»Mester Fenster – Rollladen – Markisen« ist ein Familienbetrieb mit Tradition. »Mein Großvater hat das Unternehmen 1961 gegründet und Anfang der 90er meinem Vater übergeben. Wir sind heute ein 18-köpfiges Team und bieten Lösungen rund ums Haus an«, erzählt Norman Mester. Im kommenden Jahr werden die Weichen für den nächsten Generationswechsel gestellt – dann steigt der 24-Jährige mit in die Geschäftsführung auf, während sein Vater deutlich kürzertreten wird. Der Gütersloher FOM-Student ist sich der großen Verantwortung bewusst, fühlt sich aber gewappnet und meint: »Wer weiterkommen will, muss auch mal seine Komfortzone verlassen!« Dass er in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters treten würde, hatte Norman Mester eigentlich gar nicht geplant: »Meine Eltern haben nie von mir erwartet, dass ich die Firma weiterführe, dafür bin ich sehr dankbar. Ich wollte gerne zur Polizei, bin allerdings durch die Eignungsprüfung gefallen.« Ohne zu wissen, wo es stattdessen beruflich hingehen soll, entschied sich der Bielefelder für eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem Lebensmittelkonzern – wollte sich aber parallel mit einem Studium weiterbilden. »Ich habe mich zunächst für Wirtschaftsingenieurwesen interessiert, aber in Gesprächen mit Studierenden festgestellt: Das ist überhaupt nichts für mich!«, lacht der 24-Jährige. Um sein betriebswirtschaftliches Wissen aus der Ausbildung zu vertiefen, schrieb er sich für den Bachelor-Studiengang »Business Administration« (B. A.) an der FOM-Hochschule in Gütersloh ein. »Ich wollte mich breit aufstellen – vor allem vor dem Hintergrund, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was ich beruflich genau machen möchte.« Nachfolge in dritter Generation Die Entscheidung für den Familienbetrieb reifte in Norman während der Ausbildungs- und Studienzeit: »Mein Vater hat immer gesagt, dass es mein eigener Wunsch sein soll, seine Nachfolge zu übernehmen – und er mir die Firma auch nur übertragen würde, wenn er mir das wirklich zutraut. Nach dem Abi war ich noch lange nicht an dem Punkt, dass das überhaupt irgendwann infrage kommen würde! Aber mit der Zeit habe ich realisiert, dass die Weiterführung unseres Familienunternehmens genau das ist, was ich will.« Ausgestattet mit frischem Wissen aus Studium und Ausbildung stieg er im Februar 2020 als Junior-Führungskraft in den Betrieb ein. »Ich kümmere mich seitdem um alle steuer- und betriebswirtschaftlichen Belange, ums Personal und Controlling – und bereite mich natürlich auf meine zukünftige Aufgabe als Geschäftsführer vor«, erklärt Norman. Und dieser große Schritt steht schon in wenigen Monaten bevor: Im Zuge eines geplanten Rechtsformwechsels Anfang 2022 wird er offiziell als gesetzlicher Unternehmensvertreter eingetragen. »Mein Vater wird seinen Stundenumfang minimieren, bleibt jedoch zunächst in der Geschäftsführung und wird mir als Berater zur Seite stehen – ich kann ihm dann vorgeben, ab wann ich die alleinige Verantwortung übernehmen möchte.« Mit der Bachelor-Arbeit zur passenden Rechtsform Ob sich der FOM-Student dieser großen neuen Aufgabe gewachsen fühlt? »Ich weiß, dass ich noch recht jung bin, aber ich bin bestens gewappnet. Ich bin jetzt seit anderthalb Jahren die ›rechte Hand‹ meines Vaters, musste in dieser Zeit auch schon unangenehme betriebliche Entscheidungen treffen. Ich habe unglaublich viel gelernt – in der Praxis und natürlich auch im Studium.« Ganz besonders habe er von den Modulen »Marketing und Vertrieb« und »Finanzierung und Investition« profitiert, aber auch von den Vorlesungen rund ums Personalmanagement und Controlling. »Was mir besonders gut an der FOM gefällt: Die Dozentinnen und Dozenten kommen aus der Praxis, vermitteln nicht nur reine Theorie, sondern geben konkrete Tipps an die Hand. Das ist unglaublich viel wert!« Und nicht nur das: Mit seiner Bachelor-Arbeit zum Thema »Steuerliche Vorteilhaftigkeit ausgewählter Rechtsformen im Bau- und Ausbaugewerbe« ermittelt der Bielefelder sogar gerade, welcher neue rechtliche Rahmen für »Mester Fenster – Rollladen – Markisen« im kommenden Jahr gewählt werden soll. Raus aus der Komfortzone Für seine Zukunft als Geschäftsführer hat sich Norman Mester bereits einiges vorgenommen: Er möchte das Unternehmen ausbauen, neue Standorte und Geschäftszweige erschließen. Nach dem Bachelor-Abschluss will er zudem an der FOM mit dem Master-Studiengang »Business Consulting und Digital Management« sein Fachwissen weiter vertiefen. »Klar wird das herausfordernd, doch wer weiterkommen will, muss auch mal seine Komfortzone verlassen. Ich brauche das Studium nicht für meinen Lebenslauf, den Master mache ich allein für mich. Ich möchte nämlich nicht nur mit dem Unternehmen weiter wachsen – sondern auch persönlich!«