München (ots) Null-zu-Vier-Klatsche beim Aufsteiger Viktoria Berlin, erneut Pfiffe und Häme der mitgereisten, fast 3.000 Fans, noch kein Tor erzielt, nur ein Punkt nach drei Spielen – ist der Erste FC Kaiserslautern trotz namhafter Zugänge nicht besser als in der letzten Zitter-Saison? »Wir müssen uns erstmal bei den Fans entschuldigen«, so Trainer Antwerpen, der von einem »extrem schlechten Spiel« sprach und davon, »dass wir uns hinterfragen müssen.« Dennoch versicherte Antwerpen: »Wir werden Lösungen finden und dann erfolgreichen Fußball spielen.« Antwerpen fordert aber auch deutlich von seinem Team: »Du musst dir als Spieler und als Mannschaft in Summe etwas vornehmen.« Der freche Aufsteiger Viktoria Berlin hat als einziges Team noch keinen Punkt abgegeben, holt sich die Tabellenführung zurück. »Ich bin nicht überrascht«, schwärmte Torschütze Tolcay Cigerci. Trainer Muzzicato warnte unterdessen vor zu viel Euphorie: »Meine Jungs sind auf einem guten Weg, aber es werden auch noch andere Momente kommen.« Pokal-Ãœberraschung Mannheim erkämpft sich spät ein Eins zu Eins gegen Absteiger Würzburg.

Nachfolgend die wichtigsten Stimmen der Sonntagsspiele von »MagentaSport«. Morgen gastiert Absteiger Braunschweig beim Halleschen FC – ab 18.45 Uhr live bei »MagentaSport«.

Viktoria Berlin gegen den Ersten FC Kaiserslautern Vier zu Null – »Mir als Fan geht das auf den Sack!«

Aufsteiger Viktoria Berlin setzt die Siegesserie fort, deklassiert nach Eintracht Braunschweig auch den Ersten FC Kaiserslautern und bleibt weiter an der Tabellenspitze mit drei Siegen in drei Spielen.

Berlins Trainer Benedetto Muzzicato: »Freut mich. Es war keine einfache Trainingswoche, aber es war dann absolut verdient. Es hat wieder Spaß gemacht zuzuschauen und das ist mir sehr wichtig.« Ãœber sein Erfolgsgeheimnis sagte er: »Es geht darum, dass sich meine Jungs wohlfühlen und mutig sind.« Erneut blieb der Trainer demütig, sieht den Verein nicht als Spitzenteam: »Dafür ist es einfach zu früh. Meine Jungs sind auf einem guten Weg, aber es werden auch noch andere Momente kommen. Man muss sehen, dass es so weiter geht und dass wir trotzdem immer mutig sind, auch wenn wir mal eine Niederlage kassieren.« Der Torschütze zum Zwei zu Null, Tolcay Cigerci, strahlte nach dem Sieg: »Besser kann es nicht laufen. Drei Spiele, drei Siege. Ãœberragend. Ich bin nicht überrascht. Jeder kennt seine Qualitäten und wir setzen das einfach sehr gut um auf dem Platz.« Wie lange man nach zwei Vier-zu-Null-Siegen gegen vermeintliche Hochkaräter noch auf das eigene Understatement setzen kann: »Wir gucken von Spiel zu Spiel. Wieder haben wir ein Spiel hinter uns. Wir schauen, was nächste Woche auf uns zukommt.«

Der FCK rutscht nach der Klatsche ab auf den 19. Tabellenplatz. Das Team von Trainer Marco Antwerpen schaffte es auch im dritten Spiel nicht, ein Tor zu erzielen und zeigte in der Defensive regelrechte Auflösungserscheinungen. Der Trainer sagte nach dem Spiel: »Wir müssen uns erstmal bei unseren Fans entschuldigen, die hier bis nach Berlin gefahren sind. Auch wir stehen im Trainerteam noch unter dem Eindruck eines extrem schlechten Spiels heute. Da müssen wir uns alle mal hinterfragen, ob das der richtige Weg ist, den wir gehen.« Ãœber die Gründe der Niederlage und eine eventuell fehlende Motivation im Team: »Du musst dir als Spieler und als Mannschaft in Summe etwas vornehmen. Wir haben da Signale aus der Mannschaft bekommen, wie das aussehen soll, aber die werden einfach nicht umgesetzt. Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir diesen Weg dann einschlagen können.« Dennoch trägt er »die Verantwortung in diesem Laden. Der stelle ich mich und da werden wir Lösungen für diese und die nächsten Wochen finden und sehen, dass wir dann erfolgreichen Fußball spielen.«

Eine unschöne Szene gab es in der 71. Minute, als Lauterns Felix Götze bei einem Kopfballduell von einem Teamkameraden getroffen wurde und mit der Trage vom Feld getragen worden musste. Marco Antwerpen konnte nach dem Spiel noch nicht viel zu seinem Zustand sagen: »Ich habe den Jungen gesehen. Er war nicht mehr richtig ansprechbar. Wir hoffen natürlich, dass es nichts Schlimmes ist. Wir haben noch keine Diagnose.«

Zur Halbzeit fühlte Kommentator Andreas Mann mit den rund 3.000 mitgereisten Fans aus der Pfalz: »Da fährst du hier knappe 700 Kilometer und bekommst hier so einen Schrott geboten.«

Lautern-Fan Mark Forster: »Mir als Fan geht das auf den Sack!«

Mark Forster, Sänger und FCK-Fan, war nach der ersten Halbzeit bedient, aber noch zuversichtlich: »Ich finde, der FCK hat eine coole Mannschaft und eine supercoole Dritte-Liga-Mannschaft, sie schaffen es aber nicht, einfach mal ein Tor zu machen. Mir als Fan geht das halt gut auf den Sack. Ich habe einen schönen Tag hier, würde mir aber auch mal ein Tor vom FCK wünschen in dieser Saison. Man hat irgendwie auch nicht das Gefühl gehabt, dass die Viktoria das Spiel total dominiert, aber die echten Chancen fehlen.« Wie lange er denkt, dass sich der »Mythos FCK« noch in der Dritten Liga halten kann: »Wenn man sieht, was hier los. Wir sind in der dritten Dritt-Liga-Saison und haben Corona und trotzdem sind hier 3.000 Fans auf der Tribüne, die trotz Rückstand noch Stimmung machen. Das sagt alles über den FCK. Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass das eine coole Mannschaft ist und es ist mal wieder eine Mannschaft. Ich habe schon das Gefühl, dass da noch gehen könnte. Vielleicht muss ich mal meinen Kumpel Lukas Podolski anrufen, dass der mal noch eine Saison Dritten Liga dranhängt.«

SV Waldhof Mannheim gegen Würzburger Kickers Eins zu Eins

Der SV Waldhof Mannheim erzielte in der 87. Minute den Ausgleich gegen Würzburg und sichert sich so einen Punkt, auch wenn am Ende noch der Sieg drin gewesen wäre. Mannheims Trainer Patrick Glöckner ärgerte sich: »Wir hatten auf jeden Fall die besseren Torchancen und wir hatten viele Torchancen. Wenn man den Ausgleich früher macht, dann geht auch der ein oder andere Ball rein. Da haben wir schlechte Entscheidungen getroffen. Im Großen und Ganzen muss man mit der Leistung, bis auf die Verwertung, zufrieden sein mit der Mannschaft. Heute, bei den Temperaturen so zurückzukommen und so Vollgas zu geben und sich in jeden Ball reinzufetzen, das muss man erstmal so hinbekommen. Das zeigt die Moral und die Einstellung der Mannschaft.«

Marco Höger über sein Debüt in der Dritten Liga: »Es war super. Es war ein enges Spiel mit super Stimmung. Ich bin kaputt. Bei den Bedingungen ist es schon sehr schwer und dann muss man sagen: Hut ab, dass wir so zurückkommen und nochmal eine Druckphase aufbauen. Wir müssen jetzt mit dem Punkt leben.«

Für die Würzburger ist es der erste Punkt in dieser Saison. Das Team von Trainer Torsten Ziegner klettert damit erstmals über den Strich auf Platz 16. Der Coach sagte nach dem Spiel: »Es ist zumindest ein Anfang. Ich finde, dass es schon auch für Mannheim verdient war, dass sie ein Tor geschossen haben. Wir haben lange geführt und das auch leidenschaftlich verteidigt. Aber das Gegentor ist dann natürlich ärgerlich.«

Dritte Liga live bei »MagentaSport«

Montag, 16. August 2021

Ab 18.45 Uhr: Hallescher FC gegen Eintracht Braunschweig

Mittwoch, 18. August 2021

Nachholspiel ab 18.45 Uhr: VfL Osnabrück gegen MSV Duisburg