Der #Shanty-#Chor »Die #Luttermöwen« aus #Gütersloh-#Isselhorst besteht aus rund 40 Mitgliedern. Als der »etwas andere« Shanty-Chor begrüßt man es, dass ihn auch einige Frauen beim Singen unterstützen. Das Hauptanliegen ist das Verbreiten des frischen, nordischen Liedes im #Binnenland und natürlich das gesellige Beisammensein. Bei vielen öffentlichen Auftritten hat der Chor mit #Musik, #Spaß und guter #Laune die #Zuhörer begeistern können.

Der Shantychor »Die Luttermöwen« wurde im Januar 1992 als eine Abteilung des #CVJM Isselhorst gegründet. Isselhorst ist ein Ortsteil von Gütersloh. Durch den Ort fließt ein kleiner Fluss, die »Lutter«. Die Lutter mündet in die Ems und bringt Isselhorst damit die Verbindung zum Norden.

Um an das #Meer, den Norden und die weite Ferne zu erinnern, wurden die »#Möwen« mit der »#Lutter« zusammengefügt und der Name »Die Luttermöwen« entstand.

Einer Höhepunkt ist der durch die Idee der »Luttermöwen« entstandene, original »Friesische Frühschoppen« am Himmelfahrtstag in Isselhorst. Hierzu werden jährlich mehrere Shantychöre der Region eingeladen und es wird Küstenstimmung nach #Ostwestfalen geholt – mit jährlich steigenden Besucherzahlen.

Der Shanty-Chor »Die Luttermöwen« freut sich über jeden, der das Team verstärken möchte – egal ob mit #Gesang oder mit einem #Instrument. Ãœbungsabend ist immer montags um 19.30 Uhr im Vereinshaus des Schützenverein Niehorst, Brockhagener Straße 376 in 33334 Gütersloh, gegenüber dem Sägewerk Huxohl. Erwartet wird ein möglichst regelmäßiger Besuch des Ãœbungsabends und die Bereitschaft zu gelegentlichen Auftritten.

Geschichte des Shantys

Zu den schönsten Traditionen der Seefahrt zählt die gekonnte Wiedergabe der alten Seemannslieder und Shantys. Shantys sind Lieder, die in den vergangenen Jahrhunderten sowohl von den Seeleuten als auch von den Sklaven an Bord der Schiffe wie auch in fremden Häfen während ihrer schweren Arbeit gesungen wurden.

Der heute geläufige Name »Shanty« (englisch »Sea Shanty«) tauchte erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Er wurde vermutlich vom englischen »chant« (»singen«, »Gesang«) und dem französischen »chanter« (»singen«) abgeleitet, beziehungsweise von »chattet«, wie es die französischsprechenden schwarzen Schauerleute von New Orleans gebrauchten.

Erste Hinweise auf »Arbeitslieder der Matrosen« finden sich im Werk des Dominikaners Felix Fabri aus Ulm, der 1493 auf einer Galeere nach Palästina segelte. Im »Complaynt of Scotland« (1549) finden sich die frühesten bekannten Texte solcher Arbeitslieder. Shantys waren also dem Ursprung nach Arbeitslieder zur Zeit der Großsegler. Man sang sie auf den Handels- und Fischfangschiffen, zur Unterstützung und Koordination körperlich anspruchsvoller Arbeiten, die nur in gemeinsamer Kraftanstrengung erledigt werden konnten, wie Anker hieven, Segel setzen, Segel und Netze einholen, Taue durchholen, Aufziehen der Rahen, die Arbeit an Winden und Pumpen, aber auch beim Be- und Entladen der Schiffe.

Da Großbritannien zur Blütezeit der Shantys im 19. Jahrhundert die führende Seefahrtnation war, sind viele der heute überlieferten Shantys in englischer Sprache. Es war allerdings meist kein reines Englisch. Da die Schiffsbesatzungen oft aus unterschiedlichen Ländern stammten, war es eher ein Sprachgemisch, sogenanntes Pidgin-Englisch, unfein und melodisch unstimmig. Nicht das Singen stand im Vordergrund, sondern die Tätigkeit.

Mitte 16. Jahrhundert bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschwanden viele Shantys wieder aus dem Bordleben. Grund dafür war wohl die Zwangsrekrutierung vieler britischer Seeleute in die Kriegsmarine. Shantys waren dort verboten, denn Kommandos auf den Kriegsschiffen wurden durch Pfeifen weitergegeben. Die neu angeheuerten Schiffsbesatzungen der britischen Handelsschiffe, die vorwiegend aus anderen Nationen stammten, hatten zum traditionellen Shanty keinen Bezug.

Zur Zeit der frachtfahrenden Großsegler klangen Shantys anders als heute. Auf die in Form eines Wechselgesangs laut gegen Wind und Wetter herausgebrüllten Befehle des Shantyman antworteten die Matrosen mit ihrem Gesang, der meist mit einem Haul (wie im Deutschen »Hau-ruck«) und dem Zug am Tau endete. So ist es auch nicht verwunderlich, dass erste Berichte über Shantys von »wilden Schreien« auf Deck der Segelschiffe berichten, auch den heute üblichen Einsatz von Instrumenten gab es nicht. Allein die Stimmen von Shantyman und Mannschaft waren zu hören. Lediglich bei ruhigeren Arbeiten wie am Gangspill sowie in der abendlichen Freizeit kam es gelegentlich zum Einsatz von Mundharmonika, Fidel oder Banjo.

Mit Beginn der Industriellen Revolution wurden schnellere Schiffe gebraucht. Die breitbauchigen Ostindienfahrer verschwanden und wurden durch Klipper und Fregatten ersetzt. Mit der Eröffnung des Suez-Kanals verdrängten die aufkommenden Dampfschiffe viele Frachtsegler auf den Routen nach Ostasien und Australien. Dies führte letztlich dazu, dass die Shantys ihren praktischen Nutzen für die Seefahrt nach und nach verloren und nur noch in der Freizeit und zur Unterhaltung gesungen wurden.

Viele Shantys entstanden auch durch Ãœbernahme von Volksliedern der afro-amerikanischen und karibischen Hafenarbeiter, die beim Beladen der Schiffe in den Südstaaten der USA eingesetzt waren. Aber auch die schottischen und nordeuropäischen Walfänger- und Fischfangflotten nahmen großen Einfluss auf die Entwicklung der Shantys, genauso wie die Besatzungen der Handelsschiffe (Kauffahrer) auf den Fernrouten nach Ãœbersee. Aber auch die Lieder aus den jeweils besuchten Ländern beziehungsweise Herkunftsländern der Matrosen spielten eine Rolle, denn man kannte keine Scheu bei der Ãœbernahme fremder Melodien. Gesungen wurde, was gefiel, und die Texte wurden einfach verändert oder angepasst. Selbst Kinderlieder wurden adaptiert (etwa »Down by the sea, where the watermellows grow«).

Nächster Auftritt

Der nächste Auftritt findet am Samstag, 23. Oktober 2021, um 16 Uhr unter dem Motto »50 Jahre Pflegeheim ›Haus Laurentius‹« an der Weihestraße, 33613 Bielefeld, statt.

Shanty-Chor »Die Luttermöwen«
Lothar Kache
Kobaltweg 2
33334 Gütersloh
Telefon (05241) 6472
E-Mail luttermoewen@t-online.de
www.luttermoewen.de