Frankfurter Rundschau (ots) Es sollte niemand versuchen, das viel zu gute Ergebnis der sogenannten »Alternative für Deutschland« in Sachsen-Anhalt zu relativieren oder gar schönzureden. Sie sind zwar nicht die stärkste politische Kraft geworden. Doch wenn mehr als ein Fünftel der Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz bei einer völkisch-nationalen Partei macht, die der Verfassungsschutz beobachtet, dann ist das eine Niederlage für alle Demokratinnen und Demokraten – und nicht nur für jene, die Stimmen verloren, sondern auch für jene, die in der Gunst des Souveräns zugelegt haben. Politikerinnen und Politikern links der nicht nur in Teilen rechtsextremen AFD ist es im Land der Frühaufsteher nicht gelungen, den Einfluss der Rechten zurückzudrängen. Ministerpräsident Reiner Haseloff und die CDU haben zwar ein überraschend gutes Ergebnis erzielt. Doch dürfte dies eng verknüpft sein mit dem Amtsbonus von Haseloff und damit, dass viele ihr Kreuz bei der CDU gemacht haben, um die AFD als stärkste Kraft in dem Bundesland zu verhindern.