Frankfurt am Main (ots) In Deutschland arbeiten rund 183.000 Physiotherapeuten für die Gesundheit der Menschen. [1] Und das aus gutem Grund, denn etwa jede:r fünfte Bundesbürger:in muss im Laufe eines Jahres die Physiotherapie in Anspruch nehmen. [1] Ob Orthopädie oder Neurologie, chronische Rückenschmerzen oder Sportverletzungen – die »heilende Hände« können selbst bei der Rehabilitation einer überstandenen Covid-19-Erkrankung helfen. Um die Arbeit der Physiotherapeut:innen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ein Bewusstsein für ihren Beitrag zur globalen Gesundheit zu schaffen, wird seit 2009 am 8. September 2021 der internationale Tag der Physiotherapie gefeiert. Anlässlich dieses Aktionstages untersucht der digitale Versicherungsmanager Clark die Leistungsunterschiede der privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen in der physiotherapeutischen Behandlung und erklärt, worauf bei einem Wechsel in die private Krankenversicherung hier zu achten ist.

Physiotherapie: so viel mehr als Krankengymnastik

Neben der klassischen Physiotherapie zur Behandlung und Rehabilitation bei Verletzungen, Unfällen oder Krankheiten, zeigt sich die Bedeutung des Berufsfeldes vor allem in der Prävention. So lassen sich durch physiotherapeutische Behandlungen Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen frühzeitig verhindern. Mit ihren präventiven Angeboten leistet die Physiotherapie einen wichtigen Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen. Doch inwiefern unterscheiden sich in Sachen Physiotherapie die Leistungen zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen?

Große Unterschiede in der physiotherapeutischen Versorgung

Sowohl beim Präventionsangebot als auch bei der tatsächlichen Therapie und Rehabilitation weichen die Angeboten der gesetzlichen Krankenkasse stark von denen der privaten Kassen ab: Während die gesetzliche Versicherung im Rahmen der Physiotherapie feste Behandlungszeiten vorgibt (15 bis 20 Minuten pro Sitzung), richten sich die privaten Krankenkasse meist an die von den Therapeut:innen empfohlenen Behandlungszeiten. Auch bei den Therapieformen gibt es Unterschiede: Privatpatienten können aus verschiedenen Therapieleistungen wählen und diese kombinieren. Gesetzlich Versicherte sind hingegen an die Leistungen des Heilmittelkatalogs gebunden. Auch die Menge der Behandlungen ist bei der gesetzlichen Krankenversicherung auf eine bestimmte Anzahl an Sitzungen festgelegt (wie beispielsweise sechs Sitzung nach einer Knieverletzung). Bei Privatversicherten fällt der Umfang der physiotherapeutischen Verordnung von vornherein meist größer aus.

«Privatversicherte sollte sich stets vorab erkundigen«

Doch erstattet die private Krankenversicherung wirklich alle Kosten? Die Leistung der Physiotherapie fällt in der Regel unter die Heilverfahren. Hier kann die Kostenübernahmen bei der PKV je nach Anbieter und Tarif zwischen 70 und 100 Prozent liegen. »Es ist daher ratsam bevor eine physiotherapeutische Behandlung begonnen wird, Rücksprache mit der privaten Krankenversicherung zu halten, wie es um die Erstattung der Kosten steht und ob diese an mögliche Bedingungen geknüpft ist«, empfiehlt Dr. Marco Adelt, COO und Co-Gründer von Clark. Bei der Tarifwahl sollten Privatversicherte außerdem auf folgende Punkte achten: Viele private Krankenkassen erheben bei Heilverfahren eine jährliche Höchstgrenze von um die 1.000 Euro. Zudem gibt es hier in den privaten Kassen auch Einschränkungen hinsichtlich der Sitzungsanzahl pro Jahr.

»Die Unterschiede in den Leistungen der privaten und gesetzlichen Versicherungen werden für Verbraucher gerade bei der Physiotherapie deutlich – hier lohnt sich ein Vergleich besonders«, sagt Dr. Adelt. Einen kompakten Ãœberblick über die Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung geben Ratgeber-Artikel im Netz. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass der Wechsel in die private Krankenkasse seit Jahresbeginn einfacher geworden ist. »Jedoch sollte sich jeder vor einem Wechsel persönlich beraten lassen. Schließlich ist die eigene Gesundheit unser höchstes Gut und sollte daher stets richtig abgesichert sein«, so Adelt abschließend.

Quelle

[1] Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V., https://ots.de/QRvDDi