Berlin (ots) Die enorme Explosion im Hafen von Beirut vor einem Jahr und die Corona-Pandemie haben die schwierige soziale und wirtschaftliche Lage des Landes sichtbar gemacht. Mehr als 50 Prozent der libanesischen Bevölkerung lebt mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze, viele davon sogar in extremer Armut. Und weiterhin verliert das libanesische Pfund täglich an Wert.

Aufgrund der Wirtschaftskrise haben viele ihre Arbeit verloren, und die Beschäftigten erhalten nicht regelmäßig ihre Gehälter. Grundlegende Dinge wie Lebensmittel, Treibstoff und medizinische Versorgung sind bei einer Inflation im dreistelligen Bereich kaum noch bezahlbar. So kostete eine Kilo Reis im Mai noch 8000 Lira, jetzt kostet er fast das Doppelte: 17.000 Lira, umgerechnet rund 9,50 Euro. Die Folgen für die Menschen im Land sind enorm. »Viele Familien leiden bereits Hunger und sind mangelernährt. In ihrer Not werden die Kinder aus der Schule genommen, um zu arbeiten. Jüngere Mädchen werden verheiratet«, berichtet Vijay Raghavan, Johanniter-Regionalbüroleiter für den Nahen Osten.

Nahrungsmittelhilfe für 2.000 Familien

Besonders verheerend ist die wirtschaftliche Situation für die syrischen und palästinensischen Flüchtlinge im Land. Deshalb unterstützen die Johanniter seit der Explosion kontinuierlich bis heute 600 Familien mit Bargeld, Nahrungsmitteln und Reparaturdienstleistungen. Aufgrund der akuten Situation wird diese Hilfe nun auf weitere 2000 Familien ausgeweitet. »Der Libanon braucht weiter Unterstützung, um einen totalen Zusammenbruch zu vermeiden«, so Raghavan.

Deshalb rufen die Johanniter zu Spenden für die libanesische Bevölkerung auf …

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Stichwort »Libanon«

IBAN DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

Hintergrund

Am 4. August 2020 explodierte ein Lager im Hafenviertel Beiruts. Die Detonation tötete über 170 Menschen, mehr als 6.500 Menschen wurden verletzt. Weite Teile der Stadt wurden zerstört oder beschädigt. Die Johanniter sind bereits seit neun Jahren im Libanon tätig und hatten direkt nach der Explosion Nothilfemaßnahmen gestartet. Bis heute unterstützen sie betroffene Familien mit Renovierungsarbeiten, Nahrungsmittel- und Hygienekits sowie medizinischer und psychosozialer Betreuung.