Hamburg (ots) Im Pandschir-Tal in Afghanistan sammelt der Sohn des Nationalhelden Ahmad Shah Massud Kampfwillige zum Widerstand gegen die Taliban. Im exklusiven Interview mit Bernard-Henri Lévy bei »stern+« erzählt Ahmad Massud von Verhandlungen mit den Taliban, den historischen Fehlern des Westens und seinem Willen, für sein Land zu sterben.

Die Telefonleitung ins Pandschir-Tal ist instabil, immer wieder wird das Gespräch am vergangenen Samstag unterbrochen. Dennoch ist die Stimme von Ahmad Massud deutlich, er spricht ruhig mit Bernard-Henri Lévy, seine Botschaft ist klar: »Es steht außer Frage, dass wir den Kampf aufgeben. Unser Widerstand im Pandschir-Tal hat gerade erst begonnen.«

Der Sohn des Kommandanten Ahmad Shah Massud, der bis zu seiner Ermordung den Taliban trotzte, sagt, er sterbe lieber, als dass er sich ergebe. Nachrichten über seinen bevorstehenden Rückzug seien falsch: »Ich akzeptiere niemals einen aufgezwungenen Frieden, dessen einziger Vorteil ist, dass er Stabilität im Land bringt.«

Massoud sagt, aus ganz Afghanistan kämen die Kampfeswilligen zu ihm. Auch habe er Waffen, was ihm fehle, sei die Möglichkeit, sie betriebsbereit zu halten. Und er wendet sich an den Westen: »Ich kann nicht den historischen Fehler derjenigen vergessen, von denen ich vor acht Tagen in Kabul Waffen verlangt habe. Sie haben sie mir verweigert.«

Jetzt sei es am Westen, dem Widerstand im Pandschir-Tal zu helfen.

Quelle: »stern+«