Wiesbaden (ots)

Exporte in Nicht-EU-Staaten, Juli 2021

52,8 Milliarden Euro

minus 2,7 Prozent zum Vormonat (kalender- und saisonbereinigt)

plus 5,8 Prozent zum Vorjahresmonat

Im Juli 2021 sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber Juni 2021 kalender- und saisonbereinigt um 2,7 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, lagen die Exporte in Drittstaaten kalender- und saisonbereinigt 7,8 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im Juli 2021 Waren im Wert von 52,8 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2020 stiegen die Exporte im Juli 2021 um 5,8 Prozent.

Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Juli 2021 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 10,8 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Juli 2020 um 15,3 Prozent. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,4 Milliarden Euro exportiert, das waren 3,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen im Vorjahresvergleich um 5,6 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.

Methodische Hinweise

Seit dem Berichtsmonat April 2021 veröffentlicht das Statistische Bundesamt bereits 20 bis 25 Tage nach Monatsende vorläufige Ergebnisse für deutsche Exporte in Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten). Damit liegen erste Ergebnisse für den Außenhandel rund zwei Wochen früher als bisher vor. Mit dieser Beschleunigung kommt das Statistische Bundesamt dem Bedarf an hochaktuellen Wirtschaftsdaten nach.

Zu diesem frühen Zeitpunkt sind Ergebnisse für die Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) als Gesamtsumme sowie Einzelangaben für die zehn wichtigsten Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU verfügbar. In diese zehn Staaten gehen rund 80 Prozent der deutschen Drittstaaten-Exporte. Ergebnisse für den Handel mit den EU-Mitgliedstaaten sowie für die Importe aus Drittstaaten liegen zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht vor.

Der Handel mit Drittstaaten deckt durchschnittlich rund 47 Prozent aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator macht damit zuverlässige Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels noch aktueller als bisher verfügbar. Allerdings korreliert der Indikator nicht sehr zuverlässig mit den Gesamtzahlen für den Außenhandel, da sich der Handel mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Staaten entwickelt. Insofern ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Prognose für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich.

Die ausführlichen Ergebnisse der Außenhandelsstatistik gibt das Statistische Bundesamt weiterhin nach etwa 40 Tagen nach Ende eines Berichtsmonats bekannt. Für den Juli 2021 werden die ausführlichen Ergebnisse am 9. September 2021 veröffentlicht.

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweisen starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum vierten Quartal 2019 dargestellt.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Außenhandelsstatistik ist auch Teil des »Krisenmonitors« (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite »Corona-Statistiken« (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.