Frankfurter Rundschau (ots) Deutschland ist ein wasserreiches Land – auch nach den drei Trockenjahren 2018 bis 2020. In diesem Winter und Frühjahr hat es so viel geregnet, dass die Wasserdefizite in den oberen Bodenschichten und in vielen Regionen wieder behoben sind. Trotzdem hat Bundesumweltministerin Schulze (SPD) recht: Deutschland steht bei dieser Ressource vor »enormen Herausforderungen«. Trockenjahre drohen, wegen des Klimawandels häufiger zu werden. Welche Folgen das, etwa für die Landwirtschaft, den Schifftransport oder die Trinkwasserversorgung haben kann, hat das extreme 2018 gezeigt. Doch es gibt weitere ungelöste Probleme. Wie die in Agrargebieten immer noch zu hohe Nitratbelastung, die Verunreinigung mit Mikroplastik, die Arzneirückstände. Schulze hat in ihrer »nationalen Wasserstrategie« 57 Maßnahmen zur Sicherung der Ressource vorgeschlagen. Vieles davon ist gut oder überlegenswert. Fragt sich nur: Warum jetzt erst, kurz vor Ende der Legislaturperiode? Zu spät, um noch etwas davon umzusetzen.