Gütersloh/WLV (Re) In den Ferien, sind viele Menschen draußen. Die Farbenpracht am Ackerrand, so manchen fällt sie auf. Die bunten Blühstreifen, von den heimischen Bauern im Kreis Gütersloh angelegt, sind Hingucker. Aber nicht nur das: Sie sind vor allem beliebt bei Bienen, Hummeln, Schmetterlingen & Co. »Blühendes Band schafft Vielfalt im Land« heißt die Aktion der Landwirte in Westfalen-Lippe. »Zum dritten Mal wird sie im Kreis Gütersloh durchgeführt«, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer. Das Gewimmel anzugucken macht Spaß Spaziergänger, Freizeitsportler und Naturfreunde können in der Nähe das umtriebige Summen und Brummen der zahlreichen Insekten hören und sehen. Sie fliegen von Blüte zu Blüte, sammeln Pollen und Nektar. »Es macht Spaß, das Gewimmel anzugucken«, unterstreicht der Landwirtevorsitzende. »Wer die Feldränder weiterhin aufmerksam beobachtet, der wird die Blühbänder sich farblich wandeln sehen.« Aktuell blühe es hauptsächlich weiß und blau-violett: Buchweizen – weiß, Borretsch – blau, Öllein – kleine blaue Blüten und Phacelia Bienenfreund – blau-violett sind die ersten Farbtupfer. Abgelöst werden sie nach und nach beispielsweise von Ringelblume, Malve oder Sonnenblume. Bei der Auswahl der Mischungen haben Biologen und Landwirte zusammengearbeitet. »Es wurde darauf geachtet, dass die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen«, sagt der Vorsitzende. Somit sei ein langer Blühzeitraum von Frühjahr bis Herbst gegeben. Der Blütenmix »Blühendes Band schafft Vielfalt im Land« bestehe zum Beispiel aus insgesamt 16 einjährigen Blumen und Kräutern wie Sonnenblume, Ringelblume, Sommerwicke, Malve, Schmuckkörbchen, Phacelia, Öllein, Ölrettich, Buchweizen, Borretsch, Fenchel, Dill, Koriander oder Rotklee. Außerdem ist das Saatgut so zusammengestellt, das die blühenden Flächen Insekten und Wildtiere Nahrungsquelle, Lebensraum sowie Schutz bieten. Bodenbrüter finden Brutflächen, zahlreiche Vögel Samen und Wildtiere Rückzugsgebiete. »Darüber hinaus werden Lebensräume miteinander verbunden«, beschreibt Westermeyer. So würden die Blühstreifen unterschiedliche Insekten-Populationen Austausch bieten. Freiwilliges Engagement »Die meisten Blühstreifen sind drei Meter breit«, erzählt Westermeyer. Die hiesigen Landwirte leisten hier einen bewussten Verzicht: »Sie nehmen freiwillig einen Teil ihrer Ernte in Kauf, zugunsten der Insekten, Wildtiere und der Natur«, betont der Vorsitzende und berichtet. »Es gibt viele freiwillige Aktionen und Maßnahmen der Bauern im Kreis Gütersloh.« Das Engagement sei groß. So gebe es regional, zahlreiche gemeinschaftliche Initiativen wie mit Imkern, Jägern oder auch die vielen Blüh-Patenschaften. Er stellt fest: »Vor allem durch die Freiwilligkeit, alles ohne Bürokratie, ist der Zuspruch sehr groß.« Mithelfen, die Flächen zu schützen Eine große Bitte hat der Vorsitzende: »Helfen Sie dabei, die Flächen zu schützen. Bitte betreten, befahren Sie nicht die blühenden Ackerränder. Das gleiche gilt für das Reiten und Blumenpflücken.« Auch Hunde blieben außen vor, denn sie würden das Wild aufschrecken. Dies lasse sich durch Anleinen der Vierbeiner leicht vermeiden. »Die Tiere, die in den Blühflächen ein Zuhause gefunden haben, werden es Ihnen danken«, so Westermeyer. Zudem könnten sich andere Naturbesucher an den Flächen erfreuen.