Dr. Axel von Bierbrauer zu Brennstein, Chefarzt des Klinikums Gütersloh sieht große Herausforderungen für Patientinnen und Patienten, die unter Corona-Spätfolgen leiden, auch bekannt als »Long-Covid«. Dazu gehören beispielsweise Symptome wie Erschöpfung oder ein eingeschränkter Geruchtssinn, die oft auch Monate nach der Genesung noch auftreten können. Etwa zehn Prozent aller COVID-19 Infizierten leiden an Langzeit-COVID (auch bekannt als Long COVID oder Post-COVID Syndrom). Betroffen sind alle Altersgruppen – Kinder und Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen – unabhängig von der schwere der Infektion (von asymptomatisch bis schwer) und Gesundheitszustand. Auch nach asymptomatischen, milden und moderaten COVID-19-Infektionen werden bei statistisch Genesenen Erkrankungen von Herz, Niere, Leber, Lunge, Psyche sowie des Nerven- und Immunsystems diagnostiziert. Fatigue und zum Teil schwerwiegende neurologische und immunologische Symptome gehören zu den häufigsten Beschwerden. Langzeit-COVID Betroffene wurden oft weder ambulant noch stationär behandelt und zum Teil nicht oder zu spät getestet. Laut einer vorläufigen Studie sind 45 Prozent der Langzeit Erkrankten nach über sechs Monaten nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten, 22 Prozent sind arbeitsunfähig. Berufstätige in der Kindererziehung und im Gesundheitswesen sind überdurchschnittlich betroffen. Mit einer aktuellen Petition wendet sich die Langzeit-COVID Initiative an Jens Spahn, Anja Karliczek und die deutsche Bundesregierung. Im August 2020 hat sich die Initiative erstmals mit Forderungen an das Bundeskanzleramt und das Bundesgesundheitsministerium gewandt.