Corona bewegt Gütersloh – und Menschen, die ehrenamtlich helfen wollen. Ab Montag bietet sich die Bürgerstiftung als Hilfs-Plattform an: einerseits für selbstgenähte Mund- und Nasen-Masken aus Stoff, die an Einrichtungen vermittelt werden; andererseits für engagierte Hobby-Näherinnen und Näher, die bei Bedarf möglichst mit gespendeten Materialien versorgt werden sollen. »Maske auf – das wollen wir in Gütersloh unterstützen«, sagt Brigitte Büscher, Sprecherin der Bürgerstiftung. »Medizinische Masken sind ein knappes, wertvolles Gut in der Corona-Krise. Sie müssen dem medizinischen Bereich wie Krankenhäusern oder Praxen vorbehalten sein.« Mit ihrer Aktion will die Bürgerstiftung den professionellen Bedarf entlasten. »Bei den selbstgenähten Behelfsmasken handelt es sich um kein medizinisches Produkt. Diese Art Masken schützen in erster Linie Menschen in der direkten Umgebung«, sagt Brigitte Büscher. »Ihre Herstellung und Verwendung erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr. Und egal welche Maske getragen wird – niemand darf auf die lebenswichtigen Hygiene-Regeln verzichten: Abstand halten, Hust- und Nies-Etikette einhalten, regelmäßig Hände waschen.« Die Bürgerstiftung sucht Hobby-Näher*innen, die Masken auch für andere Menschen nähen möchten. »Weil es aber manchen an Material wie Schräg- oder Gummiband fehlt, suchen wir auch nach Material-Spenden.« Die Masken möchte die Bürgerstiftung an Menschen vermitteln, für die selbst einfache Behelfsmasken sinnvoll sind: Mitarbeiter*innen in Praxen, Pflegediensten oder Engagierte in privaten Initiativen. Wer Masken für seine Arbeit braucht, meldet sich bitte bei uns. Das möchten wir zusammen bringen und hoffen auf rege Unterstützung«, sagt Birgit Trossbach, die die Aktion koordiniert. »Dreh- und Angelpunkte für unsere Plattform sind dabei eine Telefonnummer und eine Mailadresse. Der Austausch muss und wird kontaktlos organisiert sein.« Die Bürgerstiftung startet die Aktion, nachdem das Robert Koch-Institut (RKI) in der Coronakrise seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz offiziell geändert hat. Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könne das Risiko verringert werden, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken. Laut RKI könnten vermutlich auch selbstgenähte Behelfsmasken eine Schutzwirkung haben. Und so soll es gehen: + Verschenkt werden die Behelfsmasken nach Verfügbarkeit - NICHT an Einzelpersonen, sondern z.B. an Hebammen, Pflegedienste, Arzt- und Physiotherapiepraxen oder private Initiativen. + Kommenden Montag bis Donnerstag von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr werden sie bei der Bürgerstiftung (Am Alten Kirchplatz 12) kontaktfrei ausgegeben und gleichzeitig Nähmaterialien angenommen. Vorherige Abstimmung per Telefon oder Mail ist zwingend notwendig: (05241) 971380 oder per E-Mail. + Gesucht werden weitere ehrenamtliche Näher*innen. + Gesucht werden Näh-Materialien: besonders Gummi- und Schrägbänder, aber auch atmungsdurchlässige, kochfeste, saubere Baumwollstoffe (Geschirrtuch, Bettlaken, Stoffreste). Drei ehrenamtliche Näherinnen hat die Bürgerstiftung bereits gefunden, die mit der Produktion gestartet sind. »Wir gucken, wie viele Masken wir zusammen bekommen und versuchen sie dann so gerecht wie möglich zu verteilen«, sagt Birgit Trossbach. Wenn die Aktion erfolgreich anläuft und der Bedarf weiterhin da ist, werde die Aktion nach Ostern fortgeführt. Unter besonderen Umständen wird das Team der Bürgerstiftung versuchen, einen kontaktlosen Lieferdienst zu organisieren. Mittlerweile gibt es im Internet zahlreiche Nähanleitungen. So hat unter anderem die Stadt Essen eine Nähanleitung veröffentlicht (https://www.essen.de/gesundheit/coronavirus_6.de.html).