Mehr als ein Jahrzehnt lang dokumentierte der Pleinair-Maler Christopher Lehmpfuhl in über hundert großformatigen Ölbildern den rasanten baulichen Wandel am Berliner Schlossplatz – vom Abriss des einstigen Palasts der Republik bis hin zur Vollendung des Humboldt Forums im Berliner Schloss. Mehrere Gemälde entstanden dabei auch auf dem Dach der gegenüberliegenden Bertelsmann-Repräsentanz. Grund genug für das Medienunternehmen, der Schaffensphase des Künstlers einen 160-seitigen Kunstband im konzerneigenen Kunstbuchverlag Prestel zu widmen und die Publikation im Rahmen des Kulturengagements zu fördern. Das zweisprachige Werk »Christopher Lehmpfuhl. Schlossplatz im Wandel – in Transition« wird ab heute sowohl in Deutschland als auch international vertrieben. Für den Bertelsmann-Vorstandsvorsitzenden Thomas Rabe, zugleich Kunstsammler und Stifter, sind Lehmpfuhls Bilder von großer Intensität und »in jeder Hinsicht außergewöhnlich«, wie er im Vorwort schreibt: »Wer beobachtet, wie er seine Farben mit bloßen Händen aus Eimern schöpft, um sie auf der Leinwand mit ganzem Körpereinsatz lebendig werden zu lassen, der wird Zeuge eines ungezügelten, fast schon elementaren Kreativprozesses.« Das Prestel-Buch präsentiert 126 Werke aus dem Zyklus »Schlossplatz im Wandel« – oft mannshohe Gemälde, die Christopher Lehmpfuhl von 2008 bis 2020 zu jeder Jahreszeit unter freiem Himmel malte, mit den Händen als einzigem Malwerkzeug. Seine Porträts der dynamischen Entwicklung in der alten Mitte Berlins sind für den Kunsthistoriker Thomas Gädecke ein »historisches Zeitdokument«, wie er im einleitenden Essay festhält. Auch Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums, und Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss, unterstreichen in ihren Beiträgen die inspirierende Wirkung und den zeitgeschichtlichen Wert der Gemälde. Einen Teil der Werke aus dem Schlossplatz-Zyklus hatten Bertelsmann und die damalige Projektgesellschaft U5 bereits 2018 im noch unfertigen Berliner Kreuzungsbahnhof »Unter den Linden« präsentiert. Unter dem Titel »Bau X Kunst« hatten sie die Großbaustelle zwei Tage lang in eine Art Underground-Galerie verwandelt und damit rund 14.000 Berlinerinnen und Berliner angelockt.