Das Theater Gütersloh bleibt wie alle anderen Theater der Republik zunächst bis zum 30. April 2020 geschlossen. Die plötzlich grundlegend veränderte Situation trifft den gesamten Kulturbetrieb hart. Gerade den freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, Schauspielerinnen und Schauspielern, Autorinnen und Autoren, Musikerinnen und Musikern geht mit dem Programmtheater in Gütersloh eine Spielstätte und damit eine Erwerbsquelle verloren. Das Theater Gütersloh möchte in dieser Krisenzeit zumindest innovative Lebenszeichen senden und mit Kulturschaffenden und Publikum in Verbindung bleiben. Ab Donnerstag, 9. April 2020, um 19.30 Uhr geht das Theater mit der digitalen Uraufführung »Corona zu zweit« von Joachim Zelter über die Homepage des Theaters www.theater-gt.de online. Joachim Zelter, auch Autor von »Der Prediger«, hat das Zweipersonen-Stück innerhalb von wenigen Tagen verfasst. Unter der Regie des Künstlerischen Leiters Christian Schäfer und mit Hilfe des freischaffenden Gütersloher Video-Teams Marwin Gansauge und Kai Uwe Oesterhelweg wird es zurzeit von den Darstellern Christine Diensberg und Fabian Baumgarten zu Hause aufgenommen. Die Musikerin Miriam Berger wird den Soundtrack beisteuern. »Corona zu zweit« greift die aktuelle Lage auf, entstanden ist eine beinahe tagesaktuelle, tragikomische Begegnung zweier Menschen in Corona-Zeiten auf sich zurückgeworfen in ihrer häuslichen Umgebung. Rita findet ihren neuen Nachbarn hinreißend schön. Doch wie kann sie seine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Sie hat eine grandiose Idee. Sie ist so durschlagend gut, dass ihr Nachbar schon nach kurzer Zeit an ihrer Tür steht und klingelt. So entfaltet sich ein wahnwitziges Kammerspiel, während um sie herum das Coronavirus das Land zunehmend in einen surrealen Ausnahmezustand versetzt, in welchem Liebe und Tod sich immer näherkommen. Der Online-Zugang ist frei. Um Spenden für den Förderverein Theater in Gütersloh wird gebeten. Je nach Dauer der Krisenzeit sind weitere Projekte in Planung. So bleibt das Theater Gütersloh auch in der Krisenzeit Produktionsstätte für neue Dramatik.