Am 10. Mai 1933 brannten erst in Berlin und später auch in anderen deutschen Städten die Bücher, gemäß dem Verständnis der Nazis, daß alles »Undeutsche« vernichtet werden muss. Die Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai 1933 war eine von der Deutschen Studentenschaft geplante und inszenierte Aktion, bei der Studenten, Professoren und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane die Werke von ihnen verfemter Autoren ins Feuer warfen. Sie fand unter der Führung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) auf dem ehemaligen Berliner Opernplatz (seit 1947 Bebelplatz; benannt nach August Bebel) und in 21 weiteren deutschen Universitätsstädten statt. Die öffentlichen Bücherverbrennungen waren der Höhepunkt der sogenannten »Aktion wider den undeutschen Geist«, mit der kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, im März 1933, die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann. Bereits während der Weimarer Republik war die Deutsche Studentenschaft (DSt) nationalpolitisch geprägt, die Studentenschaften wurden zunehmend von nationalistischen, antisemitischen und republikfeindlichen Kräften dominiert, an den deutschen Universitäten herrschte ein deutlich reaktionärer, chauvinistischer und nationalistischer Geist. Seit dem Sommer 1931 wurde die DSt von einem Vertreter des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) geführt, der bei den AStA-Wahlen 1931 44,4 Prozent der Stimmen erlangt hatte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 konkurrierten DSt und NSDStB um die Vorherrschaft. Um die Schlagkraft der Organisation zu erhöhen, wurde drei Monate nach der Machtergreifung und kurz nach der Errichtung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda im März 1933 in der »Reichsleitung der Deutschen Studentenschaft« ein eigenes »Hauptamt für Presse und Propaganda der Deutschen Studentenschaft« eingerichtet. »Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen«, Heinrich Heine.