Die Transfusion von Blut und Blutprodukten rettet jedes Jahr Millionen von Leben. Sie ermöglicht Operationen, unterstützt Therapien und verbessert die Lebensqualität vieler Patienten. In vielen Ländern gibt es aber nicht nur zu wenig Blutspenden, sie erreichen ihre Empfänger auch zu spät oder gar nicht und sind nicht ausreichend auf ansteckende Krankheiten getestet. Deshalb hat die Weltgesundheitsbehörde WHO 2004 den Weltblutspendertag ins Leben gerufen. Alljährlich am 14. Juni wird dieser weltweit gefeiert, um auf die Wichtigkeit der Blutspende aufmerksam zu machen – als Dank für die vielen Blutspender, die es schon gibt, und als Ansporn, selbst ein Blutspender zu werden. Jedes Jahr steht der Tag unter einem anderen Motto. 2021 lautet das Motto »Give blood and keep the world beating«. Der 14. Juni ist der Geburtstag von Karl Landsteiner (1868 bis 1943), einem österreichischen Pathologen und Serologen. Dieser entdeckte 1901 das Prinzip der ABO-Blutgruppen und ermöglichte damit erstmals die korrekte systematische Zuordnung von Blut zwischen Spender und Empfänger. Dafür erhielt er 1930 den Nobelpreis für Medizin. Initiiert wurde der World Blood Donor Day im Jahre 2004 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Internationalen Organisation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, der Internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin (engl. International Society of Blood Transfusion (ISBT) und der Internationale Föderation der Blutspendeorganisationen (engl. International Federation of Blood Donor Organizations). Diese vier international agierenden Organisationen setzen sich weltweit für sicheres Blut auf Basis freiwilliger Blutspenden ein. Laut den Angaben des Deutschen Ministeriums für Gesundheit (BMG) und der die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spenden statistisch gesehen vor den Sommerferien weniger Menschen Blut als zu anderen Zeiten des Jahres. Da der Bedarf der Kliniken (Operationen, Behandlung von Schwerkranken und die Notfallversorgung) aber über das Jahr gesehen in etwa gleichbleibend hoch ist, versuchen die Initiatoren des Weltblutspendentags unter anderem auch dieser Versorgungslücke im Bereich Blutspenden entgegenzuwirken. Trotzdem gilt natürlich, dass die Mithilfe möglichst vieler Spender über das ganze Jahr hinweg wichtig ist. Jeder gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 68 Jahre kann als Blutspender fungieren. Innerhalb eines Jahres dürfen Frauen vier mal, Männer hingegen bis zu sechs mal als Spender in Erscheinung treten. Jede Blutspende impliziert eine ärztliche Untersuchung, in deren Rahmen Blutdruck, Puls und Temperatur des Spenders gemessen und weitere notwendige Gesundheitsfragen geklärt werden. Darüber hinaus wird natürlich auch das Spenderblut untersucht und im Falle eines Erstspenders dann auch die jeweilige Blutgruppe bestimmt. Ablauf einer Blutspende Blutspendern ist das Verfahren bereits bekannt. Wer jedoch zum ersten Mal spendet oder noch nicht ganz entschlossen ist, hat wahrscheinlich viele Fragen oder auch Bedenken. Was passiert bei einer Blutspende eigentlich genau? Wie lange dauert sie? Was muss ich beachten? Um die Entscheidung etwas zu erleichtern, stellt das DRK Gütersloh die wichtigsten Stationen einer Blutspende vor und hofft, Gütersloher bald bei einem der Blutspendetermine begrüßen zu dürfen Anmeldung An der Anmeldung werden zuerst die persönlichen Daten überprüft. Bei Erstspendern werden diese Daten erfasst, denn es muss jede Spende genau dokumentiert werden. Hierfür benötigt Sieman nicht nur einen Blutspender- und Unfallhilfepass sondern auch unbedingt einen gültigen Lichtbildausweis (zum Beispiel einen Personalausweis). Feststellung wichtiger Gesundheitsdaten Danach werden die Körpertemperatur (im Ohr) und der Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobinwert) festgestellt. Ein winziges Tröpfchen aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen reicht dafür aus. Blutdruck und Puls werden gemessen und alle Werte werden dokumentiert. Diese Daten geben zusammen mit dem ausgefüllten Anamnese-Fragebogen dem Arzt wertvolle Hinweise für seine Entscheidung über die Zulassung zur Blutspende. Anamnese Vor jeder Blutspende füllen die Spender einen ausführlichen Fragebogen bezüglich ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte aus. Spenderzulassung Ein approbierter Arzt bespricht mit den Blutspendern den ausgefüllten Fragebogen, die erhobenen Gesundheitsdaten und entscheidet dann, ob sie zur Blutspende zugelassen werden können, oder ob sie zeitlich befristet oder sogar auf Dauer von einer Blutspende ausgeschlossen werden müssen. Die Gründe werden selbstverständlich erläutert. Blutentnahme Nun folgt die eigentliche Blutspende. Man legt sich aufs Entnahmebett. Nach einem kleinen Pieks durch eine der erfahrenen Krankenschwestern werden circa 500 Milliliter Blut entnommen. Zusätzlich werden drei oder vier Laborröhrchen für die Untersuchung der Blutspende im Labor befüllt. Das dauert ungefähr zehn Minuten. Der Einstich wird mit einem Pflaster oder einem kleinen Verband geschlossen. Ruhezeit und Verpflegung Nach der Blutentnahme sollten die Blutspender etwa zehn Minuten ruhen, damit sich ihr Kreislauf an die veränderten Bedingungen nach der Blutentnahme gewöhnen kann. Anschließend treffen sie sich mit den anderen Spendern bei einem Imbiss. Für diejenigen, die sich nicht wohlfühlen, ist medizinisch geschultes Personal sofort verfügbar: »Sie haben jetzt etwa eine Stunde Ihrer Zeit geopfert, aber geholfen, Leben zu retten.«