Mainz (ots) Feuchttücher in die Toilette, Öl aus der Pfanne direkt in den Abfluss oder Essensreste im Klo hinunterspülen – all das kann dazu führen, dass anschließend Reparaturen in der Kanalisation notwendig werden. Die »ZDF.reportage"« begleitet am Sonntag, 4. Juli 2021, 17.55 Uhr im ZDF, »Kanalhelden« bei ihren »Arbeiten im Abwasser«. Der Film von Nina Suweis steht ab Freitag, 2. Juli 2021, 9 Uhr, in der ZDF-Mediathek zur Verfügung. Installateur Sebastian Manteuffel und sein Team werden fast täglich zu einem Notfall gerufen: Entweder fließt in der Spüle das Wasser nicht ab, oder die Toilette ist verstopft. Manteuffel ist immer wieder erstaunt, was Leute ins Klo kippen und dass sie sich dann wundern, wenn kurz darauf alles verstopft ist. Die Kanalarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Mainz kennen diese Probleme. Salim Habib und seine Kollegen der Abwassersammlung beim Mainzer Wirtschaftsbetrieb kümmern sich um circa 840 Kilometer Kanalnetz und sorgen dafür, dass das Wasser von jedem Ort in Mainz zur Kläranlage gelangt. Durch Müll im Abwasser kommt es auf diesem langen Weg zur Kläranlage immer wieder zu Verstopfungen. Damit dadurch nicht ganze Pumpanlagen lahmgelegt werden, ist die Reinigung immens wichtig – sowohl bei Verstopfungen im privaten Bereich als auch in der öffentlichen Kanalisation. Um Höhenunterschiede zu überwinden, gibt es an vielen Stellen in der Mainzer Unterwelt Pumpwerke. Bei flach gelegenen Städten und wenig Regen im Sommer muss da auch mal mit großen Saugspülwagen nachgeholfen werden, mit denen die Kanäle durchgespült werden. Kameraroboter helfen, Schäden und Störungen zu ermitteln. Und die Störungen sind häufig kurios: Neben Handtüchern, Unterhosen, Gebissen und Strümpfen haben die Mainzer Kanalarbeiter schon Bettlaken, eine Betonplatte und eine scharfe Handgranate gefunden. Ein wichtiger Bestandteil eines Klärwerks ist der »Faulturm«, für dessen Reinigung Industrietaucher wie Siegfried Richter und seine Tochter Catharina zuständig sind. Die Aufgabe des Tauchteams: den Turm im laufenden Betrieb der Kläranlage zu reinigen. Ohne Industrietaucher müsste man den gesamten Klärschlamm ablassen – das würde die Anlage zwei bis vier Monate lang stilllegen. Die Taucher sind günstiger und schneller.