Unser Leben ist ähnlich wie die Strömung eines Flusses. Es geht immer weiter, ganz egal wie viele Steine, Felsen und Wasserfälle ihm entgegenkommen. Wichtig dabei ist, dass wir mit dem Fluss des Lebens mitschwimmen und nicht versuchen gegen an zu paddeln, oder bei den ersten Steinen, welche uns im Weg liegen, aufzugeben. Denn ganz egal wie schwer es im Leben manchmal sein kann, sollte man darauf vertrauen, dass nach jeder schlechten Phase auch wieder eine Gute kommt.

Günther Kosick, Autor des Buches »Einer von Vierzehn« sieht genau diese Theorie als eine Art Gesetz des Lebens an. Als Nummer Zehn wuchs er in einer Familie mit 14 Kindern auf und weiß somit genau wie es sich anfühlt, in aussichtslosen Krisensituationen zu stecken.

In diesem Gastbeitrag möchte Herr Kosick erzählen, wie man es trotz Schicksalsschlägen schafft, sein Leben zu meistern.

Das Leben nehmen wie es kommt

Radikale Akzeptanz ist ein wichtiges Instrument, um ein glückliches und harmonisches Leben zu führen. Alles was wir nicht ändern können, sollten wir akzeptieren und darauf vertrauen, dass am Ende des Tunnels immer ein Licht auf uns warten wird. Kämpfen wir gegen Lebenskrisen an, so gewinnen wir nicht an Leichtigkeit, sondern wird unsere momentane Situation dadurch nur noch verschlimmert. Lieber sollten wir annehmen, dass Krisen genauso zu unserem Leben dazugehören, wie Freude und Heiterkeit. Wir können nicht einfach nur nach etwas greifen, etwas erreichen und dann glauben, dass es immer so schön bleiben wird. Denn das Leben kommt in Wellen. Wiederfährt uns Glück, so wartet um die Ecke auch schon wieder die dunkle Seite. Denn wie kann das Glück wissen, dass es das Glück ist, ohne das Unglück? Das eine bedingt somit das andere und kommt ohne dessen Gegenteil nicht aus.

Die Gedanken abstellen

Häufig laufen negative Situationen in unseren bloßen Gedanken ab und haben mit der Realität nichts zu tun. Durch Erfahrungen im Leben haben wir diverse Ängste aufgebaut, welche dafür sorgen, dass wir bestimmte Situationen nicht mehr neutral betrachten können, sondern Emotionen mit hineinspielen. Dadurch entstehen Sorgen und die Dinge erscheinen negativer, als sie eigentlich sind. Bevor man also Situationen verurteilt, sollte man vorher dafür sorgen, einen klaren Kopf zu bekommen und aufgeladene Emotionen auszubalancieren.

Sind wir in einem negativen Gedankenstrudel gefangen, so ziehen wir eine ganze Kette von negativen Ereignissen in unser Leben, bis wir selbst diese Kette unterbrechen. Dies gelingt uns nur, indem wir die Dinge mit anderen Augen betrachten.

Die Perspektive wechseln

Ein einfacher Wechsel der Perspektive kann eine Situation manchmal in ein völlig anderes Licht stellen. Dabei hilft es zu hinterfragen, ob dieser Umstand gerade wirklich so schlimm ist, wie wir denken. Bei Konflikten mit Personen ist es hilfreich, sich in die andere Person hineinzuversetzen und versuchen, so zu denken wie sie. Mit einem Perspektivwechsel kommt man häufig schnell wieder von der Dunkelheit zum Licht.

Befindet man sich in einer Situation, in der man Angst hat, so kann es förderlich sein, Gegenargument für die Angst zu finden und negative Sätze in positive umzuwandeln. Zum Beispiel aus dem Satz »Ich kann das nicht« ein »Ich schaffe das« zu machen.

Der Glaube an sich selbst

In uns steckt so viel mehr als wir annehmen. Durch zahlreiche Studien konnte belegt werden, dass wenn wir fühlen, wir hätten unsere 100 Prozent erreicht, wir eigentlich gerade mal bei 50 Prozent angelangt sind. Unser Gehirn ist schlauer als ein Computer und unser Körper zu mehr fähig als wir denken. Doch der Glaube an uns selbst ist eine Art Training. Geben wir nach jeder Niederlage sofort auf, so wird sich niemals der gewünschte Erfolg einstellen. Das Glück wartet hinter der Komfortzone auf uns. Niederlagen gehören genauso zum Leben wie Erfolge und diese anzunehmen ist die Quintessenz, um wirklich an sich selbst zu glauben.

Fazit

Dem Leben vertrauen ist also von großer Bedeutung. Auch die schlechteren Phasen im Leben anerkennen und mit hocherhobenen Haupt durch seine Ängste hindurchgehen, machen einen wahren Champion aus.

Günther Kosick ist einer dieser Champions und hat es geschafft, das Leben mit Leichtigkeit anzunehmen, auch wenn die Zeiten mal nicht so rosig aussehen. Trotz vielen Schwierigkeiten mit 13 Geschwistern, würde er heute nichts ändern wollen, denn wer sollte dann auch die Geschichte seines Buches erzählen?

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