Dialogprozesse

Monsignore Dr. Michael Bredeck leitet den Bereich Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn und ist im Erzbistum Paderborn Ansprechpartner für die beiden Synodalprozesse. »Gerne nehmen wir in unserer Ortskirche von Paderborn die Einladung von Papst Franziskus an, uns am wichtigen Prozess der Weltsynode gestaltend zu beteiligen«, so Dr. Bredeck, der im Dom zusammen mit Domzeremoniar Monsignore Gregor Tuszynski konzelebrierte. »Ich bin überzeugt davon, dass wir unsere Erfahrungen aus dem Synodalen Weg in Deutschland und dem Entwicklungsprozess im Erzbistum Paderborn gut in den weltsynodalen Dialog einbringen können. Von der Synchronisierung dieser drei Dialogprozesse erwarte ich neue inspirierende #Impulse«, so Dr. Bredeck.

#Kerze für die Weltsynode 

Der Gottesdienst im Hohen Dom eröffnete nicht nur den weltsynodalen Prozess im Erzbistum Paderborn, sondern bildete zugleich den Abschluss des Diözesanen Forums, bei dem viele hundert Gläubige am Samstag die weitere Entwicklung der Erzdiözese gemeinsam in den Blick genommen hatten. Annette Lödige-Wennemaring, Mitglied des Paderborner Diözesankomitees und dessen Vorsitzender Jan Hilkenbach, der auch Delegierter beim Synodalen Weg ist, trugen eine Kerze für den weltkirchlichen Synodalprozess in die Paderborner Bischofskirche. Die Kerze wurde als Zeichen für die Begleitung der Weltsynode entzündet und wird künftig im Dom brennen.

Internetseite ermöglicht aktive Beteiligung

Mit einer neuen Internetseite zum weltweiten Synodalprozess ruft das Erzbistum Paderborn dazu auf, sich in diesen auch inhaltlich einzubringen. Auf der Seite www.erzbistum-paderborn.de/themen-angebote/weltweiter-synodaler-prozess sind sämtliche Hintergründe zum Prozess gebündelt. Hier findet sich über ein Formular auch die Möglichkeit für inhaltliche Rückmeldungen. Alle Beiträge, die bis zum 17. Dezember 2021 eingehen, werden in einer Zusammenfassung der Deutschen Bischofskonferenz übergeben und fließen so unmittelbar in den weltkirchlichen synodalen Prozess ein.

Hintergrund: Synodaler Prozess der Weltkirche

Der Dialogprozess der Weltkirche, der am 10. Oktober 2021 im Vatikan eröffnet wurde, soll das synodale Selbstverständnis der katholischen Kirche stärken. Er ist auf zunächst rund zwei Jahre angelegt und mündet in die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode 2023 in Rom, die unter dem Titel »Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung« steht. Auf dem Weg dorthin wird nun zunächst ein halbes Jahr lang in den Diözesen in aller Welt beraten, bevor ein synodaler Prozess auf Kontinentalebene folgt. Strukturiert werden diese Beratungen von zehn durch Papst Franziskus ausgerufenen Themen –  vom Zuhören über das Feiern der Eucharistie bis hin zur Mitverantwortung.