Ökologisch bauen aus nachhaltigen Rohstoffen, diese Geschäftsidee verwirklichte Michael Thiesbrummel, als er vor 20 Jahren sein Unternehmen Holzbau Thiesbrummel GmbH in Verl gründete. Zunächst stellten An- und Aufbauten aus Holz die Haupteinnahmequelle seines Unternehmens dar. Inzwischen hat sich der Holzrahmenbau und das Errichten kompletter Holzhäuser mehr und mehr durchgesetzt. Vor allem Familien wählen diese umweltfreundliche Bauweise für ihr Eigenheim. »Wir errichten Privathäuser im Umkreis von gut 50 Kilometern«, berichtet Firmenchef und Zimmerermeister Michael Thiesbrummel. Interessenten, die bauen möchten, müssen derzeit mit einer Wartezeit von einem halben Jahr rechnen, bevor es losgehen kann. Bauherren und -frauen, die sich für die Holzbauweise entscheiden, haben häufig genaue und sehr bewusste Vorstellungen von der Gestaltung ihres zukünftigen Zuhauses. Die Holzbau Thiesbrummel GmbH ist seit vielen Jahren Mitglied der »ZimmerMeisterHaus-Gruppe«, zu der rund 100 regionale selbstständig agierende Manufakturen gehören. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Zukunft des handwerklichen Holzbaus zu fördern und weiterzuentwickeln. Das Erbauen von Niedrigenergiehäusern in der Holzbauweise ist gelebter Standard in der Gruppe. Michael Thiesbrummel ist Befürworter der sogenannten Passivhäuser, die zum Heizen keine Energie verbrauchen. »Normalerweise reichen die Sonneneinstrahlung und die im Haus vorhandenen Elektrogeräte, um genügend Wärme für die Innenräume zu generieren«, erklärt Thiesbrummel. Darüber hinaus speichert Holz Kohlendioxyd, Errichter von Holzhäusern helfen also zusätzlich die Kohlendioxyd-Bilanz zu verbessern. Ein weiterer großer Vorteil der Holzbauweise ist die kurze Baudauer. Die Trocknungszeiten, die bei der Massivbauweise notwendig sind, entfallen fast komplett. Die Thiesbrummel Holzbau GmbH ist mit einem Gütesiegel zertifiziert und darf »beidseitig beplankte Holzfertigelemente« herstellen und montieren. Um das Gütesiegel führen zu dürfen, wird das Unternehmen regelmäßig kontrolliert. Eine auf diese Weise vorgefertigte Standard-Außenwand kann so einen Wärmedurchlasskoeffizienten von 0,14 bis 0,16 erreichen. Michael Thiesbrummel verwirklicht das umweltfreundliche Bauen mit insgesamt fünf Mitarbeitern und zwei Auszubildenden. Derzeit leidet seine Branche jedoch unter massiven Lieferschwierigkeiten. Das bevorzugt verarbeitete Fichtenholz ist schwer zu bekommen, da der Klimawandel und die vielen trockenen Sommer den Baumbestand stark reduziert haben. Der Restbestand wird häufig von Borkenkäfern befallen. Auch der Weltmarkt spielt eine für deutsche Holz-Handwerker negative Rolle: Durch den Bauboom in den Vereinigten Staaten von Amerika wird ein großer Teil des Holzbestandes in Europa meistbietend aufgekauft und dort eingesetzt. Der Verler Zimmerermeister hofft auf Lösungen sowohl im Hinblick auf das Geschehen auf dem Weltmarkt als auch mit Blick auf die hiesige Forstwirtschaft.